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Novara-Expedition #

Am 30. April 1857 stach die österreichische S.M. Fregatte Novara von Triest aus in See.

Die ungewöhnliche Reise dauerte 551 Tage und führte das Forschungsschiff unter dem Kommando von B. von Wüllerstorf-Urbair über Südamerika, Afrika, Indien, China und Australien 51.886 Seemeilen rund um den Erdball.

Die Besatzung des 50 Meter langen Schiffes bestand aus 345 Mannschaften und Offizieren sowie einem wissenschaftlichen Stab von 7 Personen.

Die unter anderem auch von der "Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien" vorbereitete und von Fachgelehrten wie dem Geologen Ferdinand von Hochstetter und dem Zoologen Georg von Frauenfeld durchgeführte Forschungsreise brachte international anerkannte Ergebnisse (Entdeckungen und Forschungsreisen).

Umfassende Untersuchungen wurden auf St. Paul, den Nikobaren und in Neuseeland (wo Hochstetter blieb und die 1. geologische Kartierung vornahm) durchgeführt; die meereskundlichen Forschungen, besonders im südlichen Pazifik, erhoben die Ozeanographie zu einer eigenen Wissenschaft.

Die österreichische Fregatte Novara segelte um die Welt von 1857-59. Heeresgeschichtliches Museum, Wien, Österreich, © IMAGNO/Austrian Archives (AA)/ Künstler: Joseph Selleny
Die österreichische Fregatte Novara segelte um die Welt von 1857-59. Heeresgeschichtliches Museum, Wien, Österreich
© IMAGNO/Austrian Archives (AA)/ Künstler: Joseph Selleny

Die mitgebrachten Sammlungen an botanischem, zoologischem (26.000 Präparate) und völkerkundlichem Material bereicherten die österreichischen Museen (besonders das Naturhistorische Museum).

Die Mitnahme von Blättern des Coca-Strauchs ermöglichte es, 1860 das Kokain erstmals rein herzustellen.

Alle Resultate wurden in dem 21-bändigen Werk der Akademie der Wissenschaften, "Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde" (1861-76) und in einer populären Ausgabe unter dem gleichen Titel (3 Bände, herausgegeben von K. Scherzer 1864-66) veröffentlicht.

Die Weltumseglung eines großen österreichischen Kriegsschiffes galt als herausragende Leistung im Dienste der Wissenschaft. Viele heimische Museen sind bis heute gut bestückt mit Exponaten dieser Reise. Geht es nach den jüngsten Erkenntnissen von David G. L. Weiss und Gerd Schilddorfer, muss die Geschichte rund um die Fahrt der Segelfregatte Novara umgeschrieben werden: die Autoren des 2010 erschienenen Buches "Die Novara. Österreichs Traum von der Weltmacht" kamen unter Berufung auf penible Durchsicht der Primärquellen zum Ergebnis, dass die Wissenschaftler an Bord nur Beiwerk waren und die Reise tatsächlich einem anderen Zwecke diente – nämlich der Realisierung ehrgeiziger Kolonialpläne der Großmacht Österreich-Ungarn.

Literatur#

  • F. Wallisch, Sein Schiff hieß Novara, 1966
  • K. Scherzer und G. Treffer, Die Weltumseglung der Novara 1857-59, 1973
  • David Weiss, Gerd Schilddorfer: Die Novara, 2010

Weiterführendes#

Quellen#