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vom 14.01.2020, aktuelle Version,

Elfi Mikesch

Elfi Mikesch auf der 37. Duisburger Filmwoche, 2013

Elfi Mikesch, eigentlich Elfriede Mikesch (* 31. Mai 1940 in Judenburg) ist eine österreichisch-deutsche Fotografin, Kamerafrau und Filmregisseurin.

Leben

Die Tochter eines Filmvorführers erhielt eine fotografische Ausbildung und betätigte sich als Malerin. 1960 heiratete sie den Maler Fritz Mikesch und kam mit ihm 1963 von Innsbruck nach Frankfurt am Main. Hier lernte sie Rosa von Praunheim kennen und zog 1965 nach West-Berlin, wo sie für den Verlag V. Magdalinski arbeitete. 1969 veröffentlichte sie mit Rosa von Praunheim Oh Muvie, eine „anarchistische Fotogeschichte.“

1971 drehte sie mit Leidenschaften, dem Ergebnis einer Weltreise mit Fritz Mikesch und Rosa von Praunheim ihren ersten Film. 1972 war sie für Maske und Kostüme von Werner Schroeters Salome verantwortlich, für den sie in zahlreichen Filmproduktionen die Kamera machte. Es folgten weitere Fotoserien und Dia-Shows, bevor sie sich seit etwa 1980 als Spezialistin für Experimentalfilme einen Namen machte, bei denen sie selbst Regie führte. Ebenso arbeitete sie als Dokumentarfilmerin, u. a. für das ZDF, und wurde immer wieder als Kamerafrau von Regisseuren wie Rosa von Praunheim, Werner Schroeter, Peter Lilienthal und Monika Treut, mit der zusammen sie 1984 die Firma Hyäne/Hyäna Film mit Sitz in Hamburg gründete, engagiert.

1983/84 lehrte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin im Fach Regie. Seit 1991 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Sektion Film- und Medienkunst.

