Apetlon
Marktgemeinde
Apetlon
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Neusiedl am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ND | |
Fläche: | 82,22 km² | |
Koordinaten: | 47° 45′ N, 16° 50′ O | |
Höhe: | 120 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.746 (1. Jän. 2021) | |
Postleitzahlen: | 7132, 7143, 7161 | |
Vorwahl: | 02175 | |
Gemeindekennziffer: | 1 07 02 | |
NUTS-Region | AT112 | |
UN/LOCODE | AT APT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchengasse 3 7143 Apetlon |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Ronald Payer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017) (21 Mitglieder) |
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Lage von Apetlon im Bezirk Neusiedl am See | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Apetlon (ungarisch: Mosonbánfalva) ist eine Marktgemeinde mit 1746 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich. Sie liegt im Osten des Neusiedler Sees in der Region Seewinkel.
Geografie
Geografische Lage
Apetlon liegt im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel am Ostufer des Neusiedler Sees direkt an der ungarischen Grenze. Die Ortschaft selbst ist auf 120 Meter Seehöhe gelegen; im Gemeindegebiet liegt aber auch der mit 114 Meter Seehöhe tiefste Punkt Österreichs. Charakteristisch für die Landschaft dort sind weite, offene Ebenen und eine Salzflora, die viele kleine Lacken, wie etwa den Darscho, umgibt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Apetlon mit der gleichnamigen Ortschaft. In der Ortschaft befinden sich das Feriendorf Vogelparadies, die Reihersiedlung und drei Meierhöfe.
Nachbargemeinden
Podersdorf am See | Frauenkirchen | |
Illmitz | ![]() |
Sankt Andrä am Zicksee |
Sopron, Ungarn | Hegykő, Ungarn | Pamhagen |
Geschichte
Urkundlich wurde die Gemeinde erstmals 1318 erwähnt. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Sein erster Name ist ungarisch Vitézfelde (Land der Recken),[1] später Apátlan (Vaterlos), in einer Ausgabe der Wiener Zeitung des Jahres 1814 findet die Ortschaft als „Appetlohn“ Erwähnung[2]. Daraus wurde dann wahrscheinlich der heutige deutsche Name.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Westungarn in den Verträgen von Saint-Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Apetlon seit 1991 (durch VO 79).
Historische Landkarten
- Apetlon und seine Umgebung mit dem damals ausgetrockneten Neusiedler See um 1870–1880 (Aufnahmeblätter der Landesaufnahme)
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Apethlon (rechts oben) und seine südwestliche Umgebung
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Im Südosten liegt Pamhagen
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Im Nordwesten: Illmitz
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Nordosten mit dem Seewinkel
Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten



- Katholische Pfarrkirche Apetlon
- Seit Dezember 2001 ist der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel UNESCO-Weltkulturerbe.
Sprache
Apetlonerisch ist ein eigener Dialekt im Seewinkel.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Apetlon wird hauptsächlich Weinbau betrieben. Der Fremdenverkehr besitzt ebenfalls große Bedeutung. Besonders im Mai kommen alljährlich zahlreiche Ornithologen aus ganz Europa, um die seltene Vogelwelt an der Langen Lacke und den vielen Pusztagebieten zu beobachten und zu fotografieren. Lange vor der Errichtung des Nationalparks war die Lange Lacke schon ein bedeutendes Naturschutzgebiet, in dem bereits vor über einhundert Jahren wissenschaftliche Datensammlung zur Vogelwelt betrieben wurde.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.
Partei | 2017[3] | 2012[4] | 2007[5] | 2002[6] | 1997[6] | ||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
ÖVP | 781 | 52,63 | 11 | 889 | 54,24 | 12 | 839 | 50,36 | 11 | 755 | 48,24 | 11 | 693 | 49,46 | 10 |
SPÖ | 544 | 36,66 | 8 | 637 | 38,87 | 8 | 745 | 44,72 | 9 | 681 | 43,51 | 9 | 582 | 41,54 | 9 |
FPÖ | 159 | 10,71 | 2 | 113 | 6,89 | 1 | 82 | 4,92 | 1 | 129 | 8,24 | 1 | 126 | 8,99 | 2 |
Wahlberechtigte | 1947 | 1986 | 1953 | 1800 | 1680 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 84,85 % | 89,83 % | 89,81 % | 93,11 % | 92,26 % |
Gemeindevorstand
Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Ronald Payer (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Silvia Pitzl (SPÖ) weiters Marianne Fink (SPÖ), Josef Hebaus (ÖVP), Georg Kögl (ÖVP), Andreas Loos (ÖVP) und Gottfried Pingitzer (SPÖ) an.[7]
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 2007 Ronald Payer (ÖVP),[7] der Johann Loos (ÖVP), Bürgermeister seit 1982, nachfolgte. Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Payer mit 53,71 % der Stimmen bestätigt. Seine Mitbewerber Johann Lang (SPÖ), der ebenfalls zum zweiten Mal antrat, und Christian Preiner (FPÖ) erhielten 35,76 % bzw. 10,53 %.[3] Bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Silvia Pitzl (SPÖ) zur Vizebürgermeisterin gewählt.[7]
Die Leitung des Gemeindeamts hat Markus Preiner inne.[8]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Kögl (1873–1947), Landwirt und Politiker
- Michael Gangl (1885–1977), Geistlicher und Politiker
- Lorenz Göltl (1889–1934), Landwirt und Politiker, von 1924 bis 1932 Bürgermeister von Apetlon
- Gregor Munzenrieder (* 1947), ÖBB-Bediensteter und Politiker
- Johann Loos (1949–2018), Offizier des Bundesheers und Politiker, von 1982 bis 2007 Bürgermeister von Apetlon
- Josef Münzenrieder (* 1950), Steuerberater und Politiker
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Wilhelm Hufnagl (1904–1994) Rundfunksprecher ORF und Schauspieler
- Brigitte Swoboda (1943–2019) Schauspielerin
Literatur
- Marktgemeinde Apetlon. Festschrift, Herausgegeben anlässlich der Erhebung zur Marktgemeinde, Apetlon 1991
- Peter Gräftner: Lautlehre der Ortsmundarten von Apetlon, Gols und Weiden im burgenländischen Seewinkel. Vom Leben und Sterben der alten Formen. Dissertation, Universität Wien 1966.
