Leiben
Marktgemeinde
Leiben
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 12,53 km² | |
Koordinaten: | 48° 15′ N, 15° 16′ O | |
Höhe: | 285 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.326 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 106 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3652 | |
Vorwahl: | 02752 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 19 | |
NUTS-Region | AT121 | |
UN/LOCODE | AT LBE | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 34 3652 Leiben |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Gerlinde Schwarz (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Leiben im Bezirk Melk | ||
Burgruine Weitenegg mit dem Stift Melk im Hintergrund |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Leiben ist eine Marktgemeinde mit 1326 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Melk in Niederösterreich.
Geografie
Leiben liegt am Südrand des Waldviertels im Tal des Weitenbaches in Niederösterreich. Die Donau fließt in einer Seehöhe von rund 200 Meter im Süden. Von dieser steigt das Gemeindegebiet nach Norden auf über 400 Meter an.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 12,53 Quadratkilometer. Davon ist mehr als die Hälfte landwirtschaftliche Nutzfläche, 28 Prozent der Fläche sind bewaldet und zwölf Prozent entfallen auf Gewässer.[1]
Gemeindezusammenlegung
1971 erfolgte der Zusammenschluss mit der ehemals eigenständigen Gemeinde Lehen und 1972 der mit Weitenegg.[2][3]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[4]):
- Ebersdorf (147)
- Kaumberg (34)
- Lehen (107)
- Leiben (742)
- Losau (115)
- Mampasberg (69)
- Neu-Weinzierl (25)
- Urfahr (36)
- Weinzierl (20) samt Neuweinzierl
- Weitenegg (31)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Ebersdorf, Lehen, Leiben, Losau, Mampasberg und Weitenegg.
Nachbargemeinden
Geschichte
In einer Schenkungsurkunde des Jahres 1113 wurde mit Lupan eventuell Leiben bezeichnet.[5] Gesichert ist die urkundliche Erwähnung 1196 mit Ortolf von Liuben (Leiben).[2]
Ein Luitpold de Wideniche (Weitenegg) wurde 1108 urkundlich erwähnt. Weitenegg war der nördlichste Punkt einer Verteidigungslinie, die bis zur Schallaburg und zur Burg Peilstein bei St. Leonhard am Forst reichte. Im 16. Jahrhundert wurden die Anwesen Weitenegg und Leiben vereint und Weitenegg weiter ausgebaut. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde Weitenegg als Wohnsitz aufgegeben und verfiel. Heute ist es eine imposante Ruinen von 130 Meter Länge.[6]
Die Festung Leiben wurde 1402 als Raubritternest auf kaiserlichen Befehl belagert und zerstört. 1473 erwarb der aus Kroatien stammende Ritter Andreas Krabat von Lappitz die Anlage und baute sie zu einer eigenen Herrschaft mit Landgericht aus. 1796 kaufte Kaiser Franz I. das Anwesen, es blieb bis 1918 im Besitz des Kaiserhauses. Danach wurde es dem Invalidenfonds übergeben, 1945 übernahmen es die Bundesforste. 1989 erwarb die Gemeinde Leiben das Gebäude, renovierte es und verwendet es seither als regionales Kulturzentrum.[7]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1289 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1344 Einwohner, 1981 1304 und im Jahr 1971 1264 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Burgruine Weitenegg: Die weitläufige Burganlage in Ost-West-Richtung ist urkundlich 1108 genannt. Der markante Bergfried wurde im 12. Jahrhundert errichtet und im Spätmittelalter um 2 Geschoße erhöht. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist die Burg dem Verfall preisgegeben.
- Schloss Leiben
- Katholische Pfarrkirche Lehen hl. Blasius
- Landtechnikmuseum
- Regelmäßige Veranstaltungen
- Osterausstellung
- Fest der Sinne
- Herbstrallye
- Hobby-Kunst-Advent
- Bass Island
- Lack- & Leder-Ball
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 47, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 47. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 619. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,03 Prozent.
Die 1846 in Wien gegründete Farbenfabrik Habich übernahm 1921 die Ultramarin-Fabrik Setzer in Weitenegg, siedelte die Produktion hierher – an die logistisch günstige Donau – und erzeugt auch heute eine Palette an Pigmenten für Lacke und Baustoffe, darunter Bismutvanadat.[8]
Öffentliche Einrichtungen
In Leiben befindet sich ein Kindergarten[9] und eine Volksschule.[10]
Altlasten
Etwa von 1940 bis 1980 wurden am Standort der Farbenfabrik Habich die anfallenden Abfälle, die massiv mit Schwermetallen belastet waren, ohne Sohl- und Böschungsicherung unmittelbar neben dem Weitenbach abgelagert. Im Jahr 2003 wurden diese Ablagerungen fast vollständig entfernt und entsorgt, nur im überbauten Bereich verblieb eine geringe Menge an verunreinigtem Material. Weiters wurde eine Teilumschließung errichtet, womit die Altlast nunmehr keine erhebliche Gefährdung für die Umwelt darstellt und als gesichert zu bewerten ist.[11]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Sitze.
