Aldein
Aldein | |
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(ital.: Aldino) | |
Wappen | Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Überetsch-Unterland |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2018) |
1.652/1.656 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
98,07 % deutsch 1,74 % italienisch 0,19 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 22′ N, 11° 21′ O |
Meereshöhe: | 535–2439 m s.l.m. (Zentrum: 1225 m s.l.m.) |
Fläche: | 63,19 km² |
Dauersiedlungsraum: | 8,2 km² |
Fraktionen: | Aldein, Radein |
Nachbargemeinden: | Auer, Branzoll, Deutschnofen, Montan, Truden, Ville di Fiemme (TN) |
Postleitzahl: | 39040 |
Vorwahl: | 0471 |
ISTAT-Nummer: | 021001 |
Steuernummer: | 80009810211 |
Bürgermeister (2015): | Christoph Matzneller (SVP) |
Aldein ([alˈdaɪ̯n]; italienisch Aldino) ist eine italienische Gemeinde mit 1656 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2018) in Südtirol. Sie befindet sich südöstlich von Bozen auf dem Hochplateau des Regglberges. Sie besteht aus den Ortschaften Aldein, Radein und Holen.
Wirtschaftlich von Bedeutung sind neben der Landwirtschaft auch Handwerk und Tourismus (u. a. auch wegen der Nähe zum Skizentrum Jochgrimm).
Geographie
Die Gemeinde Aldein dehnt sich auf einer Fläche von 63,19 km² im Süden Südtirols aus. Sie nimmt dabei den Südteil des zu den Fleimstaler Alpen gezählten Regglberger Hochplateaus und einige angrenzende Berggebiete ein. Auf dem mittelgebirgigen Hochplateau selbst, umgeben von einigen Weilern und zahlreichen Einzelhöfen, befindet sich der Hauptort der Gemeinde, Aldein (1160–1220 m s.l.m.). Südlich des Hauptorts, wo das Tal des Schwarzenbachs den Regglberg begrenzt, liegt die Ortschaft Holen (660–760 m) und im Südosten, vom übrigen Gemeindegebiet durch die tiefe Schlucht des Bletterbachs getrennt, die Fraktion Radein (Neuradein: 1030–1040 m; Unterradein: 1090–1250 m; Oberradein: 1400–1600 m).
Die höchsten Erhebungen Aldeins bauen sich im Osten oberhalb von Radein auf: die markanten Zwillingsgipfel Weißhorn (2317 m) und Schwarzhorn (2439 m), durch den Gebirgssattel Jochgrimm (1989 m) voneinander getrennt.
Landeskundlich wird Aldein mitunter dem Gebiet Unterland-Berg zugerechnet, dementsprechend ist die Gemeinde der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland zugeteilt. Der im Norden angrenzende Abschnitt des Regglbergs gehört zur Nachbargemeinde Deutschnofen. Im Westen fällt der Reggelberg zum Etschtal auf der Höhe der Gemeinden Auer und Branzoll ab. Im Süden stößt Aldein an Montan und Truden. Die südöstliche Gemeindegrenze stellt gleichzeitig die Südtiroler Landesgrenze zum Trentino dar.
Geschichte
Aldein wird ersturkundlich im späten 12. Jahrhundert (1177–1185) als „Aldin“ genannt.[1] Die Pfarrkirche, der heiligen Helena geweiht, wird erstmals 1309 in Rechtsaufzeichnungen genannt, welche auch ihre Stellung als bedeutsamen Grundbesitzer am Regglberg und im Bozner Unterland erweisen.[2] Auch die Tatsache, dass im Friedhof der Kirche noch im 14. Jahrhundert Vertragsabschlüsse getätigt wurden, spricht für die Bedeutung des kirchlichen Siedlungsmittelpunktes.[3] Die heutige Kirche ruht auf einem vorgängigen romanischen Doppelapsidenbau.
Aldein gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zur Grafschaft Tirol und damit zu Österreich-Ungarn. Innerhalb Tirols war Aldein dem Gerichtsbezirk Neumarkt zugeordnet, der wiederum Teil des Bezirks Bozen war. Mit dem Vertrag von Saint-Germain kam Aldein 1920 zusammen mit dem Großteil Tirols südlich des Alpenhauptkamms zu Italien. Als 1927 auf diesen ehemals österreichischen Gebieten die beiden Provinzen Bozen und Trient entstanden, wurde Aldein wie auch einige andere umliegende Gemeinden der mehrheitlich italienischsprachigen Provinz Trient zugeschlagen. Erst 1948 wurde Aldein in die Provinz Bozen bzw. Südtirol eingegliedert.
Bildung
In der Gemeinde Aldein befinden sich zwei deutschsprachige Grundschulen im Hauptort Aldein und in Radein, die beide dem Schulsprengel der Nachbargemeinde Auer angeschlossen sind.[4]
Sehenswürdigkeiten
Aldein verfügt über zwei Museen, die vom Museumsverein Aldein[5] gepflegt werden.
- Das Dorfmuseum beinhaltet eine für ein Bergdorf erstaunlich wertvolle und umfangreiche Sammlung von sakralen Gegenständen aus der Barock- und Rokokozeit, die sich der Stiftung des Benefiziums des Thalhofes mit der Kapelle Maria Schnee im Tal[6] verdankt.
