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Fußball (in Österreich)#

Ab 1879 nahm der aus England stammende Fußballsport in Österreich im Bereich des höheren Schulwesens seinen Anfang.

Das erste Vereinswettspiel ("Akademisch-Technischer Radfahrverein") fand 1894 in Graz statt; im selben Jahr wurden Vereine wie der First Vienna Football-Club (Vienna) und der Vienna Cricket and Football Club (Cricketer) gegründet. Eine weitere frühe Gründung war 1898 der "Erste Arbeiter-Fußball-Klub" als Vorläufer des heutigen Vereins Rapid Wien.

1904 entstand der Österreichische Fußballverband (ÖFV), in der Folge Landesverbände; 1901 wurde ein Länderspiel gegen die Schweiz ausgetragen. In das Jahr 1911 fiel die Vereinsgründung von Austria Wien und die Abhaltung der ersten österreichischen Meisterschaft.


Eine umfassend anerkannte Dachorganisation und Meisterschaft konnte, bedingt durch nationale und weltanschauliche Gegensätze (deutsche und slawische, bürgerliche und proletarische Vereine; Antisemitismus) sowie sportimmanente Konflikte (Amateure - Professionalisierungstendenzen, Turner - Sportler), noch nicht erreicht werden. 1907 spielten in Österreich bereits 300 Vereine (70 davon in Wien, darunter nur 30 Verbandsmitglieder); 1912 kam es erstmals zur Teilnahme an einem olympischen Turnier.

1911 wurde ein neuer Versuch unternommen, eine österreichische Fußballmeisterschaft zu etablieren: diese erste Fußballmeisterschaft 1911/12 stieß auf großes Interesse der Bevölkerung sowie der Medien. (Das erste Match wurde am 3. September 1911 zwischen dem Sport-Club und Rudolfshügel (4:1) ausgetragen, erster Torschütze war Willy Schmieger. Erster Meister des ÖFV wurde Rapid vor Sport-Club. )

Mit der ÖFV-Meisterschaft und zahlreichen Unterligen war nun das erste Ligasystem auf dem europäischen Festland gegründet werden; von da an war Österreich endgültig eine Fußballnation, die sich für die Weltmeisterschaften 1934, 1954, 1958, 1978, 1982, 1990 und 1998 sowie für die EM 2008 qualifizieren konnte.


Höhepunkte erlebte der Fußballsport in der Zwischenkriegszeit: Fußball setzte sich als breiter Volkssport durch, wichtige Spiele wurden von bis zu 80.000 Zuschauern verfolgt. 1924 bis 1933 gab es das deklarierte Berufsspielertum in 2 Klassen. 1927 regte Hugo Meisl die Schaffung des Mitropacups - Vorläufer des heutigen Europacups - an.
Diese Ära bildete die erfolgreichste Zeit der österreichischen Fußball-Liga, die international zu den europäischen Spitzenligen zählte. Viermal konnten österreichische Teams im Mitropacup triumphieren, 1931/1932 feierte das Wunderteam sensationelle Erfolge, 1936 errang die österreichische Mannschaft die olympische Silbermedaille. Die 1. Hörfunkübertragung wurde 1928 vom Länderspiel gegen Ungarn gesendet.
Die Stärke der "Wiener Schule" (mit ausgeprägter Technik und "Spielwitz") zeigte sich noch nach dem "Anschluss" und der offiziellen Abschaffung des Profitums 1938 durch die Berufung österreichischer Spieler in die deutsche Nationalmannschaft. (Das "Anschlussspiel" "Ostmark" gegen "Altreich" wurde am 3. 4. 1938 mit 2 : 0 gewonnen, 1938 wurde Rapid, 1943 Vienna Sieger im deutschen Pokalbewerb, 1941 wurde Rapid "deutscher Meister".)


1945 wurde der Österreichische Fußballbund (ÖFB) mit 9 Landesverbänden neu aufgebaut, und es fanden bereits wieder Länderspiele statt. In der Folge wurde der Fußballsport durch die Gründung der Österreichischen Fußball-Staatsliga (Gruppen A und B zu je 14 Mannschaften) 1949/50 neu strukturiert, 1974/75 wurde die Zehnerliga (1. Division) eingeführt. Ende der 1950er Jahre bzw. in den 1970er Jahren begann das Fernsehen mit der Übertragung von Spielen, die Besucherzahlen auf den Sportplätzen gingen daraufhin zurück.

