Gamlitz
Marktgemeinde
Gamlitz
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 36,81 km² | |
Koordinaten: | 46° 43′ N, 15° 33′ O | |
Höhe: | 278 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.200 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8462, 8451, 8461, 8463 | |
Vorwahl: | 03453 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 50 | |
NUTS-Region | AT225 | |
UN/LOCODE | AT GA6 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Hauptstraße 3 8462 Gamlitz |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Friedrich Partl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Gamlitz im Bezirk Leibnitz | ||
Blick auf Gamlitz vom Schererkogl |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gamlitz (slowenisch Gomilica) ist eine österreichische Marktgemeinde mit 3200 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Süden des politischen Gerichtsbezirks bzw. des Bezirkes Leibnitz in der Steiermark. Sie liegt im Tal des Gamlitzbachs im Süden des Weststeirischen Hügellandes an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Seit 1. Jänner 2015 ist die Gemeinde im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße zusammengeschlossen und führt den Namen Gamlitz weiter.[1]
Geografie
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2021[2])
- Eckberg (207)
- Gamlitz (1589)
- Grubtal (357)
- Kranach (301)
- Labitschberg (127)
- Sernau (234)
- Steinbach (271)
- Sulztal (114)
Die Gemeinde besteht aus neun Katastralgemeinden: (Fläche 2015):[3]
- Eckberg (533,92 ha)
- Gamlitz (423,51 ha)
- Grubtal (302,79 ha)
- Kranachberg (718,80 ha)
- Labitschberg (322,32 ha)
- Sernau (496,35 ha)
- Steinbach (659,51 ha)
- Sulz (97,42 ha)
- Sulztal (131,80 ha)
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Nachbargemeinden
Heimschuh | Leibnitz | Wagna |
Großklein | Ehrenhausen an der Weinstraße | |
Leutschach an der Weinstraße | Kungota (Slowenien) |
Geschichte
Das Gebiet von Gamlitz war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im Gemeindegebiet befinden sich keltische Hügelgräber. An der Pfarrkirche sind Grabsteine von Römern angebracht, die im ersten Jahrhundert hier siedelten.
Der Ortsname Gamlitz geht auf die slawische Bezeichnung gomilnitz zurück, die sich vom slawischen gom („Hügel“) ableitet. Der Name bezieht sich vermutlich auf die Hügellandschaft oder auf die keltischen Hügelgräber.
Gamlitz litt 1479 und 1532 unter Einfällen von osmanischen Truppen. Im 16. und 17. Jahrhundert wütete die Pest im Ort.[4]
Zum 1. Jänner 1959 wurde Gamlitz die Bezeichnung „Marktgemeinde“ verliehen.[5] 1959 erfolgte auch die Verleihung des Wappens mit Weintraube auf einem Weinblatt als Hinweis auf die Tradition des Weinbaus im Ort. Nach der Zusammenlegung der Gemeinde mit der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße wurde am 4. Oktober 2015 das Wappen neuerlich verliehen.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahl der Gemeinde hat sich seit Beginn der regelmäßigen Volkszählungen verhältnismäßig wenig verändert. Im Jahr 1869 waren es 2725 und 1934 waren es 3332. Danach folgte ein leichter Rückgang; seit 1971 schwankt die Einwohnerzahl um 3200.[7]
Religionen
Bei der Volkszählung 2001 (Gebietsstand bis 2014) bekannten sich 94,2 % zur Römisch-katholischen Kirche, 1,5 % zu den Evangelischen Kirchen und 0,3 % zum Islam. Ohne religiöses Bekenntnis waren 3,2 %.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Gamlitz Hll. Petrus und Paulus
- Das im 12. Jahrhundert erbaute Schloss Gamlitz ist seit dem 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Melcher. Es wird heute als Hotel genutzt.[9]
- Im Ortszentrum befindet sich ein 1914 errichtetes Denkmal für Gefallene der Schlacht bei Königgrätz (1866).
