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vom 24.10.2022, aktuelle Version,

Horitschon

Marktgemeinde
Horitschon
Wappen Österreichkarte
Wappen von Horitschon
Horitschon (Österreich)
Horitschon (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 18,73 km²
Koordinaten: 47° 35′ N, 16° 33′ O
Höhe: 239 m ü. A.
Einwohner: 1.827 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 98 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7312
Vorwahl: 02610
Gemeindekennziffer: 1 08 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 43
7312 Horitschon
Website: www.horitschon.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Petschowitsch (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
11
9
1
11  9  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Horitschon im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Horitschon im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Horitschon im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Horitschon (ungarisch Haracsony, kroatisch Haračun)[1] ist eine Marktgemeinde mit 1.827 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Gemeinsam mit seinen Nachbargemeinden Deutschkreutz, Neckenmarkt und Lutzmannsburg zählt Horitschon zu den Hauptorten des Blaufränkischlandes. „Blaufränkischland“ ist jedoch keine geografische Bezeichnung, sondern eine reine Gebietsvermarktungsbezeichnung.[2]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften bzw. gleichnamigen Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):

Nachbargemeinden

Neckenmarkt
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Deutschkreutz
Raiding Großwarasdorf

Geschichte

Horitschon (rechts oben) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Horitschon in der Provinz Pannonia.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Horitschon seit 1983.

Bevölkerungsentwicklung

Pfarrkirche Hl. Margaretha in Horitschon
Kirchenchronik, Kupfer ­platte von 1979 an der Aufbahrungshalle am Friedhof

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine, Brauchtum

Die Jugend Horitschon ist ein gemeinnütziger Verein, welcher die Förderung des dörflichen Zusammenlebens und die Brauchtums- und Heimatpflege bezweckt. Der Verein wurde im April 2018 gegründet und ist ein örtlicher, überparteilicher Verein, der jedes Mädchen und jeden Burschen von Horitschon ab dem 16. Lebensjahr aufnimmt.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

In den Jahren 1999 bis 2010 halbierte sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe. Trotz einer Zunahme der Produktionsbetriebe sank die Anzahl der dort Beschäftigten. Im Dienstleistungssektor nahm sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die Anzahl der Erwerbstätigen zu.[6][7][8]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige 2)
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 102 209 64 59
Produktion 29 18 206 297
Dienstleistung 88 58 327 241

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, 2) Erwerbstätige am Arbeitsort

Flächennutzung

Über vierzig Prozent der Gemeindefläche werden landwirtschaftlich genutzt, auf rund einem Viertel wird Wein angebaut und knapp unter zwanzig Prozent sind bewaldet.[9]

Weinbau

Horitschon zählt zum Weinbaugebiet Mittelburgenland.[10] Die Weinorte des Mittelburgenlandes vermarkten sich infolge der Dominanz des Blaufränkischanbaus als „Blaufränkischland“. Gemeinsam mit Neckenmarkt, Deutschkreutz und Lutzmannsburg zählt Horitschon zu den Hauptorten des Blaufränkischandes.[11] Die besten Weinbergslagen des Ortes zählen zu den angesehensten Lagen des Mittelburgenlandes.[12]

Weinlandschaft bei Horitschon

In den vergangenen Jahrhunderten war Horitschon zwar immer schon ein Weinbauort gewesen, auf eigenem Gemeindegebiet gab es früher jedoch vergleichsweise wenige Rebstöcke. Die meisten Weingärten hatten die Horitschoner in Raiding und Neckenmarkt, zu einem geringeren Teil auch in Unterpetersdorf und Deutschkreutz. Die ältesten Horitschoner Weingärten waren die „Gfangeräcker“, wahrscheinlich auch die Ried „Weingartengfanger“. Nach dem Ende des Feudalsystems, mithin ab 1848, wurden in Horitschon verstärkt Reben ausgepflanzt. Heute ist Horitschon ein ausgesprochener Rotweinort mit der Hauptsorte Blaufränkisch. Es befindet sich im Ort die größte Winzergenossenschaft des Bezirks Oberpullendorf.[13] Eine Reihe von Horitschoner Weinbaubetrieben hat überregional Bekanntheit erlangt.[14]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,43
(+10,61)
42,09
(−7,50)
6,48
(n. k.)
n. k.
(−9,59)
2017
   
2022
   

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[15] 2017[16] 2012[17] 2007[18] 2002[19] 1997[19]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 572 42,09 9 662 49,59 10 562 39,89 9 667 44,86 10 696 48,77 11 586 45,75 10
SPÖ 699 51,43 11 545 40,82 9 735 52,16 11 792 53,26 11 676 47,37 10 572 44,65 9
GRÜNE 88 6,48 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert 128 9,59 2 nicht kandidiert nicht kandidiert 55 3,85 0 123 9,60 2
LBL nicht kandidiert nicht kandidiert 112 7,95 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 28 1,88 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1809 1786 1794 1794 1750 1625
Wahlbeteiligung 81,04 % 82,98 % 87,12 % 89,69 % 89,89 % 88,80 %