- Das Mühlenensemble im Thal gibt einen interessanten Einblick in die Geschichte des Mühlenwesens vom 17. bis 20. Jahrhundert.
In der Nähe, aber auf Deutschnofner Gemeindegebiet, befindet sich das Kloster Maria Weißenstein (1553).
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Geoparc Bletterbach unter dem Weißhorn. Die Bletterbachschlucht ist seit dem 26. Juni 2009 Teil des Weltnaturerbes der UNESCO. Das Besucherzentrum liegt nahe Aldein, das Geomuseum in Oberradein.
Politik
Bürgermeister seit 1952:[7]
- Albert Matzneller: 1952–1956
- Johann Pitschl: 1956–1969
- Vitus Gruber: 1969–1993
- Josef Pitschl: 1993–2010
- Christoph Matzneller: seit 2010
Persönlichkeiten
Aldein ist der Geburtsort folgender Persönlichkeiten:
- Ignaz Anton Ladurner (1766–1839), Komponist
- Johannes Baptist Franzelin (1816–1886), Jesuit und Kardinal
- Freiherr Andreas Alois Di Pauli von Treuheim[8] (1761–1839), Präsident des Tyroler Appellations-Gerichtes
- Toni Ebner (1918–1981), Journalist und Politiker
- Alfred Gruber[9] (1929–1998), Priester und Literat
- Luis Lintner (1940–2002), Priester und Missionar, der am 16. Mai 2002 in Brasilien ermordet wurde
Weitere Persönlichkeiten aus Aldein sind:
- Josef Matzneller, langjähriger Generalvikar der Diözese Bozen-Brixen
- Alois Gurndin (* 1944), Priester und Hochschulprofessor
- Florian Pitschl (* 1947), Priester und Hochschulprofessor
- Martin M. Lintner OSM (* 1972), Ordenspriester und Hochschulprofessor
Literatur
- Fanny Wibmer-Pedit: Gewitter über Aldein. Roman. Tyrolia: Innsbruck 1966 (1947), Nachdr. Heyn: Klagenfurt 1984. ISBN 3-85366-428-8
- Maria Pichler: The historical development of tourism in the outlying South Tyrolean villages of Aldein and Radein. Universität Trient 2004/05.
- Annemarie Haas-Girardi: Radein, ein Bergdorf im Bozner Unterland. Bozen 2006.
- Museumsverein Aldein (Hrsg.): Aldein – Unser Dorfbuch. Bozen 2012.
Weblinks
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
- Homepage der Gemeinde Aldein
- Landschaftsplan der Gemeinde Aldein. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Geschichte Tirol: Aldein
Einzelnachweise
- ↑ Franz Huter: Tiroler Urkundenbuch. Die Urkunden zur Geschichte des deutschen Etschlandes und des Vintschgaus. I. Abt., Bd. 1. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1937, Nr. 349.
- ↑ Hannes Obermair: „Promisit perpetualiter dare ...“. Das notarielle Zinsregister der St.-Helena-Kirche in Aldein aus dem 14. Jahrhundert (= Der Schlern. Band 72). Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1998, ISBN 978-3-7030-0803-0, S. 653–664, Bezug S. 656.
- ↑ Herwig Ebner: „... in cimiterio ...“. Der Friedhof als Beurkundungsort. In: Helmut Bräuer, Elke Schlenkrich (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum: Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Leipzig: Universitätsverlag 2001. ISBN 3-934565-72-7, S. 124–125.
- ↑ Schulsprengel Auer. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 26. Oktober 2014.
- ↑ Museumsverein Aldein (zuletzt abgerufen am 17. Juni 2020).
- ↑ Dorfmuseum Aldein auf der Homepage des Museumsverbands Südtirol (zuletzt abgerufen am 18. Juni 2020)
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.
- ↑ Constantin von Wurzbach: Di Pauli Freiherr von Treuheim, Andreas Alois. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 3. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1858, S. 313 (Digitalisat).
- ↑ Alfred Gruber, Lexikon Literatur in Tirol (zuletzt abgerufen am 16. Juni 2020).
Kirchen in und nahe Aldein#
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Das Dorf Aldein in Südtirol von Süden fotografiert (Nähe Hochwand am Cisloner Berg) | Eigenes Werk | Plentn | Datei:Aldein 04.jpg | |
Positionskarte der Gemeinde Aldein in Südtirol. | Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: Italy Bolzano-Bozen location map.svg : | Furfur | Datei:Aldein in Südtirol - Positionskarte.svg | |
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Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) | Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 | Stephan Baum | Datei:Disambig-dark.svg | |
Wappen der Gemeinde Aldein in Südtirol. | Eigenes Werk | F l a n k e r | Datei:ITA Aldein COA.svg | |
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 13687 in Südtirol. | Eigenes Werk | SMLW | Datei:Pfarrkirche Aldein 5.JPG | |
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. | Own illustration, 2007 | Arne Nordmann ( norro ) | Datei:Pictogram voting info.svg | |
Südtiroler Landesregierung / Giunta provinciale /Junta provinziala. Original found here 1 . | Datei:Suedtirol CoA.svg |