Die österreichische Nationalmannschaft konnte bisher 7 Mal an einer Fußball-Weltmeisterschaft (1934, 1954, 1958, 1978, 1982,1990,1998) und 2 Mal an einer Fußball-Europameisterschaft (2008, 2016) teilnehmen.
Auch im Europa-Cup oder in der Champions League erreichten verschiedene österreichische Vereine Erfolge; insgesamt aber erreichte der österreichische Fußballsport nicht mehr den Standard früherer Jahrzehnte.


Mit der Saison 2018/2019 trat ein neuer Modus in der österrichischen Fußball-Bundesliga in Kraft: spielten bisher 10 Teams in 36 Runden um den Meistertitel, sind es nunmehr 12 Mannschaften, die zunächst in 22 Meisterschaftsrunden gegeneinander antreten. Danach werden die Punkte jedes Teams halbiert und die Meisterschaft wird in zwei separaten Gruppen weitergeführt. Die oberen sechs Teams spielen um den Meistertitel und die internationalen Startplätze, während die unteren Teams gegen den letzten Platz - und damit den Fix-Abtieg - spielen.


Frauen-Fußball

Nach ersten Ansätzen eines Damenfußballsports in den Jahren 1923 bis 1937 entwickelte sich dieser erst wieder seit den 1970er Jahren; seit 1982/1983 ist der ÖFB für die Ausrichtung der Frauenmeisterschaft zuständig. (Seit 2010 wird die ÖFB Frauen-Bundesliga mit zehn Mannschaften ausgetragen; seit der Saison 2018/19 wird die Frauen Bundesliga unter dem Bewerbsnamen "Planet Pure Frauen Bundesliga" geführt.)

Das österreichische Fußballnationalteam der Frauen besteht seit 1990 und ist ein Team des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB). Größter Erfolg der Nationalmannschaft bisher war die Teilnahme an der EM 2017, bei der sie das Halbfinale erreichte.

Österreichische Fußballmeister(innen)#

Herren

  • 1911/12 - Rapid
  • 1912/13 - Rapid
  • 1913/14 - WAF
  • 1914/15 - WAC
  • 1915/16 - Rapid
  • 1916/17 - Rapid
  • 1917/18 - FAC
  • 1918/19 - Rapid
  • 1919/20 - Rapid
  • 1920/21 - Rapid
  • 1921/22 - Sport-Club
  • 1922/23 - Rapid
  • 1923/24 - Amateure
  • 1924/25 - Hakoah
  • 1925/26 - Amateure
  • 1926/27 - Admira
  • 1927/28 - Admira
  • 1928/29 - Rapid
  • 1929/30 - Rapid
  • 1930/31 - Vienna
  • 1931/32 - Admira
  • 1932/33 - Vienna
  • 1933/34 - Admira
  • 1934/35 - Rapid
  • 1935/36 - Admira
  • 1936/37 - Admira
  • 1937/38 - Rapid
  • 1938/39 - Admira
  • 1939/40 - Rapid
  • 1940/41 - Rapid
  • 1941/42 - Vienna
  • 1942/43 - Vienna
  • 1943/44 - Vienna
  • 1944/45 - nicht ausgetragen

  • 1945/46 - Rapid
  • 1946/47 - Wacker
  • 1947/48 - Rapid
  • 1948/49 - Austria Wien
  • 1949/50 - Austria Wien
  • 1950/51 - Rapid
  • 1951/52 - Rapid
  • 1952/53 - Austria Wien
  • 1953/54 - Rapid
  • 1954/55 - Vienna
  • 1955/56 - Rapid
  • 1956/57 - Rapid
  • 1957/58 - Sport-Club
  • 1958/59 - Sport-Club
  • 1959/60 - Rapid
  • 1960/61 - Austria Wien
  • 1961/62 - Austria Wien
  • 1962/63 - Austria Wien
  • 1963/64 - Rapid
  • 1964/65 - LASK
  • 1965/66 - Admira
  • 1966/67 - Rapid
  • 1967/68 - Rapid
  • 1968/69 - Austria Wien
  • 1969/70 - Austria Wien
  • 1970/71 - Swarovski Wacker Innsbruck
  • 1971/72 - Swarovski Wacker Innsbruck
  • 1972/73 - Swarovski Wacker Innsbruck
  • 1973/74 - VOEST Linz
  • 1974/75 - Swarovski Wacker Innsbruck
  • 1975/76 - Austria WAC Elementar
  • 1976/77 - Sparkasse Wacker Innsbruck
  • 1977/78 - Austria Memphis
  • 1978/79 - Austria Memphis
  • 1979/80 - Austria Memphis