Bürgermeister

Bürgermeister ist Georg Dillhof (ÖVP). Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 konnte er 54,88 % der Stimmen für sich verbuchen, während der seit 15. Oktober 2007 amtierende Gemeindechef Peter Heger (SPÖ) auf 45,12 % kam.[16] Dillhof wurde am 10. Oktober 2017 als neuer Bürgermeister angelobt. Heger verzichtete auf sein Gemeinderatsmandat und übte fortan nur mehr sein Mandat als Abgeordneter zum burgenländischen Landtag aus.[20] Damit wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats Franz Minasch (SPÖ) zum Vizebürgermeister gewählt.

Im Jahr 2022 wurde Gerhard Petschowitsch mit 52,60 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[15]

Chronik der Bürgermeister

Bürgermeister 2007–2017: Peter Heger

Quelle: Atlas Burgenland[21]

  • 1931 Paul Petschowitsch (CS)
  • 1938 Hermann Wessely (NSDAP)
  • 1950–1955 Franz Iby (ÖVP)
  • 1955–1967 Lorenz Fally (SPÖ)
  • 1967 Franz Haller (SPÖ)
  • 1971–1982 Franz Pusch (ÖVP)
  • 1982–1987 Rupert Petsovits (SPÖ)
  • 1987–2007 Anton Iby (ÖVP)
  • 2007–2017 Peter Heger (SPÖ)
  • 2017–2022 Georg Dillhof (ÖVP)
  • seit 2022 Gerhard Petschowitsch (SPÖ)

Literatur

  • Anton Iby, Ilse Hutter, Rudolf Spadt et al.: Chronik anlässlich 800 Jahre Horitschon. (Begleitmaterialien: 1 Beilage unter dem Titel: Jubiläumsprogramm). Europrint, Oberwart 1996, OBV.
  • Judith Schöbel, Petra Schröck, Ulrike Steiner: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Oberpullendorf. Österreichische Kunsttopographie, Band 56. Berger, Horn 2005, ISBN 3-85028-402-6, S. 110–115.
Commons: Horitschon  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 82.
  2. Das Blaufränkischland auf blaufraenkischland.at
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. 1. Burgenländischer Rotweinlehrpfad auf www.bmlfuw.gv.at. Abgerufen am 30. April 2017.
  5. Jugend Horitschon. Abgerufen am 14. Mai 2019 (deutsch).
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Horitschon, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Horitschon, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Horitschon, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Horitschon, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, 31. Dezember 2019, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  10. Mittelburgenland DAC auf oesterreichwein.at
  11. Johann Werfring: Rotweinfestival Mittelburgenland. In: „Wiener Zeitung“ vom 5. Juli 2019, Beilage „Wiener Journal“, S. 22.
  12. Vinaria Weinguide 2018/19. Edition LW Media, Krems 2018, ISBN 978-39504163-8-1, S. 402.
  13. J. Fally und A. Gebert: Blaufränkischland. Deutschkreutz 1997, ISBN 3-901573-04-6, S. 61–63.
  14. Vinaria Weinguide 2018/19. Edition LW Media, Krems 2018, ISBN 978-39504163-8-1, S. 402–428.
  15. 1 2 Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  16. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Horitschon 2017 (abgerufen am 22. Dezember 2017)
  17. Land Burgenland: Wahlergebnis Horitschon 2012 (abgerufen am 22. Dezember 2017)
  18. Land Burgenland: Wahlergebnis Horitschon 2007 (abgerufen am 22. Dezember 2017)
  19. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Horitschon 2002 (abgerufen am 22. Dezember 2017)
  20. BVZ vom 18. Oktober 2017: Heger verzichtet auf Gemeinderat (abgerufen am 22. Dezember 2017)
  21. Atlas Burgenland: Horitschon (abgerufen am 22. Dezember 2017)

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section SW (später 4957/3). Kobersdorf, Ober Petersdorf, Ritzing, Neckenmarkt, Horitschon, Drassmarkt, Stoob, Lackenbach, Weppersdorf, St. Martin, Neudorf, Landsee, Kaisersdorf, Groß Warasdorf im Burgenland, Österreich und Westungarn. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Horitschon - Pfarrkirche Hl. Margaretha Eigenes Werk Steindy ( Diskussion ) 23:27, 22 December 2017 (UTC)
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Horitschon, Burgenland, Kirchenchronik (1979), Kupferplatte an der westlichen Außenmauer der Aufbahrungshalle des Friedhofs Eigenes Werk Earnest B
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