- An der Grenze zu Ehrenhausen, beim 2017 errichteten Wasserhochbehälter Weinleiten, steht seit Juni 2019 der 27 m hohe[10] Wasserturm Weinleiten, kein Wasserturm im funktionellen Sinn, sondern ein Aussichtsturm. 8 bogenförmige Holzsteher spannen den Querschnitt des taillierten Turms oben weiter auf als unten. Eine Spindel-Wendeltreppe aus Stahl führt in der Mittelachse zur Plattform in 21 m Höhe mit Aussicht ins südsteirische Weinland und einen Balkon mit Glasfenster im Boden für den Blick nach unten. Errichter ist der Wasserverband Leibnitzerfeld-Süd, der via 48"-Touchscreen am Hochbehältergebäude daneben und eine Website über die Wasserversorgung und den Weg des Wassers informiert.[11][12]
Ortsbildgestaltung
Gamlitz erhielt 1995 und 2012 beim Wettbewerb Entente Florale Europe die Auszeichnung „Schönstes Blumendorf Europas“ mit Goldmedaille in der Kategorie Dorf.[13]
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Bekannte Weinbaubetriebe in der Marktgemeinde sind das Weingut Lackner-Tinnacher, das Weingut Muster.Gamlitz, das Weingut Skoff Original und das Weingut Sattlerhof. 1990 fand in Gamlitz die Steirische Landesausstellung statt, die sich dem Thema Weinkultur widmete. Das seit 1966 abgehaltene Gamlitzer Weinlesefest ist die größte Veranstaltung ihrer Art in der Steiermark und zählt österreichweit zu den Weinfesten mit der höchsten Publikumsfrequenz.[14]
Gamlitz zählt mit Kitzek-Sausal, Eichberg, Ehrenhausen und Leutschach zu den fünf Ortsweingebieten der Südsteiermark. Die Weinbaufläche des der Marktgemeinde beläuft sich aktuiell auf 693 Hektar. (Stand 2020)[15], diese verteilen sich auf 0,33 ha Anbaufläche für Bouvier, 47,93 ha Anbaufläche für Chardonnay.[16]
Die Leitsorten sind nach der DAC Regelung Sauvignon Blanc und Muskateller. Der Boden besteht größtenteils aus Sand und Schotter.[17]
Verkehr
Gamlitz liegt an der Südsteirischen Grenz Straße B 69, die die Gemeinde im Westen mit Eibiswald, der Soboth und Lavamünd und im Osten mit dem etwa fünf Kilometer entfernten Ehrenhausen verbindet; dort besteht ein Anschluss an die Pyhrn Autobahn A 9 (Anschlussstelle Vogau-Straß) und damit an eine hochrangige Verbindung nach Graz. Eine lokale Straßenverbindung führt nach Ratsch an der Weinstraße und zur Steirischen Weinstraße.
Der nächste Bahnhof liegt ebenfalls in Ehrenhausen an der Südbahn und wird von der Linie S 5 der Grazer S-Bahn bedient.
Durch Gamlitz verläuft auch der Südalpenweg, ein österreichischer Weitwanderweg.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist der Gastwirt Karl Wratschko (* 1. Mai 1953, ÖVP).[18]
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der erste Vizebürgermeister Friedrich Partl (ÖVP), der zweite Vizebürgermeister Manfred Repolust (FPÖ), die Gemeindekassierin Mathilde Monika Karbasch (ÖVP) und das Vorstandsmitglied Harald Insupp (ÖVP) an.[18]
Amtsleiter ist Roland Waltl.[19]
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[20]
Partei | 2020[20] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||||||||||||||||
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Fusions- gemeinde |
Gamlitz | Sulztal | Gamlitz | Sulztal | Gamlitz | Sulztal | |||||||||||||||||||||
Stimmen | % | Mandate | Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | ||||
ÖVP | 1370 | 70 | 15 | 1657 | 70 | 15 | 1607 | 70 | 15 | 35 | 28 | 2 | 1437 | 65 | 15 | 66 | 56 | 6 | 1178 | 61 | 13 | 81 | 70 | 6 | |||
SPÖ | 310 | 16 | 3 | 319 | 14 | 3 | 674 | 30 | 6 | 76 | 61 | 6 | 514 | 23 | 5 | 40 | 34 | 3 | 554 | 29 | 6 | 35 | 30 | 3 | |||
FPÖ | 279 | 14 | 3 | 383 | 16 | 3 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 60 | 3 | 0 | nicht kandidiert | 207 | 11 | 2 | nicht kandidiert | |||||||||||
Die Grünen | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 14 | 11 | 1 | nicht kandidiert | 11 | 9 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||||||||
1 für unser Gamlitz | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 189 | 8 | 1 | nicht kandidiert | ||||||||||||||||||
