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vom 14.06.2020, aktuelle Version,

Aschach an der Donau

Marktgemeinde
Aschach an der Donau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Aschach an der Donau
Aschach an der Donau (Österreich)
Aschach an der Donau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Eferding
Kfz-Kennzeichen: EF
Fläche: 6 km²
Koordinaten: 48° 22′ N, 14° 1′ O
Höhe: 268 m ü. A.
Einwohner: 2.197 (1. Jän. 2019)
Bevölkerungsdichte: 366 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4082
Vorwahl: 07273
Gemeindekennziffer: 4 05 02
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Abelstraße 44
4082 Aschach an der Donau
Website: aschachdonau.net
Politik
Bürgermeister: Friedrich Knierzinger (ÖVP)
Gemeinderat: (2015)
(25 Mitglieder)
11
6
5
3
11  6  5  3 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Aschach an der Donau im Bezirk Eferding
AlkovenAschach an der DonauEferdingFrahamHaibach ob der DonauHartkirchenHinzenbachPrambachkirchenPuppingSt. Marienkirchen an der PolsenzSchartenStroheimOberösterreich Lage der Gemeinde Aschach an der Donau im Bezirk Eferding (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Aschach an der Donau ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Eferding im Hausruckviertel mit 2197 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Eferding.

Geografie

Die Marktgemeinde Aschach liegt eingebettet im Donautal, am Rande des Eferdinger Beckens auf 268 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,1 km, von West nach Ost 7,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 6 km². 1,8 % der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):

  • Aschach an der Donau (1928)
  • Ruprechting (85)
  • Sommerberg (184)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Aschach an der Donau.

Wappen

Von Silber und Rot gespalten, überdeckt von zwei naturfarbenen (gelbbraunen), kreuzweise doppelt verschlungenen Rebhölzern mit einer hängenden, blauen Traube in der vorderen, einer grünen Traube in der hinteren und je einem grünen Blatt in jeder Hälfte. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Grün.
Das Motiv weist auf den von den Bewohnern des Aschacher Beckens auf Grund damaliger klimatischer Vorzüge bereits im frühen Mittelalter betriebenen Weinbau hin, von dem schon im Stiftbrief für Kremsmünster aus dem Jahre 777 die Rede ist und der sich im Gebiet um Aschach in einigen Gärten bis nach 1870 halten konnte. Weiß-Rot sind die Wappenfarben der Schaunberger Grafen, die bis 1559 im Besitz der Herrschaft und wichtigen Mautstelle Aschach waren.

Geschichte

Im Jahre 777 bei der Gründung des Klosters Kremsmünster erstmals erwähnt und ursprünglich Ostteil des Herzogtums Bayern, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Aschach wurde ab 1490 dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet, und erhielt 1512 durch Kaiser Maximilian das Marktrecht und -wappen. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Kelten und Römer in Aschach

Der keltische Name Joviacum erscheint erstmals im Itinerarium Antoninianum zur Zeit des römischen Kaisers Marcus Aurelius Antoninus, genannt Caracalla, der von 211 bis 217 regierte.

1838 wurden bei Grabungen in Schlögen ausgedehnte Mauerreste eines römischen Kastells gefunden. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war man daher der Meinung, Schlögen sei das in römischen Truppenverzeichnissen genannte Joviacum. Nach Grabungen in den Jahren 1957 bis 1959 bewies Lothar Eckhart: Schlögen kann nicht Joviacum sein. Die für Joviacum bezeugten Liburnarier der II. Italischen Legion, eine Art Marineinfanterie, beheimatet Eckhart in Aschach, die berittenen Truppeneinheiten in „Ad Mauros“, das er mit Eferding gleichsetzte. Außer strategischen Gründen spricht für Aschach = Joviacum das St.Laurentius-Patrozinium der Friedhofskirche, der Nachweis einer Quadraflur (römische Flurform) und der Fund von Straßensteinen mit Gleisspuren (Limesstraße?) in der Abelstraße.

