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vom 25.09.2021, aktuelle Version,

Grafenbach-St. Valentin

Marktgemeinde
Grafenbach-St. Valentin
Wappen Österreichkarte
Grafenbach-St. Valentin (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Neunkirchen
Kfz-Kennzeichen: NK
Hauptort: Grafenbach
Fläche: 13,90 km²
Koordinaten: 47° 41′ N, 16° 0′ O
Höhe: 430 m ü. A.
Einwohner: 2.254 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 162 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2632
Vorwahl: 02630
Gemeindekennziffer: 3 18 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Ernst-Gruber-Straße 1
2632 Grafenbach-St. Valentin
Website: www.grafenbach.at
Politik
Bürgermeisterin: Sylvia Kögler (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
14
6
1
14  6  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Grafenbach-St. Valentin im Bezirk Neunkirchen
AltendorfBreitenauBreitensteinBuchbachSemmeringThomasbergWarthWillendorf
Lage der Gemeinde Grafenbach-St. Valentin im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Grafenbach-St. Valentin[1] (auch Grafenbach-Sankt Valentin) ist eine Marktgemeinde mit 2254 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.

Geografie

Grafenbach-St. Valentin liegt südwestlich von Ternitz im Tal der Schwarza im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 13,9 Quadratkilometer. 51,54 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):

  • Göttschach (176)
  • Grafenbach (864)
  • Ober-Danegg (150)
  • Penk (249)
  • St. Valentin-Landschach (815)

Katastralgemeinden sind Grafenbach, Oberdanegg, Penk und St. Valentin-Landschach.

Nachbargemeinden

Ternitz Wimpassing im Schwarzatale
Enzenreith Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wartmannstetten
Altendorf Warth

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1967 wurden die Gemeinden Grafenbach und St. Valentin-Landschach zur Gemeinde Grafenbach-St. Valentin zusammengelegt. Am 1. Januar 1972 wurden die Gemeinden Ober-Danegg und Penk zu Grafenbach-St. Valentin eingemeindet.

Geschichte

Grafenbach, St. Valentin, Danegg und die anderen Ortsteile der Gemeinde, um 1873 (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme)

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum – die Kirche St. Valentin liegt in der Nähe einer römerzeitlichen Siedlung. In der Nähe von St. Valentin befindet sich außerdem ein Gräberfeld aus dem 9. Jahrhundert[3]. Erste urkundliche Erwähnung findet der Ort Grafenbach in einer Urkunde des Markgrafen der Steiermark, Ottokar III.: Nach einem Gütertausch mit dem Stift Rein, fielen die Besitzungen des Klosters in Grafenbach 1147 an das Stift St. Lambrecht. Bereits 1159 sollte dieser Tausch rückgängig gemacht werden, doch lehnte dies St. Lambrecht ab. Später besaßen die Herren von Pottendorf Güter in Grafenbach, genaueres ist dazu jedoch nicht bekannt. 1495 wurden jedenfalls Albrecht von Pottendorf durch Schiedsspruch alle Güter von Grafenbach zugesprochen[4].

Pfarre St. Valentin

1158 verleiht Erzbischof Eberhard von Salzburg dem Propst Romanus von Gurk die Pfarre St. Lorenzen in Flatz. Auch die Kapelle St. Valentin war als Teil der Pfarre St. Lorenzen bereits von dieser Verleihung betroffen, eine Erwähnung der Kapelle erfolgt hier aber noch nicht. Erste urkundliche Erwähnung findet St. Valentin erstmals 1204 als Filiale der Pfarre Flatz, St. Lorenzen, als Papst Innozenz III. dem Kloster Gurk am 21. Oktober 1204 die Pfarre St. Lorenzen mit den Kapellen St. Valentin, St. Johann sowie weiteren Kapellen bestätigt[5]. Eine Urkunde aus 1208 nennt St. Valentin ebenso Kapelle, ein Ort wird nicht angegeben. Daraus lässt sich schließen, dass die Kapelle vor einer Siedlung hier bestanden hat und wahrscheinlich errichtet wurde, um den weitab von Flatz wohnenden Menschen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen.[6]

Das um 1340 verfasste Formbacher Dienstregister nennt St. Valentin dann in Zusammenhang mit dem dortigen Pfarrer, welcher in Neunkirchen ein Haus besaß, zum ersten Mal als Pfarre. Aus dem Urbar der Pfarre St. Lorenzen von 1352 geht schließlich hervor, dass St. Valentin zu diesem Zeitpunkt bereits länger eine Pfarre war, obwohl sie noch Filialpflichten gegenüber der Mutterpfarre St. Lorenzen zu leisten hatte. Zusammengefasst, bestand also schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine Kapelle St. Valentin und war um 1340 bereits eine Filialpfarre[7].

Im Hochmittelalter umfasste der Sprengel von St. Valentin die Ortschaften: St. Valentin, Landschach, Ober Danegg, Penk, Altendorf, Köttlach, Putzmannsdorf, Göttschach und Grafenbach. Hinzu kamen weitab gelegene Gebiete in der Lichtenau und am Kienberg bis Ödenkirchen, die dann St. Valentin-Zerstreut genannt wurden. 1614 kam die Pfarre St. Lorenzen samt St. Valentin, St. Johann und Würflach durch Tausch von Gurk an das Kloster Rein. Bereits wenige Jahre später, 1617 wechselten die Pfarren erneut durch Tausch den Pfarrherrn und gingen von Rein an das Zisterzienserstift Neukloster in Wiener Neustadt, welches 1880 mit Stift Heiligenkreuz vereinigt wurde, sodass die Pfarre St. Valentin heute von Heiligenkreuz betreut wird[8].

