Martin Staudinger
Martin Helmut Staudinger (* 22. Juni 1979 in Hard) ist ein sozialdemokratischer Politiker im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Von 20. September 2018 bis 16. Oktober 2021 war Staudinger Landesparteivorsitzender der SPÖ Vorarlberg. Seit November 2019 ist er Landtagsabgeordneter im Vorarlberger Landtag, seit der Bürgermeisterwahl 2020 zudem Bürgermeister der Gemeinde Hard.
Studium und beruflicher Werdegang
Staudinger hat Politikwissenschaft an der Universität Wien (Doktor und Magister) und Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien (Magister) studiert, ist ledig und hat keine Kinder.[1] Als Wiener SPÖ-Funktionär veranstaltete er das Festival Donaukanaltreiben 2007 erstmals.[2][3]
Staudinger war sieben Jahre Mitarbeiter im Kabinett von Rudolf Hundstorfer, Bezirksgeschäftsführer der SPÖ Wien-Innere Stadt und leitet seit Oktober 2015 die Landesstelle Vorarlberg des Sozialministeriumservice.[2][1] Er ist für das Förderwesen im Behinderten- und Pflegebereich verantwortlich.[2]
Politischer Werdegang
Während des Studiums in Wien engagierte sich Staudinger beim Verband Sozialistischer StudentInnen Österreichs (VSStÖ) und war Finanzreferent der Österreichischen Hochschülerschaft der Universität Wien. Er wurde Mitglied im „Wiener Ausschuss“ der SPÖ Wien und im November 2006 war er für die SPÖ Wien Bezirksrat im ersten Wiener Gemeindebezirk und übte auch das Amt des stellvertretenden Klubobmannes sowie als Bezirksgeschäftsführer aus.[4][3] Bei der Nationalratswahl in Österreich 2017 stand er an aussichtsloser 362. Stelle auf der Bundesparteiliste der SPÖ.[5][6]
Im Juni 2018 wurde Martin Staudinger vom erweiterten Landesparteivorstand der SPÖ in Vorarlberg als Nachfolger von Gabriele Sprickler-Falschlunger in dieser Funktion nominiert.[7] Anlässlich des 42. Landesparteitages der SPÖ Vorarlberg am 20. September 2018 wurde er mit 99,3 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Landesparteivorsitzenden der Partei gewählt.[8][2]
Bei der Landtagswahl in Vorarlberg 2019 konnte Martin Staudinger im Wahlbezirk Bregenz das einzige SPÖ-Grundmandat erreichen und damit am 6. November 2019 als Abgeordneter in den Vorarlberger Landtag einziehen, wo er von seiner Fraktion zum Clubvorsitzenden gewählt wurde. Ein Jahr später trat er in seiner Heimatgemeinde Hard bei der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl als Spitzen- und Bürgermeisterkandidat für die SPÖ an. In der Stichwahl am 27. September 2020 konnte er sich gegen die bisherige Bürgermeisterin Eva Maria Mair durchsetzen und wurde zum Harder Bürgermeister gewählt.[9] Am 28. September 2020 wurde Thomas Hopfner als Nachfolger von Martin Staudinger zum SPÖ-Klubobmann im Landtag gewählt. Staudinger selbst verblieb als einfacher Abgeordneter im Vorarlberger Landtag.[10]
Am 16. Oktober 2021 übernahm Gabriele Sprickler-Falschlunger nach starken parteiinternen Auseinandersetzungen um die Nachfolge von Martin Staudinger als Landesparteivorsitzender erneut die Führung der SPÖ Vorarlberg.[11] Staudinger hatte zuvor öffentlich Thomas Hopfner als seinen Nachfolger als Landesparteivorsitzender vorgeschlagen, ohne sich zuvor mit anderen SPÖ-Funktionären abzustimmen. Dies hatte zu starkem parteiinternem Widerstand gegen die Kandidatur Hopfners geführt (gipfelnd in der sogenannten „Abhör-Affäre“ und dem Austritt Hopfners aus der SPÖ).[12]
Weblinks
- Martin Staudinger auf den Seiten des Vorarlberger Landtags.
- Biographie von Martin Staudinger in den parlamentarischen Unterlagen des Vorarlberger Landtags.
- Martin Staudinger auf www.meineabgeordneten.at.
Einzelnachweise
- 1 2 Vorarlberg: SPÖ wählt Staudinger zum neuen Parteichef. In: Vorarlberg Online (VOL.at). 14. September 2018, abgerufen am 1. März 2022.
- 1 2 3 4 Jutta Berger: Generationswechsel bei SPÖ Vorarlberg: Martin Staudinger übernimmt. In: derStandard.at. 11. Juni 2018, abgerufen am 1. März 2022.
- 1 2 Martin Staudinger - ein Optimist will Vorarlberger Sozialdemokratie aus ihrem Tal führen. In: Salzburger Nachrichten (SN.at). 13. Juni 2018, abgerufen am 1. März 2022.
- ↑ Unser Team für die Landtagswahl 2019, Webseite SPÖ Vorarlberg, zuletzt abgerufen am 14. September 2018.
- ↑ Nationalratswahl Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ), Webseite Bundesministerium für Inneres, zuletzt abgerufen am 14. September 2018.
- ↑ Bundesliste NRW 2017, Webseite SPÖ, zuletzt abgerufen am 14. September 2018.
- ↑ Staudinger für neue Gesprächskultur in Politik. In: vorarlberg.ORF.at. 11. Juni 2018, abgerufen am 1. März 2022.
- ↑ SPÖ: Staudinger mit 99,3 Prozent gewählt. In: vorarlberg.ORF.at. 20. September 2018, abgerufen am 26. November 2018.
- ↑ Hard: Erdrutschsieg für Martin Staudinger. In: vorarlberg.ORF.at. 27. September 2020, abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Thomas Hopfner neuer SPÖ-Klubchef. In: vorarlberg.ORF.at. 28. September 2020, abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Sprickler-Falschlunger neue SPÖ-Chefin. In: vorarlberg.ORF.at. 16. Oktober 2021, abgerufen am 16. Oktober 2021.
- ↑ Magdalena Raos: SPÖ ringt um Lösung im Parteistreit. In: Vorarlberger Nachrichten (VN.at). 24. September 2021, abgerufen am 16. Oktober 2021.
Personendaten | |
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NAME | Staudinger, Martin |
ALTERNATIVNAMEN | Staudinger, Martin Helmut |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1979 |
GEBURTSORT | Hard, Vorarlberg |
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Seminar der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) Vorarlberg im Landhaus in Bregenz im Montfortsaal am 27. April 2018. Leiter Sozialministeriumsservice Vorarlberg, Martin Staudinger. | Eigenes Werk | Asurnipal | Datei:Bregenz Landhaus JEF-Seminar 20180427 Martin Staudinger-2.jpg | |
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