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Josef Maria Auchentaller

Josef Maria Auchentaller (* 2. August 1865 in Wien; † 31. Dezember 1949 in Grado in Italien) war ein österreichischer Maler, Zeichner und Grafiker.

Biografie

Der in Wien-Penzing in einer aus Südtirol stammenden Familie geborene Josef Maria Auchentaller besucht von 1882 bis 1886 die Technische Hochschule in Wien und vom Jahr 1890 an die Akademie der bildenden Künste. Er wird in dieser Zeit mit mehreren Preise und Prämien ausgezeichnet. 1897 unternimmt er eine Italienreise, von der er beachtlich viele Zeichnungen und Studien nach Hause bringt. Von 1892 bis 1896 lebt er in München, wo er mit der Münchner Secession in Kontakt kommt. Er arbeitet an der Zeitschrift Jugend mit und bald wird er auch zu einem Protagonisten des damaligen Wiener Kunstlebens.

Er tritt der als „Secession“ bekannten „Vereinigung der bildenden Künstler Österreichs“ von Anfang an bei und bekleidet - von der V. bis zur X. Ausstellung (1899-1901) - auch eine Rolle im Organisationskomitee, verlässt sie aber 1905 gemeinsam mit den Künstlern der Klimt-Gruppe. Für diese Vereinigung, die den Beziehungen zwischen Wien und der zeitgenössischen Kunst eine völlig neue Ausrichtung geben sollte, gestaltet Auchentaller das Plakat und den Katalogumschlag der VII. Ausstellung (1900). Zur XIV. Secessionsausstellung (1902), auf der Max Klinger mit der Beethovenstatue vertreten ist, schafft Auchentaller den großen Fries Freude schönen Götterfunken, der dem von Gustav Klimt realisierten Beethovenfries gegenüberstand. Sein reiches Schaffen auf dem Gebiet der Porträtmalerei, der er sein ganzes Leben lang treu bleiben sollte, ist auf der X. Ausstellung im Jahr 1901 gut durch die Ganzfigur seiner Frau Emma vertreten.

Auchentaller ist ein rühriger Mitarbeiter der Zeitschrift „Ver Sacrum“ (er gehört 1900-1901 auch dem Redaktionskomitee an), für die er zwei Titelblätter und zahlreiche im Inneren wiedergegebene Grafiken realisiert. Er greift dabei hauptsächlich auf Blumenmotive zurück und legt eine vom japanischen Holzschnitt beeinflusste linear-stilisierte Gestaltungsweise an den Tag. Das 8. Heft des 4. Jahrgangs (1901) ist gänzlich Auchentaller gewidmet, der dabei nicht nur als Grafiker vorgestellt wird, sondern auch in seiner aktiven Rolle auf kunstgewerblichem Bereich.

Im Jahr 1903 zieht er mit seiner Frau Emma, geb. Scheid und den Kindern Maria und Peter nach Grado, wo er entscheidend zum touristischen Aufschwung des Adriaseebads beiträgt. Nach einem Entwurf des Architekten Julius Mayreder ersteht die „Pension Fortino“, die von der Familie Auchentaller mit bewundernswertem Unternehmungsgeist geführt und bald zu einem beliebten Urlaubsziel des Wiener Großbürgertums wird. Für Grado entwirft er 1906 das berühmte, bei A. Berger in Wien gedruckte Plakat Seebad Grado. Österreichisches Küstenland, ein gelungenes Beispiel eines Kunstwerks, in dem sich das Flair und die Stimmung des Jugendstils widerspiegeln.

Von grundlegender Bedeutung sind auch Auchentallers verwandtschaftliche Beziehungen zu den Familien Scheid und Thonet, für die er zahlreiche Arbeiten entwirft - in einem „internationalen“ Klima regen kulturellen Austauschs. Für die Firma Georg Adam Scheid, die Metallarbeiten herstellt, gestaltet der Künstler um 1900 verschiedene, stark vom Jugendstil geprägte Schmuckstücke.

Der Künstler wendet sich mit großem Interesse der Plakatkunst zu, deren Wirkungskraft zur Verbreitung von Ideen, Messages und Produkten ihm von Anfang an bewusst ist. So entwirft und realisiert er zahlreiche Werbeplakate, die sich - neben im „Plakatstil“ gestaltet - durch starke Stilisierung und grafische Synthese auszeichnen: Aureol (1898); Schott und Donnath, Kathreiners Kneipp Malzkaffee (1899); Continental Pneumatik (1900); Internationale Fischereiausstellung, G.A. Scheid (1902).

Von 1904 an hält er sich jeden Sommer in Grado auf. Schon in dieser Zeit schwächen sich die Kontakte zum Wiener Kunstambiente und den dortigen Künstlerkollegen ab, während ihm die Freunde - die Maler Carl Moll, Alfred Roller, Wilhelm List und Maximilian Kurzweil und der Architekt Otto Wagner - gelegentlich Besuche abstatten. Von nun an wendet Auchentaller sich in seinem künstlerischen Schaffen - dessen Stil immer noch die für den Secessionismus typischen grafischen Elemente aufweist - überwiegend dem Porträt und der Landschaftsmalerei zu.

Ausstellungen

Leopold Museum Wien, 11. Juni 2009 – 21. September 2009 Ausstellungen / Vorschau

Am 19. Mai 2011 wurde Auchenthallers Bild "Die Elfe am Bach" (1898-99) feierlich dem Leopold Museum in Wien unter Anwesenheit von Frau Dr. Elisabeth Leopold, der Witwe des Museumsgründers Rudolf Leopold, als Dauerleihgabe übergeben.


Ausführliche Informationen zu Auchenthaller findet man unter: http://www.auchentaller-art.com/index.html

-- Gmeiner-Hübel Gabriele, Freitag, 27. Dezember 2013, 17:25