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Einleitung
Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus weltweit und in Deutschland, die
auch als „COVID-19-Pandemie“ bezeichnet wird, beschränkt derzeit das
öffentliche Leben massiv. Freizeit- und Kultureinrichtungen werden eben-
so geschlossen wie Kinderbetreuungseinrichtungen, Gastronomiebetriebe
und Einzelhandelsgeschäfte. Darüber hinaus werden viele öffentliche Ver-
anstaltungen abgesagt. All diese Umstände führen dazu, dass Personen, die
ihren Lebensunterhalt in diesem Bereich erwirtschaften, Einkommensver-
luste erleiden. Zudem ist bei vielen Unternehmen Kurzarbeit angeordnet,
was ebenfalls zu wirtschaftlichen Einbußen der Arbeitnehmer führt. Un-
ternehmen erleiden massive Umsatzeinbrüche und geraten schnell in eine
Liquiditätskrise.
Umfeld des Gesetzes und Gesetzgebungsverfahren
Der Gesetzgeber hat früh Maßnahmen ergriffen. Schon am 13. März 2020
ist das Gesetz zur befristeten krisenbedingten Verbesserung der Regelun-
gen für das Kurzarbeitergeld beschlossen worden. Es folgten dann inner-
halb weniger Tage das Gesetz über die Feststellungen eines Nachtrages
zum Bundeshaushaltsplan für das Jahr 2020 („Nachtragshaushaltsgesetz
2020“), das Gesetz für den erleichterten Zugang zu sozialer Sicherung und
zum Einsatz und zur Absicherung sozialer Dienstleister auf Grund des
Coronavirus SARS-CoV-2 („Sozialschutzpaket“), das Gesetz zum Ausgleich
COVID-19 bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser und wei-
terer Gesundheitseinrichtungen („COVID-19-Krankenhausentlastungsge-
setz“) sowie das Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemi-
schen Lage von nationaler Tragweite, die sämtlich am 27. März 2020 be-
schlossen und im Bundesgesetzblatt verkündet worden sind.
Im Rahmen dieser Gesetzgebungsverfahren wurde auch das Gesetz zur
vorübergehenden Aussetzung der Insolvenzantragspflicht und zur Begren-
zung der Organhaftung bei einer durch die COVID-19-Pandemie beding-
ten Insolvenz („COVInsAG“) als Art.1 des Gesetzes zur Abmilderung der
A.
B.
Jens M. Schmittmann
246
https://doi.org/10.5771/9783748909279, am 02.10.2020, 12:06:58
Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Buch Vertragsrecht in der Coronakrise"
Vertragsrecht in der Coronakrise
- Titel
- Vertragsrecht in der Coronakrise
- Autor
- Daniel Effer-Uhe
- Herausgeber
- Alica Mohnert
- Ort
- Baden-Baden
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7489-0927-9
- Abmessungen
- 15.3 x 22.7 cm
- Seiten
- 258
- Kategorien
- Coronavirus
- Recht und Politik
Inhaltsverzeichnis
- Corona und das Allgemeine Leistungsstörungsrecht 11
- Wegfall der Geschäftsgrundlage als Antwort des Zivilrechts auf krisenbedingte Vertragsstörungen? - Systemerwägungen zu §313 BGB und sachgerechter Einsatz in der Praxis - 47
- Verbraucher- und Gläubigerrechte in der Corona-Krise –Ausweitung oder Einschränkung? 73
- Die vertragsrechtlichen Regelungen in Art.240 EGBGB: Voraussetzungen, Rechtsfolgen, offene Fragen 95
- Niemand zahlt mehr Miete!? ‑ Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen auf die Pflicht zur Mietzahlung 147
- Aktuelle Probleme im Reiserecht durch die Corona-Krise 175
- Transportrecht in der Corona-Krise 205
- Das Arbeitsvertragsrecht in der Coronakrise 223
- Vertragsrecht in der Corona-KriseCOVInsAG: Auswirkungen auf die Insolvenzantragspflicht und die Haftung der Organe 245