Da Aschach Joviacum ist, bringt uns dies mit einer der erstaunlichsten Quellen der ausgehenden Antike in engsten Zusammenhang, mit dem "Leben des Hl. Serverin" des Abtes Eugippius. Der Hl. Severin trat in einer Zeit in Noricum auf, als die römische Herrschaft zu Ende ging. Als "Mönch und Wundermann" widersetzte er sich den germanischen Fürsten, die mit ihren Stämmen zu beiden Seiten der Donau saßen. In den verödeten römischen Siedlungen bewog er das schutzlos den Germanen preisgegebene armselige romanische Volk zu einem christlichen Lebenswandel. Wenn die Zustände unhaltbar geworden waren, prophezeite er ihnen den nahen Untergang ihres Ortes und veranlasste die Räumung des Gebietes. So auch für Aschach (Joviacum). Wir lesen in der "Eugippii Vita Sancti Severini":

" ... zu den Bewohnern einer Stadt mit Namen Joviacum, welche mehr als 20 Meilen von Batavis entfernt war, schickte der Diener Gottes den Kirchensänger Moderatus, der dort zur unverzüglichen Flucht aus der gefährdeten Stadt auffordern sollte. Auch hier wurde nicht auf den wohlgemeinten Ratschlag gehört, sodass der Heilige nochmals einen Eilboten absandte, der wenigstens den Kirchenvorsteher Maximianus von Joviacum zum Verlassen des Ortes bewegen sollte. Als auch dieser Bote keinen Glauben fand, verließ er schleunigst die Stadt, worauf noch in der gleichen Nacht die Heruler Joviacum überfielen, die Ansiedlung zerstörten und die meisten Bewohner in die Sklaverei führten. Den Priester aber hängten sie auf einem Galgen auf."

Die Angaben der Vita gelten als zuverlässig, frühere Zweifel werden zunehmend durch neuere Forschungsergebnisse ausgeräumt. Somit wird ein unter Voraussetzung der Richtigkeit der Annahme, dass Joviacum Aschach ist, der spätantike Aschacher Märtyrer MAXIMIANUS bezeugt.

(Dieser Text basiert auf einem Artikel von Werner Promintzer im Festprogramm "1200 Jahre Aschach 777-1977")

Urkundliche Erwähnung durch Herzog Tassilo 777

Im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts erfuhr die Souveränität des agilolfingischen Bayerns Höhepunkt und Abschluss zugleich. Die Agilolfinger, burgundischer oder fränkischer Herkunft, vielfach versippt mit dem südlichen Nachbarvolk der Langobarden, gerieten in den Sog und das Verderbnis fränkischer Expansion. Tassilo III., Sohn Odilos, besiegte 772 die slawischen Stämme Kärntens, im selben Jahr, in dem Karl der Große, sein Schwager und leiblicher Vetter, den großen Sachsenkrieg begann. Um 765 hatte Tassilo die langobardische Königstochter Liutpirc geheiratet. Ihr Sohn Theodo wurde vom Papst königsgleich gesalbt. Nach dem Slawensieg, der die Einbeziehung der Karantanen in den bayerischen Kulturkreis begann, begründet er an der Grenze zu den alpenslawischen Stämmen das Kloster Innichen im Pustertal und das Münster an der Krems. Er stattet beide für ihre Aufgaben reichlich mit Gütern aus. Dem Kloster Kremsmünster schenkt er bei der Gründung im Jahr 777 unter anderem Weingärten in Aschach.

Bevölkerungsentwicklung

Quelle: [2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Aschach an der Donau
  • Aschach besitzt einen historischen Ortskern mit Bürgerhäusern aus der Zeit des Mittelalters, mit Fassaden und schönen Innenhöfen aus der Gotik, der Renaissancezeit und dem Barock.
  • Pfarrkirche Aschach an der Donau: Um 1490 erfolgte der spätgotische Nachfolgebau einer ursprünglich erstmals 1371 urkundlich erwähnten Kirche. Den Hochaltar krönt das als heilkräftig verehrte Donaukreuz. Bei einer Überschwemmung wurde es 1693 von zwei Schiffsleuten an Land gebracht. Der kränkliche Restaurator des Kreuzes wurde während seiner Arbeit geheilt. 1784 wurde durch eine Regierungsverordnung Kaiser Josefs II. Aschach von der Mutterkirche Hartkirchen abgetrennt und zur selbstständigen Pfarre erhoben. 1976 wurde die Kirche nach Plänen von Clemens Holzmeister renoviert und erweitert.
  • Altes Rathaus
  • Schloss Aschach an der Donau: Das Schloss ist der ehemalige Sitz der Grafen von Harrach. Der Haupttrakt des Schlosses aus dem 16. Jahrhundert ist hofseitig in allen drei Geschossen mit Bogengängen versehen. Der Ostflügel wurde von Johann Lucas von Hildebrandt 1709 erbaut, ebenso stammt der Hochaltar der Schlosskapelle von ihm. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz.
  • Kraftwerk Aschach: Das in den Jahren 1959–1964 errichtete Kraftwerk war ehemals das größte europäische Laufkraftwerk.
  • Schopper- und Fischereimuseum: Die damals sogenannten Schopper waren dafür zuständig, die Boote, welche für die Schifffahrt benötigt wurden, mittels Moos dicht zu machen. In diesem Museum bekommt man die Kunst des Schoppens und die Flora und Fauna, der Donauauen nähergebracht.
Geburtshaus und Gedenktafel von Josef Abel
Josef Abel, Selbstporträt im Studio (1808–1810), Ungarische Nationalgalerie

