St. Pankraz (Südtirol)
St. Pankraz | |
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(ital.: San Pancrazio) | |
Wappen | Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Burggrafenamt |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2019) |
1.584/1.541 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
98,84 % deutsch 0,96 % italienisch 0,19 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 35′ N, 11° 5′ O |
Meereshöhe: | 370–2608 m s.l.m. (Zentrum: 735 m s.l.m.) |
Fläche: | 63,0 km² |
Dauersiedlungsraum: | 6,7 km² |
Nachbargemeinden: | Borgo d’Anaunia (TN), Lana, Laurein, Naturns, Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix, Tisens, Ulten |
Postleitzahl: | 39010 |
Vorwahl: | 0473 |
ISTAT-Nummer: | 021084 |
Steuernummer: | 82007130212 |
Bürgermeister (2020): | Thomas Holzner (SVP) |
St. Pankraz ([saŋkt ˈpaŋkrats]; italienisch San Pancrazio) ist eine italienische Gemeinde mit 1541 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in Südtirol. Sie liegt im Ultental auf 736 m Höhe und ist die erste Ortschaft im Tal.
Geografie
Die Gemeinde St. Pankraz, etwa 11 km südwestlich von Meran gelegen, nimmt einen unteren Abschnitt des in Südwest-Nordost-Richtung verlaufenden Ultentals sowie umliegende Berggebiete ein. Die höher gelegenen Talbereiche gehören zur Gemeinde Ulten, der Talausgang zu Lana. Die Ortschaft St. Pankraz liegt auf 735 m Höhe auf der orographisch linken Seite der Falschauer an der Einmündung des Kirchbachtals. Nordseitig erhebt sich zwischen dem Ultental und dem Vinschgau der Zufrittkamm der Ortler-Alpen, der innerhalb des bis zum Vigiljoch reichenden Gemeindegebiets an der 2608 m hohen Naturnser Hochwart seinen höchsten Punkt findet.
In den Süden des Gemeindegebiets zweigt vom Ultental das Marauntal ab, das an seiner Ostflanke dem Weiler Buchen (1171 m) Platz bietet. Das Marauntal führt hinauf bis zum Hofmahdjoch (1781 m), einem Übergang ins Nonstal, wo St. Pankraz teils an den zu Südtirol gehörenden Deutschnonsberg, teils ans Trentino grenzt. Überragt wird das Joch ostseitig vom zur Nonsberggruppe gerechneten Laugen (2434 m) sowie westseitig von Gipfeln des Ilmenkamms der Ortler-Alpen, dem Kleinen (2311 m) und dem Großen Kornigl (2418 m).
Geschichte
Archäologische Funde sind sehr rar, das Tal dürfte in der vorchristlichen Zeit kaum besiedelt gewesen sein. Lediglich auf der Anhöhe von Burg Eschenlohe finden sich Baustrukturen aus grauer Vorzeit.
Frühestes Schriftzeugnis ist ecclesia S. Pancracii in Ultun in einer lateinischen Urkunde aus dem Jahr 1098. Die Gemeinde hat ihren Namen vom heiligen Pancratius, dem Kirchenpatron der Pfarrkirche.
Es regierten im Mittelalter die Grafen von Ulten über das Gebiet. Sie waren eine Nebenlinie der Grafen von Eppan. Das Gebiet besticht durch einige illustre Gehöfte, etwa den Beckenchristlhof.[1]
Sehenswürdigkeiten
- Burgruine Eschenlohe, seit dem 12. Jahrhundert als „Schloss Ulten“ erwähnt[2]
- Pfarrkirche mit 56 m hohem Kirchturm
- Sebastianskapelle neben der Pfarrkirche
- Kapelle St. Helena: Die 1338 erstmals erwähnte Kapelle steht weithin sichtbar auf einem 1550 m hohen Waldhügel.
- Beckenchristlhof, ein alter Bauernhof mit Fundamentierung aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
- Häusl am Stein: Das Haus hat das Hochwasser der Falschauer von 1882 überstanden, weil es unbeabsichtigt auf einem Steinblock errichtet wurde.
- Mitterbad
Politik
Bürgermeister seit 1960:[3]
- Bartholomäus Pöder: 1960–1969
- Josef Gamper: 1969–1974
- Ernst Holzner: 1974–1990
- Hermann Tumpfer: 1990–2010
- Thomas Holzner: seit 2010
Wirtschaft
Neben Tourismus und Berglandwirtschaft gibt es in St. Pankraz einige Handwerksbetriebe. Der Ort verfügt über ein eigenes Heizwerk zur Wärmeversorgung. Die Falschauer wird durch den Pankrazer Stausee energetisch genutzt. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich ein Speicherkraftwerk, das zur Kette der Wasserkraftwerke im Ultental gehört.
Bildung
In der Gemeinde gibt es Bildungseinrichtungen für die deutsche Sprachgruppe. Diese umfassen eine Grundschule sowie eine Mittelschule.
Verkehr
Von St. Pankraz erreicht man über die Landesstraße SP9 Lana im Nordosten nach 11 km und die Anschlussstelle Meran-Süd der Schnellstraße MeBo nach 13 km. Von Süden kann man das Ultental über die Landesstraße SP88 erreichen.
Persönlichkeiten
- Johann Nepomuk von Tschiderer (1777–1860), Fürstbischof von Trient, war 1804–1807 Kooperator der Pfarrei St. Pankraz
- Josef Egger (1839–1903), Historiker, Autor einer Geschichte Tirols
Literatur
- Gemeinde St. Pankraz (Hrsg.): St. Pankraz – Mosaiksteine einer Berggemeinde. Edition Raetia, Bozen 2010, ISBN 978-88-7283-385-8 (online)
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde St. Pankraz
- Landschaftsplan der Gemeinde St. Pankraz. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
Einzelnachweise
- ↑ Walter Hauser, Martin Bitschnau, Der Beckenchristlhof in St. Pankraz - zur Baugeschichte eines unbekannten Niederadelssitzes im Ultental, in «Der Schlern», 59, 1985, S. 291–295.
- ↑ Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 251–257.
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.
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Sankt Pankraz im Ultental (Südtirol) | Eigenes Werk | Kuebi | Datei:Sankt Pankraz 01.jpg | |
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Südtiroler Landesregierung / Giunta provinciale /Junta provinziala. Original found here 1 . | Datei:Suedtirol CoA.svg | |||
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