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vom 16.09.2021, aktuelle Version,

Orthopädisches Spital Speising

Orthopädisches Spital Speising
Trägerschaft Vinzenz Gruppe
Ort Hietzing
Bundesland Wien
Staat Österreich
Koordinaten 48° 9′ 49″ N, 16° 16′ 53″ O
Betten 280
Mitarbeiter 700
davon Ärzte 150
Fachgebiete 6
Gründung 1915
Website Orthopädisches Spital Speising
Lage
Orthopädisches Spital Speising (Wien)
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Einfahrtsbereich des Krankenhauses und im Hintergrund die Spitalskirche

Das Orthopädische Spital Speising ist eines von der Vinzenz Gruppe privat geführtes konfessionelles Krankenhaus in der Speisinger Straße 109 im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing.

Inklusive eines Parks umfasst das Areal etwa 8 Hektar und liegt in der Katastralgemeinde Speising, in unmittelbarer Nachbarschaft des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel und des Bundesinstituts für Gehörlosenbildung am Rosenhügel.

Das Spital verfügt über 280 Betten und beschäftigt rund 700 Menschen. Im Jahr 2012 wurden ca. 37.000 Menschen ambulant und 17.000 stationär behandelt.[1]

Geschichte

Gebäude

Der Göteborg-Pavillon

Die von 1908 bis 1910 erbaute Erziehungsanstalt der Schulbrüder in der Speisinger Straße 109 wurde bereits 1913 als Waisenhaus und Taubstummenanstalt[2] umgestaltet. Diese Funktion hatte es bis 1938 inne, dann mussten die Schulbrüder ihre Tätigkeit einstellen. Die Nationalsozialisten übereigneten das Gebäude dem Land Niederösterreich und planten, hier eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt einzurichten, doch während des Zweiten Weltkriegs wurde es als Lazarett verwendet. 1947 beschloss der niederösterreichische Landtag, es angesichts der Notzeit mit zwei Abteilungen (Tuberkulose- und Kinderkrankenhaus mit angeschlossener Pflegerinnenschule) wieder aufzubauen. Entscheidende Hilfe dazu kam aus Schweden. Die in Göteborg ansässige Europahilfe brachte die gesamte Einrichtung für das Kinderspital auf, weshalb es Göteborghaus genannt wurde. Die Eröffnung des Krankenhauses erfolgte am 3. Juni 1949.

Das in Mödling seit 1882 bestehende Gemeindekrankenhaus (später Bezirkskrankenhaus) wurde nach der während der NS-Diktatur erfolgten Eingemeindung Mödlings nach Groß-Wien ein städtisches Krankenhaus. Nach der Rückgliederung Mödlings nach Niederösterreich wurde das Spital von Mödling ein niederösterreichisches Landeskrankenhaus, dem man das Speisinger Institut aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen anschloss. Untergebracht war vorerst die Infektionsabteilung. Mit dem schrittweise erfolgten Ausbau des Landeskrankenhauses Mödling wurden Abteilungen aus Speising abgezogen, bis 1969 die Übersiedlung abgeschlossen war.[3]

Orthopädisches Spital

Spitalskirche Speising

Das Orthopädische Spital wurde 1915 von Hans Spitzy, einem der führenden Orthopäden der damaligen Zeit, als Klinik für die Versorgung und Wiedereingliederung von Kriegsversehrten in der Gassergasse 44–46 (einem von Ernst Lichtblau errichteten und heute als Schule genutzten Gebäude) im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten gegründet.[4]

1917 übernahm die Ordenskongregation Dienerinnen des Heiligen Geistes zunächst die Pflegeleitung und 1933 die Leitung des gesamten Krankenhauses, das sich heute noch als geistliches Krankenhaus versteht. 1999 übernahm die Vinzenz Gruppe die Leitung.[5]

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Spitalsgebäude so schwer durch Fliegerbomben beschädigt, dass eine Übersiedlung notwendig wurde. Daher erfolgte 1945 die Verlegung in jenen Trakt der Hofburg, den heute die Österreichische Nationalbibliothek einnimmt. Die durch den Rückzug des Krankenhauses Mödling aus Speising frei werdenden Räumlichkeiten übernahm ab 1956 das Orthopädische Spital.[6]

Von Primarius Doktor Johann Bösch wurde 1972 die Abteilung für Kinder- und Jugendorthopädie als einzige derartige Abteilung in Österreich gegründet.[7]

Am 5. September 2003 wurde ein Zubau mit sechs neuen Operationssälen eröffnet[8], in denen zuletzt pro Jahr rund 7.000 Operationen[9] durchgeführt wurden.