Filmografie

  • 1972: Leidenschaften (Kamera)
  • 1978: Ich denke oft an Hawaii (Kamera, Regie, Drehbuch, Schnitt)
  • 1979: Execution: A Story of Mary (Kamera, Regie, Drehbuch, Produktion, Schnitt)
  • 1980: Was soll'n wir denn machen ohne den Tod (Kamera, Regie, Drehbuch, Schnitt)
  • 1981: Zechmeister (Beratung)
  • 1982: Macumba (Regie)
  • 1982: Im Jahr der Schlange (Kamera)
  • 1983: Canale grande (Kamera)
  • 1983: Die blaue Distanz (Kamera, Regie, Drehbuch)
  • 1983: Das Frühstück der Hyäne (Kamera, Regie, Drehbuch)
  • 1984: Horror Vacui (Kamera)
  • 1985: Verführung: Die grausame Frau (Kamera, Regie, Drehbuch, Produktion)
  • 1986: Ein Virus kennt keine Moral (Kamera)
  • 1986: Der Rosenkönig (Kamera)
  • 1987: Anita – Tänze des Lasters (Kamera)
  • 1988: Die Jungfrauenmaschine (Kamera, Produktion)
  • 1989: Marocain (Kamera, Regie, Drehbuch)
  • 1990: Die Aids-Trilogie: Feuer unterm Arsch – Vom Leben und Sterben schwuler Männer in Berlin (Kamera)
  • 1991: Malina (Kamera)
  • 1991: Am Ende einer Kindheit (A Idade Maior, Kamera)
  • 1991: The Party: Nature Morte (Kamera)
  • 1991: My Father is coming – Ein Bayer in New York (My Father Is Coming, Kamera)
  • 1992: Female Misbehavior (Kamera)
  • 1994: Hey Stranger (Kamera)
  • 1994: Let's Talk About Sex (Erotique, Kamera)
  • 1994: Soldaten Soldaten (Regie)
  • 1995: Out of America (Kamera)
  • 1996: Gefährliche Orte – Bombenleger (Kamera, Regie)
  • 1996: Poussières d'amour – Abfallprodukte der Liebe (Kamera)
  • 1997: Daily Chicken (Kamera)
  • 1997: Verrückt bleiben – verliebt bleiben (Kamera, Regie, Drehbuch)
  • 1998: Life, Love & Celluloid (Kamera)
  • 1999: Gendernauts – Eine Reise durch die Geschlechter (Kamera)
  • 1999: Der Einstein des Sex (Kamera)
  • 2000: Für mich gab's nur noch Fassbinder (Kamera)
  • 2001: Mon Paradis – Der Winterpalast (Kamera, Regie, Drehbuch)
  • 2001: Die Markus Family (Kamera, Regie, Drehbuch)
  • 2001: Kriegerin des Lichts (Kamera)
  • 2001: Denk ich an Deutschland – Ein Fremder (Kamera)
  • 2002: Deux (Kamera)
  • 2002: Ich kann das schon! (Kamera)
  • 2003: Ich bin der Eiffelturm (Serie Fremde Kinder, Kamera)
  • 2003: Die schrecklichen Eltern (Les parents terribles, Kamera)
  • 2004: Passion Hölderlin (Kamera)
  • 2005: Christoph Schlingensief und seine Filme (Kamera)
  • 2005: Den Tigerfrauen wachsen Flügel, (Kamera)
  • 2006: Brinkmanns Zorn (Kamera)
  • 2006: Hahnemanns Medizin (Kamera, Regie)
  • 2007: Meine Mütter – Spurensuche in Riga (Kamera)
  • 2008: Tote Schwule – Lebende Lesben (Kamera)
  • 2008: Zisternen – Istanbuls versunkene Paläste (Regie)
  • 2008: Stark fürs Leben (Kamera)
  • 2008: Spielzone – Im Sog virtueller Welten (Kamera)
  • 2011: Mondo Lux – Die Bilderwelten des Werner Schroeter (Regie)
  • 2012: Der Schmetterlingsjäger – 37 Karteikarten zu Nabokov (Kamera)
  • 2014: Fieber (Regie, Drehbuch)
  • 2015: Härte (Kamera)

Auszeichnungen

  • 1978: Filmband in Silber für Ich denke oft an Hawaii
  • 1980: Filmband in Silber für Execution: A Story of Mary
  • 1986: Promotional Award für Der Rosenkönig
  • 1992: Deutscher Kamerapreis für Malina
  • 1997: Großer Dokumentarfilmpreis und Preis für die beste Regie
  • 1997: 3sat Dokumentarfilmpreis
  • 1998: Großer Preis des Internationalen Filmfestivals Barcelona
  • 2006: Deutscher Kamerapreis: Verleihung der Ehrenkamera
  • 2010: Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis[1]
  • 2014: Spezialpreis des Teddy Awards für ihre künstlerische Lebensleistung[2]

Literatur

  • Oh Muvie (d. i. Elfi Mikesch): Oh Muvie presents Rosa von Praunheim and Carla Aulaulu in ‚Oh Muvie‘, Heinrich-Heine Verlag, Streit-Zeit-Buch, Nr. 5, Frankfurt a. M., 1969.
  • Rosa von Praunheim: Sex und Karriere, Rogner & Bernhard, München, 1976. Mit vielen Fotos von Elfi Mikesch/Oh Muvie.
  • Elfi Mikesch: Traum der Dinge. Photographien 1967 - 2002, Martin Schmitz Verlag, Berlin 2004 ISBN 978-3-927795-34-1 und ISBN 3-927795-34-8

Einzelnachweise

  1. vgl. dpa: Murnau-Filmpreis: Schroeter und Mikesch geehrt bei n-tv.de, 14. März 2010 (aufgerufen am 15. März 2010)
  2. Festival-Stammgast Elfi Mikesch. Mein Vater, der Legionär, Der Tagesspiegel, 10. Februar 2014

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Elfi Mikesch bei der 37. Duisburger Filmwoche, 2013 Bereitgestellt vom Urheber Simon Bierwald
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