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vom 26.03.2025, aktuelle Version,

Nickelsdorf

Nickelsdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Nickelsdorf
Nickelsdorf (Österreich)
Nickelsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: OsterreichFlagge von Österreich mit drei horizontalen Streifen in Rot, Weiß und Rot Österreich
Land: Burgenland Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 60,75 km²
Koordinaten: 47° 56′ N, 17° 4′ O
Höhe: 130 m ü. A.
Einwohner: 1.843 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2425
Gemeindekennziffer: 1 07 14
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Obere Hauptstraße 3
2425 Nickelsdorf
Website: www.nickelsdorf.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Zapfl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
12
7
2
12  7  2 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Nickelsdorf im Bezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Nickelsdorf im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte) Gattendorf
Lage der Gemeinde Nickelsdorf im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Ortszentrum mit röm.-kath. Pfarrkirche. Davor eine Grünanlage mit dem Kriegerdenkmal
Ortszentrum mit röm.-kath. Pfarrkirche. Davor eine Grünanlage mit dem Kriegerdenkmal
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Nickelsdorf (ungarisch Miklóshalma, Miklósfalu; kroatisch Mikištrof)[1] ist eine Gemeinde mit 1843 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich. Die Gemeinde zählt zum Siedlungsgebiet der Burgenlandungarn, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung von Nickelsdorf rund drei Prozent beträgt.

Geographie

Nickelsdorf ist eine der am östlichsten gelegenen Gemeinden von Österreich. Östlich von Nickelsdorf liegt der bedeutende Straßen- und Bahn-Grenzübergang nach Hegyeshalom (deutsch Straß-Sommerein) in Ungarn.

Nachbargemeinden:

Zurndorf Deutsch Jahrndorf
Mönchhof Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Halbturn Ungarn

Geschichte

Im Bereich des Alten Dorfes (Bruckmühl) nördlich des Ortes wurden Keramikscherben aus der Urnenfelderkultur geborgen. Aus der Zeit der römischen Besatzung wurden an der Grenze zu Zurndorf zwei Gräber und einen Kindersarkophag gefunden. Aus der gleichen Zeit stammen die Reste von zwei Gutshöfen, die durch Münzen, Schmuck, Bronzefibeln und Gebrauchsgegenstände belegt sind.[2]

Nach der ungarischen Landnahme wurden hier Petschenegen angesiedelt. Die Petschenegen lebten hier als Grenzwächter des ungarischen Königtums. Die Gemeinde hieß in dieser Zeit Turdemech (Turdemicz, Thurdamesz, Tordamez). 1532 ist sie als Miklósfalu erwähnt. Der Ort gehörte bis 1921 zu Ungarn im Komitat Moson.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Evangelische Pfarrkirche Nickelsdorf: Die Kirche bzw. das Bethaus wurde 1787 errichtet und im selben Jahr am 11. Oktober geweiht. Nachdem ab 1791 evangelische Kirchen auch einen Turm und ein Geläute haben durften, wurde 1797 die erste Glocke angekauft und in einem Holzgerüst aufgezogen. 1823 erfolgte an der Nordwestfassade der Anbau eines achteckigen Turmes mit Glockenstube und Spitzhelm.[3] 1975 wurden die Gebäude vor der Kirche abgerissen, so dass ein großer Kirchenvorplatz entstand.[4]
  • Katholische Pfarrkirche Nickelsdorf hl. Nikolaus: Die Vorgängerkirche wurde im Zuge der Reformation von den Protestanten genutzt. Am 24. August 1673 wird sie durch den Bischof Graf Kolonitsch mithilfe von 40 Soldaten der katholischen Bevölkerung wieder übergeben.[3] Ab 1904 wird anstelle der zu kleinen und baufälligen Vorgängerkirche unmittelbar nördlich eine neue errichtet und am 15. Oktober 1905 geweiht.[5] Sie hat ein einschiffiges Langhaus mit Strebpfeilern, einen Ostturm, einen Treppenturm und einen eingezogenen Chor. Das vierjochige Langhaus ist kreuzrippengewölbt, die Empore dreiachsig mit vorgebauter Brüstung. Die drei neogotischen Schnitzaltäre stammen aus der Bauzeit.[6] Die Vorgängerkirche wurde während des Neubaus abgerissen und das Baumaterial teilweise für den Neubau verwendet. Auf der freiwerdenden Fläche richtete man einen Pfarrgarten ein und von 1972 bis 1974 wurde darauf die Aufbahrungshalle errichtet.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Nova Rock: Das Nova Rock, ein Rockmusik-Festival, findet seit 2005 jährlich im Juni in Nickelsdorf auf den Pannonia-Fields statt
  • Konfrontationen: Die internationale Jazzveranstaltung wurde mit der Jazzgalerie Nickelsdorf 1976 gegründet. Seit 1979 ist die Jazzgalerie der Veranstalter.