Bei der ersten Kapelle von St. Valentin handelte es sich um einen Rechtecksaalbau mit eingezogenem, querrechteckigem oder längsrechteckigem Chor mit geradem Abschluss, wie durch archäologische Forschungen festgestellt werden konnte[9]. Bei diesem Bau handelte es sich um einen „Einheitstyp“ der Gegend, besonders aber der Pfarre St. Lorenzen, wo er für St. Lorenzen selbst, St. Johann und St. Valentin nachweisbar ist. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Lage der Kirchenbauten, da sich alle auf Anhöhen, wie Hügeln oder Hängen befinden. Auch St. Valentin liegt rund 20 m oberhalb des Talbodens in Hanglage[10].

In der Neuzeit bestand eine St. Barbara-Bruderschaft an der Pfarrkirche St. Valentin, welche auch die Kosten für die Restaurierung der gesamten Kirche in den Jahren 1717 bis 1726 übernahm. Auch zur Finanzierung der 1731/32 neu angeschafften Glocke, trug die Bruderschaft 46 Gulden bei. 1773 wurde schließlich ein St. Barbara-Altar errichtet[11].

Bei Restaurierungsarbeiten wurden 1911 außerdem frühgotische Fresken im Chor der Kirche entdeckt[12].

Bevölkerungsentwicklung

Religion

Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 75,9 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,8 % evangelisch. 4,6 % sind Muslime, 0,6 % gehören orthodoxen Kirchen an. 13,3 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Valentin-Landschach

Sport

Sportlich gibt es drei nennenswerte Vereine:

Der SC Grafenbach ist im Bereich Fußball sehr erfolgreich und ist 7-facher Titelverteidiger in der Sparkasse Hobbyliga. In Sachen Volleyball kann man sich beim BVC Grafenbach sportlich betätigen. Im Radsport ist der RC Grafenbach sehr erfolgreich.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 41 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 23 Nebenerwerbsbetriebe. Diese bewirtschafteten etwas mehr als ein Viertel der Flächen. Obwohl die Anzahl der Produktionsbetriebe im Zeitraum 2001 bis 2011 zunahm, halbierte sich die Anzahl der darin Beschäftigten beinahe. Im Dienstleistungssektor war fast die Hälfte der Arbeitnehmer in sozialen und öffentlichen Diensten tätig.[13][14][15]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 41 46 30 25
Produktion 21 15 85 151
Dienstleistung 86 41 137 130

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Pendler

Grafenbach-St. Valentin ist eine Pendlergemeinde. Von den 1023 in der Gemeinde lebenden Erwerbstätigen fanden 142 einen Arbeitsplatz in der Gemeinde und 881 pendelten aus. Rund sechzig Prozent davon blieben im Bezirk, ein Viertel wechselte den Bezirk und vierzehn Prozent arbeiteten in einem anderen Bundesland. Aus der Umgebung kamen 110 Menschen zur Arbeit nach Grafenbach-St. Valentin (Stand 2011).[16]

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde befindet sich ein Kindergarten.[18]

Politik

BW

Gemeinderat

Der hat 21 MitGemeinderat glieder.

Bürgermeister

Persönlichkeiten

Commons: Grafenbach-St. Valentin  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt im Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden LGBl.Nr.1030–94 vom 9. Dezember 2011 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  3. Wolfgang Haider-Berky, Ödenkirchen, in: Unsere Heimat 1/2004 S. 4–23, hier S. 18
  4. Topographie von Niederösterreich Bd. 3 S. 619–620
  5. Haider-Berky, Ödenkirchen S. 17; Willibald Leeb, St. Valentin am Forst. Monatsblatt des Alterthumsvereines Wien 1912 S. 123–129, 131–137, 142–143, hier S. 124f.
  6. Haider-Berky, Ödenkirchen S. 18; Leeb, St. Valentin S. 125
  7. Leeb, St. Valentin S. 127–129
  8. St. Valentin-Landschach, in: Dehio. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau 2 hg. vom Bundesdenkmalamt (2003) S. 2061–2063, hier 2061; Leeb, St. Valentin S. 133
  9. Helmut Windl, Funde aus dem Karner von St. Valentin-Landschach, pol. Bez. Neunkirchen. MAG 103 (1973) 61f.
  10. Haider-Berky, Ödenkirchen S. 17
  11. Leeb, St. Valentin S. 143
  12. Leeb, St. Valentin S. 123
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Grafenbach-St. Valentin, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. November 2020.
  14. Ein Blick auf die Gemeinde Grafenbach-St. Valentin, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. November 2020.
  15. Ein Blick auf die Gemeinde Grafenbach-St. Valentin, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. November 2020.
  16. Ein Blick auf die Gemeinde Grafenbach-St. Valentin, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. November 2020.
  17. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 20. November 2020 (deutsch).
  18. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  19. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 20. Juni 2019.
  20. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 20. Juni 2019.
  21. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 20. Juni 2019.
  22. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 20. Juni 2019.
  23. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 20. Juni 2019.
  24. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.
  25. Bürgermeistersprechstunde. Abgerufen am 20. November 2020.

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XIV Section NW (später 4956/). Gloggnitz, Semmering, Reichenau, Neunkirchen. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1873. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Pfarrkirche von St. Valentin - Landschach ZL ZL
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