Wahlberechtigte | 2.775 | 2.580 | 131 | 2.486 | 125 | 2.297 | 128 | ||||||||||||||||||||
Wahlbeteiligung | 86 % | 90 % | 95 % | 89 % | 94 % | 86 % | 91 % |
Wappen
- „Im viermal von Silber und Rot geschachten Schild ein grünes, mit einer goldenen Traube belegtes Weinblatt.“
Das Gemeindewappen wurde zum 1. Mai 1987 verliehen.[21] Wegen der Gemeindezusammenlegung war das Wappen seit dem 1. Jänner 2015 offiziell nicht mehr gültig. Zum 1. September 2015 wurde es erneut verliehen.[22]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1976: Friedrich Niederl (1920–2012), Landeshauptmann[23]
- 2009: Hermann Schützenhöfer (* 1952), Landeshauptmann Steiermark
- 2012: Eduard Loibner (* 1932), Pfarrer von Gamlitz
- Josef Ertl († 2020), Direktor der Hauptschule Gamlitz 1981–1992[24]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Lieschnegg (1871–1950), Politiker der CS, Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung 1919–1920, Abgeordneter zum Nationalrat 1920–1927
- Philipp Renner († 1555), Bischof von Lavant und Administrator der Diözese Seckau
Weblinks
- 61050 – Gamlitz. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. September 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Gamlitz und der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße, beide politischer Bezirk Leibnitz. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 14. Oktober 2013. Nr. 96, 28. Stück. S. 554.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- ↑ Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 kB); abgerufen am 29. Juli 2015
- ↑ Chronik der Marktgemeinde. Website der Marktgemeinde Gamlitz, abgerufen am 18. September 2012.
- ↑ Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
- ↑ Gemeindewappen an die Marktgemeinde Gamlitz verliehen Land Steiermark, 5. Oktober 2015, abgerufen 14. Juni 2021.
- ↑ Gamlitz: Bevölkerungsentwicklung (PDF; 35 kB), Statistik Austria, abgerufen am 6. Juni 2020.
- ↑ Gamlitz: Demografische Daten der Volkszählung vom 15. Mai 2001 (PDF; 10 kB), Statistik Austria, abgerufen am 18. September 2012.
- ↑ Schloss Gamlitz abgerufen am 6. Juni 2020.
- ↑ Wasserturm Gamlitz outdooractive.com, abgerufen 13. April 2021
- ↑ Wasserturm Weinleiten Umweltkompetenzzentrum, Wasserverband Leibnitzerfeld-Süd, abgerufen 16. Juni 2021.
- ↑ Der Wasserturm Weinleiten mit Blick ins südsteirische Weinland Mach & Partner ZT-GmbH, 14. Juni 2019, abgerufen am 11. April 2021.
- ↑ http://www.entente-florale.eu/results_2012 (Link nicht abrufbar)
- ↑ Johann Werfring: Weinbräuche in Österreich. edition lex liszt 12, Oberwart 2021, ISBN 978-3-99016-178-4, S. 152–155.
- ↑ Ortsweingebiete Südsteiermark • Wein Steiermark. Abgerufen am 19. November 2021 (deutsch).
- ↑ Der Weinbau in Österreich 2015. Hg. Statistik Austria.
- ↑ Ortsweingebiete Südsteiermark • Wein Steiermark. Abgerufen am 19. November 2021 (deutsch).
- 1 2 Gemeinde Gamlitz: Gemeindevorstand, abgerufen am 8. Juni 2015
- ↑ Marktgemeinde Gamlitz : Marktgemeinde Gamlitz. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- 1 2 Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 38, 1988, S. 31
- ↑ 64. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 6. August 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Gamlitz (politischer Bezirk Leibnitz), abgerufen am 12. August 2015
- ↑ Südost-Tagespost (19. Oktober 1976), S. 8.
- ↑ Kleine Zeitung (18. November 2020), S. 55.
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Pfarrkirche St. Peter und Paul und Denkmal für die Gefallenen des 3. Juli 1866 in Gamlitz, Steiermark | Eigenes Werk | Wolfgang Glock | Datei:Gamlitz St Peter und Paul.JPG | |
Bezirk Leibnitz | Eigenes Werk | Joschi Täubler | Datei:Gamlitz im Bezirk LB.png | |
Blick vom Schererkogl auf Gamlitz, Steiermark (Teleobjektiv) | Eigenes Werk | Wolfgang Glock | Datei:Gamlitz vom Schererkogl 01.JPG | |
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Der Wasserturm Weinleiten, ein Aussichtsturm in Gamlitz. | Eigenes Werk | Flexman | Datei:Wasserturm Weinleiten Gamlitz 01.jpg |