Der Neubau zum "Steyler Pavillon" des Orthopädischen Spitals Speising

Im Jahr 2008 wurde ein 8000 Quadratmeter großer Zubau zum "Steyler Pavillon" (ehemals Pavillon 1) eröffnet. Dieser, benannt nach dem in den Niederlanden befindlichen Mutterhaus der Schwestern, Steyl, beherbergt das Gros aller Bettenstationen, einen zentralen Anmelde- und Ambulanzschalter, sowie ein tageschirurgisches Zentrum mit drei vernetzten und hochmodernen Eingriffsräumen für kleinere orthopädische Eingriffe. Ein Großteil der Kosten für den Neubau wurde aus dem Budget der Stadt Wien finanziert.[10] Im Oktober 2012 wurde ein weiterer Zubau eröffnet, der hauptsächlich die Sterilisationsstelle für Operationsinstrumente beherbergt. In dieser "Zentralsterilisation" werden die OP-Bestecke von allen fünf Wiener Krankenhäusern, die zur Vinzenz Gruppe gehören, gewaschen und sterilisiert.

Seit dem Wintersemester 2007/2008 fungiert das Spital als Lehrkrankenhaus für Medizinstudenten des dritten Studienabschnitts der Medizinischen Universität Wien.[11]

Das Orthopädische Spital Speising veranstaltet auch regelmäßig nationale und internationale Kongresse im 300 Personen fassenden "Prof.-Spitzy-Auditorium", den Firmen und Gesellschaften für ihre Fachveranstaltungen anmieten können.

Ausstattung

Das Orthopädische Spital Speising verfügt über ungefähr 280 Betten. Etwa 150 Ärzte und 300 Pflegepersonen arbeiten hier.[12]

  • Abteilungen:
I. Orthopädische Abteilung
II. Orthopädische Abteilung
Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie (Teil des Wirbelsäulenzentrums Wien-Speising)
Abteilung für Konservative Orthopädie (Teil des Wirbelsäulenzentrums Wien-Speising)
Abteilung für Kinderorthopädie und Fußchirurgie
Institut für Physikalische Medizin und Orthopädische Rehabilitation
Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Institut für Radiologie Abteilung für Akutgeriatrie
  • Ambulanzen:
Ambulanz der I. Orthopädischen Abteilung
Ambulanz der II. Orthopädischen Abteilung
Wirbelsäulenambulanz
Ambulanz für orthopädische Schmerztherapie
Ambulanz des Institutes für Physikalische Medizin und Orthopädische Rehabilitation
Fußambulanz
Handambulanz
Sportambulanz
Neurogenetische Ambulanz
Neuroorthopädische Ambulanz
Ambulanz für Operationsvorbereitung
Osteoporose-Ambulanz
  • Spezialambulanzen für Kinder:
Allgemeine Kinderambulanz
Handambulanz für Kinder
Beinverlängerung, Deformitätenkorrektur, Rekonstruktionen
Skoliose- und Wirbelsäuleambulanz
Ultraschalluntersuchung der Säuglingshüfte
Klumpfuß-, Ponseti-, Gips-Klinik für Neugeborene
Neuroorthopädische Ambulanz
Neurogenetische Ambulanz
Osteogenetische Ambulanz
Ambulanz für Operationsvorbereitung
  • Labor für Gang- und Bewegungsanalyse
  • Zelllabor (Forschungseinrichtung)
  • Magnetresonanztomographie

Wiener Heilstättenschule

In dem vor allem für kriegsinvalide Soldaten gedachten Spital wurden auch Kinder aufgenommen und so regte Hans Spitzy 1917 an, diese Patienten zu unterrichten. Der kriegsversehrte Lehrer Hans Radl übernahm diese Aufgabe und so wurde das Orthopädische Spital zum Ausgangspunkt der Wiener Heilstättenschule.

