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vom 16.06.2022, aktuelle Version,

Kohfidisch

Marktgemeinde
Kohfidisch
Wappen Österreichkarte
Kohfidisch (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 31,34 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 16° 21′ O
Höhe: 258 m ü. A.
Einwohner: 1.467 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 47 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7512
Vorwahl: 03366
Gemeindekennziffer: 1 09 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Obere Hauptstraße 4
7512 Kohfidisch
Website: www.kohfidisch.at
Politik
Bürgermeister: Norbert Sulyok (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(19 Mitglieder)
9
9
1
9  9  1 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Kohfidisch im Bezirk Oberwart
Bernstein
Lage der Gemeinde Kohfidisch im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Obere Hauptstraße in Kohfidisch
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Kohfidisch ist eine Marktgemeinde mit 1467 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich.

Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Gyepűfüzes und weist auf die Bedeutung der Ortschaft im Rahmen des ungarischen Grenzschutzes Gyepű im Mittelalter hin.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Südburgenland, jeweils rund zwanzig Kilometer von Oberwart, Güssing und Szombathely (Ungarn) entfernt.[1] Beinahe sechzig Prozent der Fläche sind bewaldet, dreißig Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[2]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften und gleichnamige Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):

Nachbargemeinden

Mischendorf Badersdorf
Güttenbach (GS) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Deutsch Schützen-Eisenberg
Tobaj (GS)

Eingemeindungen

1971 wurden die Gemeinden Badersdorf, Harmisch und Kirchfidisch mit Kohfidisch zusammengelegt. 1993 wurde Badersdorf wieder selbstständig.

Geschichte

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Gyepűfüzes verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Während des Zweiten Weltkriegs war Kohfidisch Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Verbänden der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee. Am 6. April kam es sogar zu heftigen Nahkämpfen im Kohfidischer Schloss, nachdem es Einheiten der sowjetischen 26. Armee gelungen war, in den Ort einzubrechen. Die deutsche 1. Gebirgs-Division konnte den Angriff zurückschlagen und für einige Tage sogar den Csaterberg wieder in die Verteidigungslinie miteinbeziehen. Nach dem Rückzug der deutschen Einheiten in der Nacht vom 11. auf den 12. April in Richtung Lafnitztal wurde Kohfidisch letztendlich besetzt und Teil des sowjetischen Fronthinterlandes, während an der steirischen Grenze die Kämpfe bis zur deutschen Kapitulation weitergingen.[4]

Marktgemeinde ist Kohfidisch seit 1982 (durch VO 81, 7/1982).[5]

Bevölkerungsentwicklung

Stark verändert hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts die ethnisch-sprachliche Situation des im 16. Jahrhundert von Kroaten neu bestifteten Ortsteils Harmisch (Vardeš). Die Volkszählungen 1900 und 1920 weisen noch eine kroatische Mehrheit von 63,5 % bzw. 62,4 % aus; 1934 wird noch eine relative Mehrheit von 49,3 % verzeichnet. Im Jahr 1951 taucht allerdings letztmals eine kroatische Minderheit in den Statistiken auf (1,5 %). Gemäß den Volkszählungen ab 1961 ist der kroatische Bevölkerungsanteil vollständig bzw. fast gänzlich assimiliert (2001: 0,7 %).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die 1978 dem Heiligen Johannes Nepomuk geweihte Filialkirche Kohfidisch.
Dreifaltigkeitskapelle am Csaterberg
  • Schloss Kohfidisch
  • Glockenturm mit Kapelle im Ort
  • Marienkapelle am Hoch-Csaterberg oberhalb der Weingärten mit Kellerhäuser
  • Grabkapelle der Familie Erdődy im Fidischer Wald
  • Verlobungskapelle am Klein-Csaterberg
  • Römischer Meilenstein, am Csaterberg gefunden, nun bei der Schule situiert
  • Filialkirche Kohfidisch (den Heiligen Johannes Nepomuk geweiht)

Wirtschaft

Von den 43 landwirtschaftlichen Betrieben waren im Jahr 2010 elf Haupterwerbsbetriebe. Diese bewirtschafteten 84 Prozent der Flächen.[6][7][8]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 43 74 22 21
Produktion 17 16 51 86
Dienstleistung 60 47 171 169

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Durch Kohfidisch führen der Burgenland Weitwanderweg sowie der Ostösterreichische Grenzlandweg.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
48,82
(−13,55)
44,64
(+12,92)
6,54
(+0,63)
     

