Jenesien
Jenesien | |
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(ital.: San Genesio Atesino) | |
Wappen
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Karte
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Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Salten-Schlern |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2016) |
2.937/3.046 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
96,79 % deutsch 3,07 % italienisch 0,14 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 32′ N, 11° 20′ O |
Meereshöhe: | 1100 m s.l.m. |
Fläche: | 66,85 km² |
Dauersiedlungsraum: | 13,7 km² |
Fraktionen: | Afing, Flaas, Glaning, Jenesien, Nobls |
Nachbargemeinden: | Bozen, Mölten, Ritten, Terlan, Sarntal |
Partnerschaft mit: | Feldkirchen-Westerham (Deutschland) |
Postleitzahl: | 39050 |
Vorwahl: | 0471 |
ISTAT-Nummer: | 021079 |
Steuernummer: | 80008980213 |
Bürgermeister (2015): | Paul Romen (SVP) |
Jenesien ([jeˈnesɪən]; italienisch San Genesio Atesino) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien) mit 3046 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016).
Geographie
Jenesien liegt unterhalb des Hochplateaus des Salten am Südhang des Tschögglbergs nördlich von Bozen. Zwischen Bozen und Jenesien existiert neben einer langen und kurvigen Straßenverbindung auch die Seilbahn Jenesien. Durch den Ort verläuft der europäische Fernwanderweg E5.
Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort Jenesien (1667 Ew.) sowie den Fraktionen Afing (533 Ew.), Flaas (286 Ew.), Glaning (250 Ew.) und Nobls (107 Ew.).
Geschichte
Der Name Jenesiens kommt vom Soldatenheiligen Genesius von Rom, dem Schutzpatron der Pfarrkirche des Ortes, und wird 1186 als „Mons sancti Genesii“ (Jenesienberg) ersturkundlich genannt.[1] Der Pfarrbezirk Jenesien ist seit 1328 dem Augustinerchorherrenstift Au – der späteren Abtei Muri-Gries – integriert. Noch im 12. Jahrhundert wurde von den Bozener Grafen von Morit-Greifenstein das „gericht uf sand Genesienperch“ mit Sitz auf Burg Greifenstein eingerichtet.[1] Auch die wirtschaftlichen Verflechtungen mit dem Zentralort Bozen scheinen bereits seit dem Hochmittelalter eine hohe Intensität aufzuweisen. So wird in der Forschung vermutet, dass der seit 1208 in Bozen bezeugte Genesiusmarkt, einer der Termine der dortigen Jahrmessen, auf den alten Kirchtagsmarkt von Jenesien als unmittelbaren Vorläufer zurückgeht.[2]
Während der Tiroler Kämpfe in der antinapoleonischen Revolte von 1797 und 1809 kam es jeweils zu Waffengängen um die Jenesiener Höhenstellung.[1]
Der bis zum Bau der neuen Straße in den 1980er Jahren vorherrschende Charakter eines Bergdorfes ging im Laufe der Zeit verloren; in den letzten Jahrzehnten ist der Ort durch Zuzug aus Bozen stark gewachsen.
Sehenswürdigkeiten

Etwa 3 km nordwestlich des Hauptortes (bei Nobls, Lage) existieren Erdpyramiden. Im Vergleich zu denen auf dem Ritten sind es jedoch weniger, außerdem weisen sie eine gedrungene Form auf. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Jenesiener Kirchturm und der danebenliegende Dorfplatz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft Jenesiens ist eng an die nahe gelegene Stadt Bozen gebunden. So wirbt Jenesien schon seit Jahren zusammen mit Bozen um Touristen. Es gibt einige Hotels, Gasthäuser, Pensionen und seit jüngerer Zeit auch Bauernhöfe, die Gäste beherbergen. Außerdem weist Jenesien durch die Nähe zu Bozen und die gute Erreichbarkeit regen Tagestourismus auf.
Viele Bauernhöfe liefern die von ihnen erzeugte Milch nach Bozen in die größte Südtiroler Milcherzeugergenossenschaft Mila. Außerdem werden Obst, Wein und Gemüse angebaut. Die Raiffeisenkasse Bozen betreibt eine Filiale in Jenesien.
Verkehr
Von Bozen aus besteht eine gut ausgebaute Straße nach Jenesien. Diese Straße hat Anfang der 1980er Jahre die alte, nicht mit Schwerfahrzeugen befahrbare Straße ersetzt. Viele Jenesier pendeln täglich zur Arbeit nach Bozen aus; auch erhalten viele Handwerker Aufträge in Bozen und Umgebung.
Seit 1937 verbindet Jenesien mit Bozen eine gut funktionierende Drahtseilbahn, die viele Jahre lang das einzige öffentliche Verkehrsmittel war. Daneben bietet die Buslinie 156 eine Verbindung nach Bozen.
Bildung
In Afing, Flaas und Jenesien gibt es Grundschulen, in Jenesien auch eine Mittelschule. Kindergärten bestehen in Jenesien und Afing.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister seit 1945:[3]
- Alois Gamper: 1945–1977
- Alois Plattner: 1977–1995
- Oswald Egger: 1995–2010
- Paul Romen: 2010–
Partnergemeinde
Weblinks
- Homepage der Gemeinde Jenesien
- Landschaftsplan der Gemeinde Jenesien. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
Einzelnachweise
- 1 2 3 Franz Huter: Alpenländer mit Südtirol. In: Handbuch der historischen Stätten. Österreich. Band 2. Alfred Kröner, Stuttgart 1978, ISBN 3-520-27902-9, S. 575.
- ↑ Hannes Obermair: Bozner Urkundenwesen des Mittelalters und die Gründung der städtischen Siedlung Bozen. In: Bozen von den Anfängen bis zur Schleifung der Stadtmauer. Berichte der internationalen Studientagung in Schloß Maretsch. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1991, ISBN 88-7014-559-X, S. 159–190, Bezug S. 171.
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
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