C E O P S - Center of Excellence for Orthopaedic Painmanagement Speising

CEOPS ist ein Verein zur wissenschaftlichen Erforschung von Schmerzzuständen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und des Stützsystems. Sitz des Vereins ist das Orthopädische Spital Speising.

CEOPS setzt sich zusammen aus dem

  • Verein zur wissenschaftlichen Erforschung von Schmerzzuständen und Funktionsstörungen des Bewegungs- und Stützsystems, dem
  • Stationären Bereich und dem
  • derzeit in Planung befindlichen Ambulanten Bereich.

Literatur

Commons: Orthopädisches Spital Speising  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vinzenz Gruppe (Hrsg.): Medizin mit Qualität und Seele. Orthopädisches Spital Speising. 10. Mai 2011, S. 9 (vinzenzgruppe.at [PDF; 964 kB; abgerufen am 29. Mai 2011]).
  2. Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Eva Berger, Verlag Böhlau, Wien 2004.
  3. Weblink: http://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/geschichte-kultur/spital-speising.html
  4. Weblink: Archivierte Kopie (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  5. Weblink: Archivierte Kopie (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  6. Weblink: Archivierte Kopie (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  7. Weblink: Archivierte Kopie (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  8. Weblink: http://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/geschichte-kultur/spital-speising.html
  9. Weblink: Archivierte Kopie (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  10. Weblink: http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F2006%2F1011%2F012.html
  11. Weblink: Archivierte Kopie (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  12. Weblink: http://www.ordensspitaeler.at/speising/speis_neu.htm

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Der Neubau zum "Steyler Pavillon" des Orthopädischen Spitals Speising. Orthopädisches Spital Speising Robert Herbst
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Der Einfahrtsbereich des Orthopädischen Spitals Speising im 13. Wiener Bezirk Hietzing . Ursprünglich ein von den Schulbrüdern von 1908 bis 1912 errichtete Waisenhausanstalt. Nach dem Anschluss an Deutschland wurde ihnen das Haus entzogen. Während des Krieges war es ein Reservelazarett für Nervenkranke und wurde schwer beschädigt. Danach wurde es zu einem Landeskrankenhaus für Niederösterreich ausgebaut. Nach dessen Verlegung nach Mödling übernahmen 1956 die „Steyler Missionsschwestern“ einen Teil (Ausnahme Kinderstation „Göteborghaus“, die erst 1969 nach Mödling übersiedelte) und zogen mit ihrem Orthopädischen Spital in der Gassergasse hierher. Seit 1999 gehört das Spital zur Vinzenz-Gruppe . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Spitalskirche des Orthopädischen Spitals Speising im 13. Wiener Bezirk Hietzing . Die dem hl. Josef geweihte Kirche wurde ursprünglich als Teil einer Waisenhausanstalt von 1908 bis 1912 von den Schulbrüdern errichtete. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Südwestansicht des Pavillons „Göteborg“ des Orthopädischen Spitals Speising im 13. Wiener Bezirk Hietzing . Das Spital wurde ursprünglich von den Schulbrüdern von 1908 bis 1912 als Waisenhausanstalt errichtete. Während des Krieges war es ein Reservelazarett für Nervenkranke und wurde schwer beschädigt. Danach wurde es zu einem Landeskrankenhaus für Niederösterreich ausgebaut. Dabei wurde als Kinderstation das „Göteborghaus“ errichtet, von Schweden großteils finanziert und am 3. Juni 1949 eröffnet. Das eigentliche Spital siedelte bereits 1956 nach Mödling ab und es zogen die „Steyler Missionsschwestern“ ein, die ein Orthopädisches Spital betrieben. Die Kinderstation „Göteborghaus“ übersiedelte jedoch erst 1969 nach Mödling. Seit 1999 gehört das Spital zur Vinzenz-Gruppe . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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