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[9] 2012[10] 2007[11] 2002[12] 1997[12]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
ÖVP 560 48,82 9 696 62,37 12 654 56,62 11 473 42,92 8 396 40,28 8
SPÖ 512 44,64 9 354 31,72 6 478 41,39 8 629 57,08 11 587 59,72 11
FPÖ 75 6,54 1 66 5,91 1 23 1,99 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1462 1439 1417 1336 1257
Wahlbeteiligung 87,41 % 85,41 % 88,14 % 89,97 % 89,58 %

Gemeindevorstand

Gemeindeamt von Kohfidisch

Neben Bürgermeister Norbert Sulyok (ÖVP) und Vizebürgermeister Jürgen Laky (SPÖ) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Andreas Horvath (SPÖ), Wilfried Müllner (ÖVP) und Jochen Weiner (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[13]

Mario Dürnbeck (ÖVP, für Harmisch), Arthur Pfeiffer (ÖVP, für Kohfidisch) und Jochen Weiner (ÖVP, für Kirchfidisch) wurden zu Ortsvorstehern ernannt.[13]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Norbert Sulyok (ÖVP). Nach dem Rücktritt von Willibald Gabriel (SPÖ), der von März 1989 bis 10. März 2007 Bürgermeister war,[14] wurde vorerst Johann Schuch (SPÖ) vom Gemeinderat zum Ortschef gewählt.[15] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2007 erhielt Schuch 41,32 % und verlor damit gegen Sulyok, der 58,68 % für sich verbuchen konnte.[11] Bei der Wahl am 7. Oktober 2012 erreichte Sulyok gegen zwei Mitbewerber 70,29 %.[10] Bei der Bürgermeisterwahl am 1. Oktober 2017 gewann Sulyok mit 51,38 % gegen Willibald Gabriel (SPÖ, 43,01 %) und Martin Resner (FPÖ, 5,61 %).[9] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Gabriel zum Vizebürgermeister gewählt.[13]

Leiter des Gemeindeamts ist Rainer Oswald.[16]

Wappen

Das Gemeindewappen wurde am 9. Mai 1982 von der Burgenländischen Landesregierung verliehen.

Blasonierung: „In dem von Blau und Gold gespaltenen Schild vorne aus einem Radviertel eine goldene Hirschstange wachsend, hinten aus einem grünen Bergviertel ein blauer Rebstock wachsend.“[17]

Persönlichkeiten

Commons: Kohfidisch  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 22. Oktober 2020 (deutsch).
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Kohfidisch, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. Friedrich Brettner, Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges, Pinka-Lafnitz-Hochwechsel
  5. Landesgesetzblatt für das Burgenland. 25. Januar 1982, abgerufen am 17. Januar 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Kohfidisch, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Kohfidisch, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Kohfidisch, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kohfidisch 2017 (abgerufen am 9. Jänner 2018)
  10. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kohfidisch 2012 (abgerufen am 9. Jänner 2018)
  11. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kohfidisch 2007 (abgerufen am 9. Jänner 2018)
  12. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kohfidisch 2002 (abgerufen am 9. Jänner 2018)
  13. 1 2 3 Gemeinde Kohfidisch: Gemeindemandatare (abgerufen am 8. Mai 2020)
  14. Sozialdemokratischer Gemeindevertreterverband Burgenland: Rücktritt des Bürgermeisters Willibald Gabriel (abgerufen am 9. Jänner 2018)
  15. meinbezirk.at vom 15. Februar 2016: Johann Schuch aus Kohfidisch feierte 60. Geburtstag (abgerufen am 9. Jänner 2018)
  16. Gemeinde Kohfidisch: Gemeindeamt (abgerufen am 8. Mai 2020)
  17. Marktgemeinde Kohfidisch: Wappen (abgerufen am 10. August 2019)

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Gemeinde Kohfidisch
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Kohfidisch - Dreifaltigkeitskapelle Csaterberg (auch Hl.-Geistkapelle, Weinkapelle) Eigenes Werk Steindy ( talk ) 22:53, 22 April 2013 (UTC)
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Kohfidisch - Filialkirche . Eigenes Werk Steindy ( talk ) 21:59, 22 April 2013 (UTC)
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Gemeindeamt Kohfidisch. Eigenes Werk Funke
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