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Bruck an der Mur#

Bruck an der Mur
Wappen von Bruck an der Mur
© Verlag Ed. Hölzel, Wien

Bundesland: Steiermark
Bezirk: Bruck-Mürzzuschlag
Einwohner: 15.970 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 491 m
Fläche: 85 km²
Postleitzahl: 8600
Website: www.bruckmur.at
Mit 1.1.2015 wurde im Rahmen der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark die Gemeinde Bruck an der Mur
mit der Gemeinde Oberaich zusammengeschlossen. Die Gemeinde führt weiterhin den Namen Bruck an der Mur.


Bruck an der Mur, Kornmesserhaus
Bruck an der Mur, Kornmesserhaus
© Österreich Werbung, Bohnacker

Die Stadt Bruck an der Mur liegt im Murtal, an der Mündung der Mürz in die Mur und hat nicht zuletzt wegen dieser guten geografischen Lage eine lange Tradition als Handels- und Verkehrsstadt.

Schon zur Römerzeit befand sich hier eine Siedlung unmittelbar an der römischen Murtalstraße (einer Staatsstraße, die die Hauptstadt des Territoriums Flavia Solva mit der Obersteiermark verband). Etwa 800 Meter Straßentrasse und eine Steinbrücke sind bei St. Dionysen noch vorhanden und zugänglich.

Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 860; er entwickelte sich zu einem bedeutenden Handelsplatz und wurde um 1230 mit dem Privileg des Salzniederlagsrechtes ausgestattet. Weitere Privilegien folgten und bereits 1263 wurde Bruck als Stadt genannt.

Das 15. Jahrhundert war ein Jahrhundert des wirtschaftlichen Aufschwunges, geprägt durch einflussreiche Familien wie die Kornmeß oder die Pögl, die durch ihre florierenden Hämmer an Mürz und Laming zu Reichtum und Einfluss kamen. Als Bauherren prägten diese Familien nachhaltig das Brucker Stadtbild (Kornmesserhaus, Heiligen-Geist-Kapelle).
(Im 16. Jahrhundert war die Stadt Bruck so bekannt und bedeutend, dass sie gleichwertig mit Städten wie Augsburg, München, Speyer oder Paris genannt wurde. Mehrere Landtage fanden hier statt - u.a. auch der Landtag 1520, in dem es um die Aufteilung der Habsburgischen Länder unter den Nachfolgern von Kaiser Maximilian I ging.)

Es folgten schwierige Zeiten mit Hochwasser, Dürre, Seuchen, Kriegsgefahr und Brandkatastrophen. Nach dem großen Brand von 1792 entstand die heutige Stadt - Reste der Befestigungsanlagen (Ringmauer, Burgtor und Turm) sind auch heute noch erhalten.

Erst im 19. Jahrhundert trat wieder ein spürbarer Aufschwung ein: mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Graz-Bruck-Mürzzuschlag 1844 (und später weiter nach Wien) und der Eisenbahnlinie Bruck-Leoben 1868 wurde Bruck an der Mur Verkehrsknotenpunkt und damit auch ein bedeutender Standort für Industrie und Handel.

Bruck an der Mur ist kulturelle Zentrum der nördlichen Steiermark, Sitz der Bezirkshauptmannschaft Bruck-Mürzzuschlag, viertgrößte Stadt der Steiermark und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die zentrale Lage inmitten der Steiermark macht Bruck an der Mur zum idealen Ausgangspunkt für Ausflüge von den Bergen im Oberland bis zu den Thermen und Weinbergen im Süden.

Besonders sehenswert im Ort sind u.a.

  • Stadtpfarrkirche (um 1272): mit gotischem Chor, spätgotischem Langhaus, schmiedeeiserner Sakristeitür (um 1500) und klassizistischem Hochaltar
  • ehemalige Minoritenklosterkirche (1272/95, aufgehoben 1782): mit Fresken (um 1380; im Kreuzgang 15. Jahrhundert)
  • Ruprechtskirche (urkundlich vor 1195, bis 1545 Pfarrkirche): romanisch-gotisch, mit gotischem Chor (1415/16) und Weltgerichtsfresko (um 1416)
  • Karner: der romanische Rundbau stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert; dient seit 1931 als Kriegergedächtniskapelle
  • Mariahilf-Kapelle: erstmals 1783 urkundlich erwähnt; wurde an die äußere der doppelten Stadtmauer angebaut (liegt am Schiffertor)
  • Kornmesserhaus (1495-1505): gilt als einer der schönsten gotischen Profanbauten Österreichs; wurde für den Hammergewerken Pankraz Kornmeß am Brucker Hauptplatz errichtet
  • Eiserner Brunnen (1626): wunderschöner schmiedeeiserner Brunnen auf dem Hauptplatz, gegenüber vom Kornmesserhaus
  • Mariensäule (1710)
  • Rathaus: das im Kern spätgotische Gebäude wurde nach dem großen Stadtbrand im Jahre 1792 umgebaut; klassizistische Fassade mit Dreiecksgiebel; im Hof dreiseitige Säulenarkaden aus der Zeit um 1530
  • Apothekerhaus: stammt im Kern aus dem frühen 16. Jahrhundert; im Hof zweigeschoßige Säulenarkaden aus der Zeit um 1520/30
  • Ruine Landskron: urkundlich 1265 als "castrum prukke" erwähnt und 1792 bei der Brandkatastrophe zerstört; zu sehen sind noch Mauerreste, das Burgtor und Uhrturm
  • Schifferturm und Teil der Stadtbefestigung

Weiterführendes#

Literatur#

  • W. Strahalm, Bruck von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1987
  • W. Strahalm, Bruck an der Mur - Eine Stadtgeschichte, 1997


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