Politik

Gemeindevorstand

Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ) und Vizebürgermeister Helmut Pecher (ÖVP) weiters Michael Eder (ÖVP), Verena Hänsler (SPÖ), Roman Nitschinger (SPÖ), Denise Pecher (ÖVP) und Erich Weisz (SPÖ) an.[7]

Gemeinderat

Gemeinderatswahlen 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,67  %
(+4,19 %p)
33,72  %
(−3,48 %p)
11,60  %
(+2,50 %p)
n. k.  %
(−3,22 %p)
2017     2022    

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[8] 2017[9] 2012[10] 2007[11] 2002[12] 1997[12]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
SPÖ 702 54,67 12 627 50,48 11 656 59,21 12 570 52,63 11 540 48,13 10 536 48,24 10
ÖVP 433 33,72 7 462 37,20 8 361 32,58 6 258 23,82 4 134 11,94 2 123 11,07 2
FPÖ 149 11,60 2 113 9,10 2 91 8,21 1 68 6,28 1 76 6,77 1 104 9,36 1
Grüne nicht kandidiert 40 3,22 0 nicht kandidiert 187 17,27 3 101 9,00 1 nicht kandidiert
BGL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 271 24,15 5 348 31,32 6
Wahlberechtigte 1722 1619 1496 1444 1360 1319
Wahlbeteiligung 80,14 % 81,53 % 81,08 % 82,55 % 87,72 % 91,13 %

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 1996 Gerhard Zapfl (SPÖ).[13] Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 kam Zapfl auf 52,41 % und Pecher auf 47,59 % der Stimmen.[9] Bei der Wahl 2022 konnte der amtierende Bürgermeister sein Amt mit 52,09 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang verteidigen.[8]

Chronik der Bürgermeister

  • ab 8. April 1945 Rudolf Juno
  • ab Mai 1945 Matthias Lang
  • 1947–1950 Andreas Roth (SPÖ)
  • 1950–1954 Franz Scherhaufer (ÖVP)
  • 1954–1966 Andreas Roth (SPÖ)
  • 1966–1972 Johann Weiss (SPÖ)
  • 1972–1982 Alfred Nachnebel (ÖVP)
  • 1982–1996 Gerhard Jocham (SPÖ)
  • seit 1996 Gerhard Zapfl (SPÖ)
Evangelische Pfarrkirche Nickelsdorf
Katholische Pfarrkirche Nickelsdorf

Wappen

Blasonierung: Drei weiße lilienähnliche Blüten mit grünen lanzettförmigen Blättern entspringen einem roten Herzen auf einem goldenen (gelben) Wappenschild.[14]

Gemeindepartnerschaften

Die Gemeinde unterhält folgende Partnerschaften:[15]

Persönlichkeiten

  • Hans Sylvester (1897–1939), österreichischer Agrarfachmann, Politiker und NS-Opfer
  • El Awadalla (* 1956), österreichische Schriftstellerin
  • Josef Burger (* 1970), österreichischer Kabarettist

