Waidbruck
Waidbruck | |
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(italienisch Ponte Gardena, ladinisch Pruca) | |
Wappen | Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Eisacktal |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2018) |
194/195 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
81,40 % deutsch 13,37 % italienisch 5,23 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 36′ N, 11° 32′ O |
Meereshöhe: | 450–920 m s.l.m. (Zentrum: 470 m s.l.m.) |
Fläche: | 2,3 km² |
Dauersiedlungsraum: | 0,5 km² |
Nachbargemeinden: | Kastelruth, Barbian, Lajen |
Postleitzahl: | 39040 |
Vorwahl: | 0471 |
ISTAT-Nummer: | 021065 |
Steuernummer: | 94055150216 |
Bürgermeister (2014): | Oswald Rabanser (SVP) |
Waidbruck ([vaɪ̯tˈbrʊk]; italienisch Ponte Gardena, ladinisch Pruca) ist eine im unteren Eisacktal gelegene italienische Gemeinde in Südtirol mit 195 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2018).
Waidbruck ist nach Fläche die drittkleinste (nur Kuens und Kurtinig haben eine geringere Ausdehnung), nach Einwohnern die kleinste Gemeinde Südtirols.
Geografie
Das kleine Dorfzentrum von Waidbruck befindet sich im unteren Eisacktal am schluchtartigen Ausgang des von Osten zulaufenden Grödner Tals. Es nimmt dabei auf 470 m Höhe den schmalen Talgrund unmittelbar am Mündungsbereich des Grödner Bachs in den Eisack ein. Diese beiden Flussläufe bilden die nördliche und westliche Gemeindegrenze. Ansonsten beschränkt sich das insgesamt nur 2,3 km² große Gemeindegebiet auf die größtenteils bewaldeten, steilen Hänge, die vom Ortszentrum jeweils auf der orographisch linken Seite den Grödner Bach talaufwärts und den Eisack talabwärts eine kurze Wegstrecke begleiten.
Verkehr
Für den Kraftverkehr ist Waidbruck in erster Linie über die SS 12 und die SS 242 zugänglich. Die SS 12 verläuft auf der orographisch rechten Seite des Eisack auf Barbianer Gemeindegebiet und ist mit dem Waidbrucker Ortszentrum über eine Brücke verbunden. Diese Brücke markiert gleichzeitig den Beginn der SS 242, die von Waidbruck aus Gröden erschließt. Zudem wird das Gemeindegebiet von der erhöht über dem Talboden erbauten A22 und der Brennerbahn durchquert. Letztere erreicht von Bozen kommend knapp südlich des Ortszentrums den Ausgang des Schlerntunnels und bietet wenige Meter nördlich des Dorfkerns am bereits in der Nachbargemeinde Lajen gelegenen Bahnhof Waidbruck-Lajen eine Zugangsstelle.
Geschichte
Die Geschichte von Waidbruck beginnt schon im 1. Jahrhundert, als um eine Brücke die römische Siedlung Sublavio wuchs. Diese Siedlung war nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern markierte auch die Grenze zwischen Italien und dem Norikum. Nach dem 5. Jahrhundert wird diese Siedlung nicht mehr erwähnt, aber es gibt Anzeichen, dass sie auch im Frühmittelalter weiterhin bestand.
1173 wird die Trostburg oberhalb von Waidbruck errichtet. Sie diente wahrscheinlich der Absicherung des Brückenkopfes. Schon damals war Waidbruck ein Durchreiseort und Rastplatz für Reisende und Pilger. Die heutige Gemeinde war ursprünglich eine Malgrei der Marktgemeinde Kastelruth, und die Trostburg war der Sitz einer Seitenlinie der Herren von Villanders.
Im späteren Mittelalter wurde durch den Ausbau des die Eisackschlucht passierbar machenden Kuntersweges Waidbruck wirtschaftlich von Kollmann abgelöst, da der Weg um Waidbruck herumführte.
Am 4. November 1809 fand eine Schlacht zwischen Tiroler Freiheitskämpfern und französischen Soldaten unter der Führung des napoleonischen Generals Peyri im Umfeld der Starzer Brücke in Waidbruck statt. Die Franzosen verloren dabei an die 400 Mann und die Brücke wurde danach von den Tirolern in Brand gesetzt und zerstört. Diese Schlacht ist in einem Gemälde des Wiener Malers Balthasar Wiegand (im Zeughaus des Tiroler Landeskundlichen Museums) sehr dramatisch dargestellt.[1]
Erst im 19. Jahrhundert gewann der Ort durch den Bau der Brennerbahn und der Grödner Straße an Bedeutung. Der Bahnhof Waidbruck wurde zum wichtigsten Warenumschlagplatz im unteren Eisacktal.
