Gerersdorf-Sulz
Gerersdorf-Sulz
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Wappen | Österreichkarte | |
![]() |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Güssing | |
Kfz-Kennzeichen: | GS | |
Hauptort: | Gerersdorf bei Güssing | |
Fläche: | 21,62 km² | |
Koordinaten: | 47° 4′ N, 16° 15′ O | |
Höhe: | 228 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.016 (1. Jän. 2019) | |
Postleitzahl: | 7542 | |
Vorwahl: | 03328 | |
Gemeindekennziffer: | 1 04 04 | |
NUTS-Region | AT113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gerersdorf 47 7542 Gerersdorf-Sulz |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Wilhelm Pammer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2017) (15 Mitglieder) |
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Lage von Gerersdorf-Sulz im Bezirk Güssing | ||
![]() Gemeindeamt Gerersdorf-Sulz in Gerersdorf |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gerersdorf-Sulz ist eine Gemeinde im Bezirk Güssing im Burgenland in Österreich. Der ungarische Name der Gemeinde ist Németszentgrót-Sóskút.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Südburgenland.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst drei Katastralgemeinden bzw. gleichnamige Ortschaften (Fläche Stand 31. Dezember 2019[1]; Einwohner Stand 1. Jänner 2019[2]):
- Gerersdorf bei Güssing (995,49 ha; 503 Ew.) mit Gadigraben, Hackergraben, Jockischberg, Krautgraben, Petzischberg, Riegelberg und Ungerberg
- Rehgraben (625,75 ha; 158 Ew.) mit Hackenberg und Tanczoschberg
- Sulz im Burgenland (541,64 ha; 355 Ew.) mit Hackenberg, Kastell Sulz, der Fabrik Säuerling Vitalquelle und Salaibergen
Deutscher Ortsname | Ungarischer Ortsname | Kroatischer Ortsname |
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Gerersdorf bei Güssing | Németszentgrót | Sigrot |
Rehgraben | Özgödör | Prašcevo |
Sulz im Burgenland | Sóskútfalu | Šeškut |
Eingemeindungen
Die heutige Gemeinde entstand mit 1. Jänner 1971. Aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes vom 1. September 1970 wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Gerersdorf bei Güssing, Rehgraben und Sulz im Burgenland zur Gemeinde Gerersdorf-Sulz zusammengelegt.[3]
Geschichte

Die Gemeinde gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Németszentgrót-Sóskút verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Die Gemeinde gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
In Sulz befindet sich eine gut erhaltene Kastellburg aus dem 18. Jahrhundert. Die Architektur des Gebäudes mit seinen sechs großen, toskanischen Säulen ist durchaus bemerkenswert und reizvoll. Das Kastell wurde als Badeanstalt für Gäste aus dem ungarischen Raum durch die Gräfin Festetic genutzt. Die umschließende Parklandschaft vermittelt gemeinsam mit dem Gebäude einen harmonischen Eindruck. Im Zweiten Weltkrieg fand die Burg eine Verwendung als Lazarett für verwundete russische Soldaten. Zuvor befand sie sich im Besitz einer jüdischen Familie. Mit dem Tod des Besitzers 1962 setzte sich der Verfall des Gebäudes fort. Im Jahr 1973 wurde die Burg unter Denkmalschutz gestellt und von einem Verein zur Erhaltung übernommen. Der Verein renovierte mit Unterstützung des Burgenlandes das Dach und sicherte die Bausubstanz. Anfang Juli 2018 wurde ein Käufer für das sanierungsbedürftige Kastell Sulz gefunden. Der neue Schlossherr wollte sofort mit der Renovierung beginnen und eine kleine Wohnung errichten, im Wesentlichen aber einen Veranstaltungsraum schaffen, der gemeinsam mit dem Kastellverein und der Gemeinde genutzt werden soll. Geplant ist auch der Einbau einer Schlosskapelle[4]
Im Gemeindegebiet befinden sich auch mehrere Mineralwasserquellen, welche schon den Römern bekannt waren. Dies wurde mit Funden vor Ort belegt (Tonkrüge für die Abfüllung des natürlichen Mineralwassers und römische Münzen). 1905 wurden gegenüber dem Kastell in Sulz eine Abfüllhalle und ein Lager im Stil des Kastells gebaut. Das Mineralwasser wurde in große Teile der Monarchie unter der Marke „Vita Quelle“ erfolgreich vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Quelle durch verschiedene Eigentümer eine wechselvolle Geschichte. In den 1960er Jahren konnte der Ausstoß auf bis zu sechs Millionen Liter gesteigert werden. Seit 2012 werden die Quellen von der Güssinger GmbH wirtschaftlich genutzt und sind seitdem wieder im Besitz eines österreichischen Unternehmens.
Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf
- Katholische Pfarrkirche Gerersdorf bei Güssing hl. Martin
- Katholische Filialkirche Rehgraben hl. Anna
- Kastell Sulz
- Quellenhaus der Vitaquelle
- Ehemaliges Kastell Festetics
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 15 Mitglieder.
Partei | 2017[5] | 2012[6] | 2007[7] | 2002[8] | 1997[8] | ||||||||||
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Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 443 | 54,22 | 9 | 474 | 56,77 | 9 | 479 | 57,09 | 9 | 449 | 56,55 | 9 | 467 | 60,18 | 9 |
SPÖ | 341 | 41,74 | 6 | 361 | 43,23 | 6 | 360 | 42,91 | 6 | 319 | 40,18 | 6 | 309 | 39,82 | 6 |
FPÖ | 31 | 3,70 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 26 | 3,27 | 0 | nicht kandidiert | ||||||
Wahlberechtigte | 945 | 965 | 969 | 914 | 904 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 90,79 % | 90,67 % | 89,58 % | 90,37 % | 90,15 % |
Gemeindevorstand
Neben Bürgermeister Wilhelm Pammer (ÖVP) und Vizebürgermeister Günther Peischl (SPÖ) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Günter Berzkovics (ÖVP), Franz Hafner (ÖVP) und Roman Jandrisevits (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[9]
Zu Ortsvorstehern wurden ernannt: Franz Hafner (ÖVP, für Rehgraben) und Günter Berzkovics (ÖVP, für Sulz). In Gerersdorf wird die Funktion von Bürgermeister Wilhelm Pammer selbst wahrgenommen.[10]
Bürgermeister Wilhelm Pammer (ÖVP) trat am 14. Februar 1989 die Nachfolge von Adolf Berzkovics (ÖVP) an, der seit der Zusammenlegung der zuvor selbständigen Gemeinden Gerersdorf bei Güssing, Rehgraben und Sulz im Burgenland am 1. Jänner 1971 als Gemeindeoberhaupt vorstand.[11]
Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Pammer mit 56,56 % gegen Günther Peischl (SPÖ, 39,74 %), der bereits 2012 kandidierte, und Wolfgang Bruckner (FPÖ, 3,70 %) in seinem Amt bestätigt.[5] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Peischl zum Vizebürgermeister gewählt.[9]
Bilderbogen von Gerersdorf-Sulz
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Quellenhaus der Vitaquelle
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Ehemaliges Kastell Festetics
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Kriegerdenkmal
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Volksschule
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Peter Jandrisevits (1879–1938), Geistlicher und Politiker (CS) aus Sulz,
- Alois Müller (1878–1945), Maschinenarbeiter und Politiker (SDAP) aus Sulz
- Andreas Nedwal (1891–1975), gelernter Schlosser, Bauer und Politiker (ÖVP) aus Gerersdorf
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Siegfried Bauer aus Gerersdorf (Wintertriathlon)
- Julia Dujmovits aus Sulz (Olympiasiegerin, Snowboard)
- Peter Jandrisevits aus Sulz (Fußballspieler, U-19-Nationalspieler)
Literatur
- Brigitte Leimstättner: Hinter der Kreuzung: von Einheimischen und Zuwanderern. Diplomarbeit, Universität Graz 1998.
- Gerlinde Reichel: Veränderung der Nahrung und Wirtschaftsform in Gerersdorf bei Güssing. Dissertation, Universität Wien 1993.
Weblinks
- 10404 – Gerersdorf-Sulz. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Land Burgenland: „Landesgesetzblatt für das Burgenland“, 17. Stück aus 1970, Gesetz Nr. 44, abgerufen am 21. Jänner 2018.
- ↑ Neuer Besitzer renoviert Kastell Sulz. In: burgenland.orf.at. 5. Juli 2018, abgerufen am 19. November 2018.
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Gerersdorf-Sulz 2017, abgerufen am 21. Jänner 2018.
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Gerersdorf-Sulz 2012, abgerufen am 21. Jänner 2018.
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Gerersdorf-Sulz 2007, abgerufen am 21. Jänner 2018.
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Gerersdorf-Sulz 2002, abgerufen am 21. Jänner 2018.
- 1 2 Gemeinde Gerersdorf-Sulz: Gemeinderat, abgerufen am 21. Jänner 2018.
- ↑ Gemeinde Gerersdorf-Sulz: Ortsvorsteher, abgerufen am 21. Jänner 2018.
- ↑ meinbezirk.at vom 22. Februar 2014: Gerersdorf-Sulz hat „silbernen“ Bürgermeister, abgerufen am 21. Jänner 2018.