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vom 16.06.2020, aktuelle Version,

Ulten

Ulten
(ital.: Ultimo)
Wappen
Wappen von Ulten
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Burggrafenamt
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2018)
2.921/2.896
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
99,40 % deutsch
0,53 % italienisch
0,07 % ladinisch
Koordinaten 46° 33′ N, 10° 52′ O
Meereshöhe: 898–3439 m s.l.m. (Zentrum: 1190 m s.l.m.)
Fläche: 208,5 km²
Dauersiedlungsraum: 10,6 km²
Fraktionen: St. Gertraud, St. Nikolaus, Kuppelwies, St. Walburg
Nachbargemeinden: Bresimo (TN), Kastelbell-Tschars, Latsch, Laurein, Martell, Naturns, Proveis, Rabbi (TN), Rumo (TN), St. Pankraz
Partnerschaft mit: Cadolzburg
Postleitzahl: 39016
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021104
Steuernummer: 82007710211
Bürgermeister (2015): Beatrix Mairhofer (SVP)

Ulten ([ˈʊltn̩]; italienisch Ultimo) ist eine italienische Gemeinde mit 2896 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2018) im Ultental in Südtirol. Sie besteht aus den vier Ortschaften St. Walburg, Kuppelwies, St. Nikolaus und St. Gertraud mit den umliegenden Streusiedlungen und gehört zur Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt.

Geographie

Die Gemeinde Ulten nimmt den obersten Abschnitt und Hauptteil des in Südwest-Nordost-Richtung verlaufenden Ultentals sowie umliegende Berggebiete ein. Die vier Ortschaften der Gemeinde, der Hauptort St. Walburg (1190 m), Kuppelwies (1153 m), St. Nikolaus (1256 m) und St. Gertraud (1501 m) sowie die Mehrzahl der zahlreichen verstreuten Bauernhöfe liegen nahe dem von der Falschauer durchflossenen Talboden.

Auf drei Seiten umschlossen wird das Gemeindegebiet von Bergen der Ortler-Alpen, die teils im Nationalpark Stilfserjoch unter Schutz gestellt sind. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist die Hintere Eggenspitze (3443 m) über dem Talschluss. Nordseitig werden die Gipfel zum Zufrittkamm gerechnet, in dem die Zufrittspitze (3439 m) und das Hasenöhrl (3257 m) aufragen. Südseitig werden sie zum nach der Ilmenspitze (2656 m) benannten Ilmenkamm gezählt, der auf weiter Strecke auch die Grenze zum Trentino trägt.

Geschichte

Ulten war in Mittelalter und Früher Neuzeit ein landesfürstliches Gericht, das aus zwölf Werchen bestand und von tirolischen Gerichtspflegern verwaltet wurde.[1] Als solcher wird im Jahr 1434 Vlreich Fulhyn, phleger in Vltenn urkundlich genannt.[2]

Die Gemeinde Ulten entstand 1810 durch den Zusammenschluss der Ortschaften St. Pankraz, St. Walburg, Kuppelwies, St. Nikolaus und St. Gertraud. 1950 trennte sich die Fraktion St. Pankraz ab und wurde wieder selbstständig. Die historischen Ursprünge der österreichischen Familie Kupelwieser liegen im Ortsteil Kuppelwies.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Lahnersäge in St. Gertraud war bis in die 1980er Jahre als Sägemühle in Betrieb. Heute ist sie ein Nationalparkhaus des Nationalparks Stilfserjoch. Gezeigt werden Schutz- und Nutzfunktionen des Waldes und das Schneiden vom Baumstamm zum Bretterholz durch die wasserbetriebene Säge.
  • Die drei Ultner Urlärchen in St. Gertraud stehen auf 1430 m Meereshöhe. Sie sind etwa 850 Jahre alt.
  • Das Talmuseum befindet sich in St. Nikolaus. Das Museum bietet Einblicke in Lebensweisen der Ultner Bauern.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1952:[3]

  • Paul Schwienbacher: 1952–1956
  • Josef Gamper: 1956–1960
  • Franz Gruber: 1960–1962
  • Oswald Schwienbacher: 1962–1962
  • Hugo Gamper: 1962–1964
  • Josef Schweigl: 1964–1967
  • Karl Schwienbacher: 1967–1971
  • Josef Schweigl: 1971–1980
  • Anton Mairhofer: 1980–1995
  • Gottfried Oberthaler: 1995–1995
  • Rudolf Ties: 1995–2010
  • Beatrix Mairhofer: seit 2010

Wappen

Beschreibung: Der Wappenschild hat vorn in Silber den Tiroler Adler am Spalt und hinten in Schwarz einen weißen Balken.

Wirtschaft

Die das Tal entwässernde Falschauer und ihre Nebenbäche werden mit Hilfe diverser Stauseen (Arzkarsee, Fischersee, Grünsee, Weißbrunnsee, Zoggler-Stausee) energetisch genutzt. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich drei Speicherkraftwerke, die zur Kette der Wasserkraftwerke im Ultental gehören.

Bilder

Commons: Ulten  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Band 1: Allgemeines und Viertel Vintschgau und Burggrafenamt (Schlern-Schriften 40). Innsbruck: Wagner 1937, S. 168–172.
  2. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 76, Nr. 989.
  3. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.