- Bei der Gemeinderatswahl 2005 erreichte die SPÖ 13 und die ÖVP 6 Mandate.[12]
- Bei der Gemeinderatswahl 2010 verlor die SPÖ einen Sitz an die ÖVP.[13]
- Bei der Gemeinderatswahl 2015 verlor die SPÖ einen weiteren Sitz an die ÖVP.[14]
- Bei der Gemeinderatswahl 2020 traten die Sozialdemokraten als Bgm. Gerlinde Schwarz und Team (SPÖ) an und konnten ihre 11 Sitze halten. Die ÖVP verlor 2 von 8 Sitzen, diese erlangten die erstmals antretenden Grünen.[15]
Bürgermeister
Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Leiben waren:[5]
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Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Lehen waren:[16]
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Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Weitenegg waren:[17]
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Die Bürgermeister der letzten Jahre sind:
Wappen
Der Gemeinde Leiben wurde 1958 ein Marktwappen verliehen, das in einem goldenen Schild einen rechtsgewendeten schwarzen Panther zeigt. Es ist das Familienwappen der im 12. Jahrhundert ausgestorbenen Grafen von Tengeling-Peilstein, den ältesten nachweisbaren Besitzern der Weitenegger Burg.[5]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Alois Lechner (1849–1919), Politiker (CSP), Gast- und Landwirt
Weblinks
- www.leiben.gv.at
- Eintrag zu Leiben in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31519 – Leiben. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Leiben, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 24. August 2021.
- 1 2 Gedächtnis des Landes, Leiben. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Gemeindezusammenlegung 1970-1971. Gemeinde Leiben, abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- 1 2 3 Geschichte von Leiben. Abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Weitenegg. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- ↑ Leiben. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- ↑ Unternehmensgeschichte habich.com, abgerufen am 4. Oktober 2017.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
- ↑ Gesicherte Altlast N44: Betriebsdeponie Farbenfabrik Habich auf altlasten.gv.at
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Leiben. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 12. Oktober 2020.
- ↑ Geschichte von Lehen. Gemeinde Leiben, abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Geschichte von Weitenegg. Gemeinde Leiben, abgerufen am 24. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Schwerer Entschluss. Rücktritt von SPÖ-Urgestein Karl-Heinz Spring NÖN Melk, 22. Jänner 2013
- ↑ Bürgermeisterwechsel. Knalleffekt in Leiben: Raidl tritt zurück. NÖN Melk, 16. Juli 2016
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Gemeinde Leiben | Datei:AUT Leiben COA.jpg | |||
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Compass card with German wind directions | Eigenes Werk | User:Madden | Datei:Compass card (de).svg | |
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Zwettl hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017) | Eigenes Werk | AleXXw | Datei:Karte A Noe ME 2017.svg | |
Südostansicht des Schlosses in der niederösterreichischen Marktgemeinde Leiben. Das am östlichen Ortsrand situierte Schloss wurde urkundlich 1196 erwähnt und von 1617 bis 1659 erfolgte ein Um- und Neubau. Aktuell ist es im Besitz der Gemeinde und beherbergt das Österreichische Landwirtschaftsmuseum. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Leiben - Schloss.JPG | |
Bezirk Melk | Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) | Joschi Täubler | Datei:Leiben im Bezirk ME.PNG | |
Die auf einem steil zur Donau abfallenden Hügel nordöstlich von Ebersdorf gelegene Pfarrkirche hl. Blasius ist ein barocker Saalbau mit einem niedrigen gotischen Nordturm. | Eigenes Werk | Duke of W4 | Datei:Pfarrkirche in Lehen 2015-08.jpg | |
nur ein roter Punkt | Eigenes Werk | Ttog | Datei:Reddot.svg | |
Westansicht der Burgruine in Weitenegg, ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Leiben , und rechts im Hintergrund ein Donauarm sowie das Stift Melk . Die weitläufige Burganlage in Ost-West-Richtung ist urkundlich 1108 genannt. Der markante Bergfried wurde im 12. Jahrhundert errichtet und im Spätmittelalter um 2 Geschosse erhöht. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist die Burg dem Verfall preisgegeben. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Weitenegg - Burgruine.JPG |