1938 errichtete die faschistische Regierung vor dem Montecatini-Kraftwerk gegenüber von Waidbruck ein überlebensgroßes Reiterstandbild mit den Gesichtszügen Mussolinis und der Inschrift Al Genio del Fascismo (Dem Genie des Faschismus), die 1945 geändert wurde in Al Genio del lavoro italiano (Dem Genie der italienischen Arbeit). In der Nacht vom 30. zum 31. Januar 1961 sprengten Aktivisten des Befreiungsausschuss Südtirol dieses in Südtirol als Aluminium-Duce bekannte Monument bei einem Anschlag.[2]
Politik
Bürgermeister seit 1952:[3]
- Alois Mayr: 1952–1974
- Alois Rabanser: 1974–1990
- Norbert Merler: 1990–2010
- Oswald Rabanser: seit 2010
Sehenswürdigkeiten
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Dorfszene in Waidbruck um 1890
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Ehemaliger Bahnübergang
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Oswald von Wolkenstein-Platz
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Leerer Sockel des Mussolini-Reiterstandbilds
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Pferdekopf des Reiterstandbildes im Museum Das Tirol Panorama in Innsbruck
Weblinks
- Website der Gemeinde Waidbruck
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
- Landschaftsplan der Gemeinde Waidbruck. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Geschichte-Tirol: Waidbruck
Literatur
- Oswald Bauer (Red.): Dorfbuch Waidbruck: 750 Jahre (1264–2014). Waidbruck: Gemeindeverwaltung 2014 (ohne ISBN).
Einzelnachweise
- ↑ Edgar Moroder: Tirol 1809 in Ladinien, insbesondere in Gröden. Ein Beitrag zum Tiroler Gedenkjahr 2009 aus Ladinien. Selbstverlag, St. Ulrich in Gröden 2009.
- ↑ Bild des „Aluminium-Duce“ (1961 vom BAS zerstört) in der italienischsprachigen Wikipedia
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.
Kirche in Waidbruck#
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Leerer Sockel vor dem Montecatini-Elektrizitätswerk in Barbian, Südtirol, auf dem bis zum Bombenanschlag des Befreiungsausschuss Südtirol 1961 das faschistische Reiterstandbild Mussolinis ("Aluminium-Duce") stand. | Eigenes Werk | HaTe | Datei:AluminiumDuceSockel.004503.png | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Dorfszene in Waidbruck Südtirol mit Luis Kostner und Schwager Ferdinand Stuflesser Fassmaler und Altarbauer in Gröden bei einer Rast in Waidbruck ca. 1890 vor ihrer Heimfahrt. Links neben dem Gasthaus zum Weißen Lamm sieht man das denkmalgeschützte Schmiedhaus. | Scan von Originalfotografie in meinem Besitz | Fotografie des Franz Dantone (*1839 - †1909) | Datei:Dorfszene in Waidbruck Südtirol ca 1890.jpg | |
Dorfszene in Waidbruck Südtirol mit Luis Kostner und Schwager Ferdinand Stuflesser Fassmaler und Altarbauer in Gröden bei einer Rast in Waidbruck ca. 1890 vor ihrer Heimfahrt. Links neben dem Gasthaus zum Weißen Lamm sieht man das denkmalgeschützte Schmiedhaus. | Scan von Originalfotografie in meinem Besitz | Fotografie des Franz Dantone (*1839 - †1909) | Datei:Luismolerpruca.jpg | |
Südtiroler Landesregierung / Giunta provinciale /Junta provinziala. Original found here 1 . | Datei:Suedtirol CoA.svg | |||
Part of monument in Barbian (near Ponte Gardena-Waidbruck-Pruca) exhibited at the museum Das Tirol Panorama in Innsbruck, Austria | Eigenes Werk | user:moroder | Datei:Testa di cavallo-dinamitardi Sudtirolo a Ponte Gardena.JPG | |
Trostburg, Westansicht, 2005 | Eigenes Werk | Südtiroler Burgeninstitut (Clemens Egger/Alexander von Hohenbühel) | Datei:TrostburgX.jpg | |
Dorfzentrum von Waidbruck (Oswald-von-Wolkenstein-Platz), links das Haus Gering , Ansitz mit Baubestand aus dem Mittelalter, im 18. Jahrhundert barockisiert | Eigenes Werk | Haneburger | Datei:Waidbruck.JPG | |
*Waidbruck, Bahnübergang, 1998, September | Übertragen aus de.wikipedia nach Commons. | Alex1011 in der Wikipedia auf Deutsch | Datei:Waidbruck Eisenbahnübergang.jpg | |
Wappen der italienischen Gemeinde Waidbruck | it.wiki | unbekannt | Datei:CoA civ ITA Waidbruck-PonteGardena.png |