- Alexandra Köninger: Die naturnahen Pflanzengesellschaften im Gemeindegebiet von Apetlon-Burgenland. Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur Wien 1996.
- Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 420/421
Weblinks
- 10702 – Apetlon. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Die abgekommenen Orte des Heidebodens. (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive) unter Berufung auf Josef Klampfer: Das Land um den Neusiedlersee. Bergland Verlag, 1963.
- ↑ Wiener Zeitung 1814
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2017 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2012 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2007 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2002 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- 1 2 3 Marktgemeinde Apetlon: Gemeindevorstand (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- ↑ Marktgemeinde Apetlon: Gemeindeamt (abgerufen am 3. Dezember 2017)
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Polski:Herb Apetlon, Burgenland, English:Coat of arms of Apetlon, Burgenland | AUT Apetlon COA.jpg | Original: Magul Vektor: McSush | Datei:AUT Apetlon COA.svg | |
Apetlon: Wappen in den Originalfarben: blau/gold | Template:Wiki - Commons | Austrianbird | Datei:AUT Apetlon COA korr.jpg | |
Gemeindeamt Apetlon | Eigenes Werk | Haeferl | Datei:Apetlon - Gemeindeamt.jpg | |
Das auf ein Alter von 250 Jahren geschätzte Hufnaglhaus ist eines der letzten erhaltenen typisch burgenländischen Häuser. Im Dehio wird der barocke Volutengiebel und die Rohrdeckung erwähnt. Das Haus gilt als ein Wahrzeichen der Gemeinde, siehe Das Hufnaglhaus . Der Ziehbrunnen davor wurde im Mai 2021 restauriert und bekam eine Brunnenfassung aus Stein statt zuletzt aus Holz. | Eigenes Werk | Haeferl | Datei:Apetlon - Hufnaglhaus mit Ziehbrunnen und Storch.jpg | |
Kath. Pfarrkirche hl. Margaretha in Apetlon | Eigenes Werk | Haeferl | Datei:Apetlon - kath Pfarrkirche hl Margaretha - 3.jpg | |
Bezirk Neudsiedl am See | Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) | Joschi Täubler | Datei:Apetlon im Bezirk ND.png | |
Schild: „tiefst gemessener Punkt Österreichs am Schnittpunkt der Wege. Höhe: 114 m.“ in der Gemeinde Apetlon am Ostufer des Neusiedlersees im Burgenland / Österreich / Europäische Union . Neben dem Schild befindet sich eine Informationssäule mit Hinweisen zu Fauna und Flora der Umgebung. Blickrichtung Südwesten. Wie an der Person (Mann mit gelbem T-Shirt und Hut) im Bild erkennbar, fällt das Gelände in der Sumpfwiese neben dem Messpunkt noch ein wenig tiefer ab. Bei einen Besuch ab Mitte Mai ist ein Schutz gegen Stechmücken empfehlenswert. | Eigenes Werk | Joadl | Datei:Apetlon tiefster messpunkt oesterreichs 01.JPG | |
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XV Section d (später 4857/4). Oslip, Rust, Oggau, St. Margarethen, Mörbisch, Schützen/Gschiesz, westliches Podersdorf und mittlerer (ausgetrockneter) Neusiedlersee, Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. | Archiv des Militärgeographischen Institutes | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 4857-4 Oggau, Rust, Mörbisch, Illmitz, Gschiesz.jpg | |
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XVI Section c (später 4858/3). Halbthurn, Podersdorf, Frauenkirchen, St. Andrä, Andau, Tadten im Seewinkel, Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500. | Archiv des Militärgeographischen Institutes | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 4858-3 Halbturn Andau Podersdorf Frauenkirchen.jpg | |
historische Landkarte: Arbeitsfassung von: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section NO (Nordost) (später 4957/2 oder 4957/0-1-4 oder 108/1 und 2). Ödenburg / Sopron, Kroisbach / Rakos, Wolfs / Balf, Kohlenhof / Kophaza, Harkau / Harka, Holling / Boz, Hidegseg / Andrae Klein, Apetholon und südlicher Teil des (damals ausgetrockneten) Neusiedler Sees in Westungarn, später teilweise Seewinkel. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Maßstab 1:25.000. Stand nach begleitenden Angaben um 1881. | Archiv des Militärgeographischen Institutes, Kopie eines Blattes, das nach 1918 an Ungarn übergeben wurde, weil das gezeigte Gebiet überwiegend in diesem Staat zu liegen kam. | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 4957-2 Ödenburg-Sopron, Kroisbach, Apethlon.jpg |