  • 1980/81 - Austria Memphis
  • 1981/82 - Rapid
  • 1982/83 - Rapid
  • 1983/84 - Austria Memphis
  • 1984/85 - Austria Memphis
  • 1985/86 - Austria Memphis
  • 1986/87 - Rapid
  • 1987/88 - Rapid
  • 1988/89 - Swarovski Tirol
  • 1989/90 - Swarovski Tirol
  • 1990/91 - Austria Memphis
  • 1991/92 - Austria Memphis
  • 1992/93 - Austria Memphis
  • 1993/94 - Casino Salzburg
  • 1994/95 - Casino Salzburg
  • 1995/96 - Rapid
  • 1996/97 - Casino Salzburg
  • 1997/98 - Puntigamer Sturm Graz
  • 1998/99 - Puntigamer Sturm Graz
  • 1999/2000 - FC Milch Tirol
  • 2000/2001 - FC Milch Tirol
  • 2001/2002 - FC Milch Tirol
  • 2002/2003 - FK Austria MAGNA
  • 2003/2004 - Liebherr GAK
  • 2004/2005 - SK Rapid
  • 2005/2006 - FK Austria MAGNA
  • 2007/2008 - SK Rapid Wien
  • 2008/2009 - FC Red Bull Salzburg
  • 2009/2010 - FC Red Bull Salzburg

  • 2010/2011 - SK Sturm Graz
  • 2011/2012 - FC Red Bull Salzburg
  • 2012/2013 - FK Austria Wien
  • 2013/2014 - FC Red Bull Salzburg
  • 2014/2015 - FC Red Bull Salzburg
  • 2015/2016 - FC Red Bull Salzburg
  • 2016/2017 - FC Red Bull Salzburg
  • 2017/2018 - FC Red Bull Salzburg


Damen

  • 1983/84 - SV Aspern Wien
  • 1984/85 - DFC ESV Ostbahn XI
  • 1985/86 - DFC Leoben
  • 1986/87 - DFC Leoben
  • 1987/88 - Union Landhaus
  • 1988/89 - Union Landhaus
  • 1989/90 - Union Kleinmünchen
  • 1990/91 - Union Kleinmünchen
  • 1991/92 - Union Kleinmünchen

  • 1992/93 - Union Kleinmünchen
  • 1993/94 - Union Kleinmünchen
  • 1994/95 - Union Landhaus
  • 1995/96 - Union Kleinmünchen
  • 1996/97 - Union Landhaus
  • 1997/98 - Union Kleinmünchen
  • 1998/99 - Union Kleinmünchen
  • 1999/2000 - Union Landhaus
  • 2000/2001 - Union Landhaus

  • 2001/2002 - Innsbrucker AC
  • 2002/2003 - SV Neulengbach
  • 2003/2004 - SV Neulengbach
  • 2004/2005 - SV Neulengbach
  • 2006/2007 - SV Neulengbach
  • 2007/2008 - SV Neulengbach
  • 2008/2009 - SV Neulengbach
  • 2009/2010 - SV Neulengbach
  • 2010/2011 - SV Neulengbach

  • 2011/2012 - SV Neulengbach
  • 2012/2013 - SV Neulengbach
  • 2013/2014 - SV Neulengbach
  • 2014/2015 - FSK St. Pölten
  • 2015/2016 - FSK St. Pölten
  • 2016/2017 - FSK St. Pölten
  • 2016/2017 - SKN St. Pölten
  • 2017/2018 - SKN St. Pölten

Publikationen#

  • Der CORNER (offizielles Magazin des Österreichischen Fußball-Bundes)
  • Bundesliga-Journal

Weiterführendes#

Literatur#

  • K. Langisch, Geschichte des österreichischen Fußballsports, 1965
  • K. Kastler, Fußballsport in Österreich, 1972
  • K. Langisch (Redaktion), ÖFB. 75 Jahre, 2 Bände, ohne Jahresangabe (1979)
  • Das Fußballmuseum, Streifzug durch die Geschichte des ÖFB, 1988
  • W. Zöchling, Fußball, 1992
  • König Fußball, Beiträge zur historischen Sozialkunde 3, 1992
  • J. Huber, 100 Jahre Fußball - 90 Jahre ÖFB, 1993


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