Literatur

  • Burgenländische Landesregierung (Hg.): Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes. Erster Band: Der Verwaltungsbezirk Neusiedl am See. Eisenstadt 1954. Nickelsdorf: Seiten 302–309.
  • Ludwig Volker Toth: Evangelische Kirchen im Burgenland, sichtbar – erlebbar. Salzburg (Edition Tandem) 2011, S. 18–21.
  • Österreichische Kunsttopographie, Band LIX: Die Kunstdenkmäler des Politischen Bezirkes Neusiedl am See (Bearbeitet von Henny Liebhart-Ulm). Horn (Berger) 2012, S. 543–559.
  • Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 446/447
Commons: Nickelsdorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Nickelsdorf  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 87.
  2. Geschichte. Gemeinde Nickelsdorf, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  3. 1 2 Evangelische Kirchengemeinde A.B. Nickelsdorf: 225-jähriges Jubiläum 1787–2012; abgerufen am 29. Nov. 2016
  4. Evangelische Kirche A.B. Burgenland: Nickelsdorf; abgerufen am 29. Nov. 2016
  5. Freizeitinfo.at: Katholische Kirche Nickelsdorf; abgerufen am 30. Nov. 2016
  6. Dehio Burgenland 1976: Nickelsdorf, Kath. Pfarrkirche hl. Nikolaus, S. 215
  7. Gemeinde Nickelsdorf: Gemeinderat (abgerufen am 1. Dezember 2017)
  8. 1 2 Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Nickelsdorf 2017 (abgerufen am 1. Dezember 2017)
  10. Land Burgenland: Wahlergebnis Nickelsdorf 2012 (abgerufen am 1. Dezember 2017)
  11. Land Burgenland: Wahlergebnis Nickelsdorf 2007 (abgerufen am 1. Dezember 2017)
  12. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Nickelsdorf 2002 (abgerufen am 1. Dezember 2017)
  13. Gemeinde Nickelsdorf: Bürgermeister (abgerufen am 1. Dezember 2017)
  14. Geschichte. Gemeinde Nickelsdorf, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  15. Partnergemeinden. Gemeinde Nickelsdorf, abgerufen am 30. Oktober 2022.

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Karte des österreichischen Bundeslandes Burgenland, Neusiedl am See hervorgehoben Eigenes Werk AleXXw
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Das Ortszentrum der burgenländischen Gemeinde Nickelsdorf . Links die 1904/1905 errichtete röm.-kath. Pfarrkirche hl. Nikolaus . Davor eine Grünanlage mit dem Kriegerdenkmal. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Nickelsdorf.JPG
Südostansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Nikolaus in der burgenländischen Gemeinde Nickelsdorf . Die Kirche wurde ein wenig nördlich anstelle einer vor 1572 erbauten, zu kleinen und baufälligen Kirche ab 1904 errichtet und am 15. Oktober 1905 geweiht. Sie hat ein vierjochiges Langhaus mit Strebpfeilern, einen Ostturm, einen Treppenturm und einen eingezogenen Chor. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Nickelsdorf - Kirche hl. Nikolaus (2).JPG
Südwestansicht der evangelischen Pfarrkirche in der burgenländischen Gemeinde Nickelsdorf . Die Kirche bzw. das Bethaus wurde 1787 errichtet und am 11. Oktober 1787 geweiht. Nachdem ab 1791 evangelische Kirchen auch einen Turm und ein Geläute haben durften, wurde 1797 die erste Glocke angekauft und in einem Holzgerüst aufgezogen. 1823 erfolgte an der Nordwestfassade der Anbau eines achteckigen Turmes mit Glockenstube und Spitzhelm. 1975 wurden die Gebäude vor der Kirche abgerissen, so dass ein großer Kirchenvorplatz entstand. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Bezirk Neusiedl am See Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) Joschi Täubler
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