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Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, ZAMG#

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ist der nationale meteorologische und geophysikalische Dienst Österreichs.


1851 bewilligte Kaiser Franz Joseph die Errichtung "...einer Centralanstalt für meteorologische und magnetische Beobachtungen" - also der "Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus", die auf eine Initiative der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zurückging.

Carl Kreil wurde erster Direktor der neu gegründeten Zentralanstalt und zugleich Professor für Physik an der Universität Wien; er richtete ein meteorologisches Beobachtungssystem für das Gebiet der gesamten österreichischen Monarchie ein und führte für dieses auch die erste geomagnetische Landesaufnahme durch.

1865 begann man an der Zentralanstalt mit der Herausgabe einer täglichen Wetterkarte.

1872 übersiedelte die Zentralanstalt in ihr neues und endgültiges Quartier an der Hohen Warte in Wien Döbling; 1873 organisierte sie den ersten internationalen Meteorologenkongress in Wien, wo die Internationale Meteorologische Organisation (IMO) als Vorläuferin der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) gegründet wurde.

Ab 1877 erfolgte die Ausgabe des täglichen telegraphischen Wetterberichtes, mit einer synoptischen Karte und der Prognose für den folgenden Tag. Der neue Wetterbericht enthielt die Morgenbeobachtung von 60 Stationen aus allen Teilen Europas, darunter 24 inländische.

1904 wurde der Zentralanstalt der gesamte seismische Dienst für Österreich übertragen, was auch die Namensänderung in "Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik" nach sich zog.

In seinem Amt als Direktor folgten Kreil hervorragende Wissenschaftler, darunter Julius von Hann und Felix Maria Exner; es arbeiteten hier u.a. so bekannte Forscher wie Max Margules, Mitbegründer der theoretischen Meteorologie oder Victor Conrad, Entdecker der nach ihm benannten Diskontinuität im mittleren Bereich der Erdkruste.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich musste der Klima- und Wetterdienst nach Berlin übersiedelt werden, wo diese dem Deutschen Reichswetterdienst unterstellt wurden; die Zentralanstalt in Wien wandelte man in ein Forschungsinstitut um.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt und es kam zu einer beachtlichen personellen und räumlichen Expansion der Zentralanstalt.

Heute ist die Zentralanstalt, mit der Zentrale in Wien und ihren 4 Regionalstellen (für Salzburg und Oberösterreich, für Kärnten, für Tirol und Vorarlberg und für die Steiermark) als teilrechtsfähige Einrichtung des Bundes ein moderner Dienstleistungsbetrieb.

Der Aufgabenbereich der ZAMG umfasst alle Tätigkeiten eines nationalen meteorologischen und geophysikalischen Dienstes:

  • Führung eines meteorologischen und geophysikalischen Messnetzes
  • Herausgabe kundenorientierter Wetterprognosen
  • Beratung in geophysikalischen Angelegenheiten
  • Sammlung, Bearbeitung und Evidenthaltung der Ergebnisse meteorologischer und geophysikalischer Untersuchungen.
  • Auskunfts-, Gutachter- und Beratungstätigkeit.
  • Behandlung einschlägiger meteorologischer und geophysikalischer Fragen des Umweltschutzes.
  • Information, Beratung und Warnung bei Krisen- und Störfällen, Natur- und Umweltkatastrophen.
  • Arbeiten zur klimatologischen und geophysikalischen Landesaufnahme Österreichs.
  • Anwendungsorientierte Forschung im gesamten Bereich der Meteorologie und Geophysik einschließlich ihrer Randgebiete.
  • Zusammenarbeit mit in- und ausländischen sowie internationalen Institutionen auf dem Gebiet der Meteorologie und Geophysik.
  • Förderung der internationalen Zusammenarbeit von Meteorologie und Geophysik mit anderen wissenschaftlichen Fachgebieten.

Direktoren#

Weiterführendes#

Dr. Herbert Gmoser
Dr. Herbert Gmoser, Meteorologe, 1969-2011 beschäftigt an der ZAMG,32 Jahre tätig in der Wettervorhersage, davon 16 Jahre Leiter der Wettervorhersage
Dr. Christa Hammerl
Dr. Christa Hammerl, Historikerin, seit 1999 beschäftigt in der Abteilung Geophysik. Hauptaufgabengebiet historische Erdbebenforschung u. Geschichte d. ZAMG

Redaktion: P. Diem