Das Museum präsentiert die Aschacher Marktgeschichte im Konnex mit der Schopper- und Schifffahrtstradition an der Oberen Donau. Das Schoppermuseum präsentiert das historische Handwerk der Schopperei sowie das soziale und kulturelle Umfeld dieser Handwerkszunft. Außerdem wird der letzte originale Zehner Trauner gezeigt. Das Fischereimuseum zeigt die Entwicklung der Erwerbs- und Freizeitfischerei im Raum Oberösterreich mit speziellem Bezug zur oberen Donau.

Persönlichkeiten

  • Leonhard Paminger (1495–1567 Passau), österreichischer Komponist
  • Josef Abel (1764–1818 Wien), Kupferstecher, Landschafts- und Historienmaler, am Oberen Tischlerhaus in der Abelstr. 11 befindet sich das Geburtshaus des Künstlers
  • Helmut Ortner (* 1927), Schauspieler
  • Helga Schager (* 1955), Künstlerin und Radiojournalistin

Politik

Folgende Parteien sind im Gemeinderat vertreten:

Bürgermeister seit 1849
Name ab
Georg Guglmayr 1. Januar 1849
Friedrich Heller 1. Januar 1852
Franz Krigner 1. Januar 1855
Theodor Kurzwernhart 1. März 1861
Stephan Schober 2. August 1864
Johann Georg Fischer 31. August 1867
Gottlieb Stampfl 29. Juli 1870
Theodor Kurzwernhart 29. Januar 1873
Johann Georg Fischer 1. Januar 1886
Emmerich Markl 1. Januar 1887
Adam Hager 4. Februar 1889
Leopold Haidenthaler 23. Februar 1895
Georg Madlsperger 1. Januar 1908
Ignaz Obgrasser 1. Januar 1913
Rudolf Parsche 29. August 1919
Josef Ettl 1. Januar 1920
Hans Dienstl 31. Mai 1924
Hans Osterkorn 1. Januar 1928
Karl Wagner 1. Januar 1938
Karl Spielberger 1. Januar 1938
Hans Reinhold 1. Januar 1941
Hans Heger 1. Januar 1945
Hans Dienstl 25. November 1945
Alois Astner 1. Januar 1946
Johann Hinterberger 9. Oktober 1949
Karl Wagner 23. Oktober 1955
Josef Fiala 1. Januar 1964
Johann Veicht 22. Oktober 1967
Adolf Putz 1. Januar 1984
Rudolf Achleitner 12. Oktober 2003
Friedrich Knierzinger (ÖVP) 11. Oktober 2009

Städtepartnerschaften

Verkehr

Die Donaubrücke Aschach

Neben dem jahrtausendelang wichtigsten Verkehrsweg, der Donau, erhielt Aschach durch die 1886 eröffnete Aschacher Bahn (Aschach – Eferding – Wels) einen Anschluss an das moderne Verkehrsnetz.

Während des Kraftwerkbaus wurde die Bahn durch Aschach zum Kraftwerk verlängert (und danach wieder abgebaut).

Die seit der Eröffnung der Bahn geplante Verlängerung nach Ottensheim zur Mühlkreisbahn kam nicht zustande.

1962 wurde die Donaufähre ("Fliegende Bruck") durch die weiter flussabwärts errichtete Aschacher Donaubrücke ersetzt und damit das Mühlviertel und der Zentralraum miteinander verbunden.

Aschach liegt an der Radroute Donauradweg, die von oben nur rechtsufrig ankommt und unterhalb der Straßenbrücke bevorzugt linksufrig genutzt wird. Das Donaukraftwerk Aschach etwas oberhalb des Orts bildet keinen Übergang für Fußgänger oder Radfahrer über die Donau, obwohl ab hier auch am – fast unbesiedelten – linken Ufer eine verkehrsarme Straße verläuft, die flussaufwärts allerdings in einen Wanderweg übergeht.

Bildung

  • Kindergarten
  • Volksschule
  • Neue Mittelschule

Literatur

  • Ernst Neweklowsky: Aschach und die Donauschiffahrt. In: Oberösterreichische Heimatblätter 13 (195993), S. 207–242, Digitalisat (PDF; 4 MB) im Forum OoeGeschichte.at
Commons: Aschach an der Donau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
  2. Statistik Austria