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vom 08.06.2022, aktuelle Version,

Piringsdorf

Piringsdorf
Wappen Österreichkarte
Piringsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 16,14 km²
Koordinaten: 47° 27′ N, 16° 25′ O
Einwohner: 843 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 52 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7373
Vorwahl: 02616
Gemeindekennziffer: 1 08 18
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Bundesstraße 14
7373 Piringsdorf
Website: www.piringsdorf.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Hauser (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(15 Mitglieder)
9
6
9  6 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Piringsdorf im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Piringsdorf im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Piringsdorf (ungarisch Répcebónya, kroatisch Piringštof) ist eine Gemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Piringsdorf ist der einzige Ort in der Gemeinde. Nachbargemeinden:

Draßmarkt
Unterrabnitz-Schwendgraben Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Steinberg-Dörfl
Lockenhaus

Geschichte

Piringsdorf (Mitte links) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Piringsdorf in der Provinz Pannonia.

In einer Urkunde vom 12. August 1390 vom ungarischen König Sigismund wird die Ortschaft unter dem ungarischen Namen Bodonya erstmals erwähnt. Man geht davon aus, das der Name schon im 8. Jahrhundert eingedeutscht wurde, und daher Piringsdorf schon Jahrhunderte vor der urkundlichen Erwähnung bestanden hat. Der Name wurde allerdings nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben.[1]

Der Ort gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Répczebónya verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Der einzige Fluss des Dorfes ist die Rabnitz, welche in Ungarn bei Győr in die Raab mündet.

Aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes wurden mit 1. Jänner 1971 die zuvor selbständigen Gemeinden Piringsdorf, Schwendgraben und Unterrabnitz zur Gemeinde Piringsdorf-Unterrabnitz zusammengelegt.[2] Am 10. Juli und am 26. November 1990 beschloss der Gemeinderat die Großgemeinde in die neuen Gemeinden Piringsdorf und Unterrabnitz-Schwendgraben zu teilen. Per Verordnung der burgenländischen Landesregierung vom 12. Dezember 1990 wurde die Auflösung der Großgemeinde per 1. Jänner 1991 beschlossen.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Sprachinsel Piringsdorf

In Piringsdorf wird ein Dialekt gesprochen, der sich sehr stark vom Dialekt der Nachbardörfer unterscheidet und außerhalb von Piringsdorf so gut wie von niemanden verstanden wird. Die Sprachinselcharakteristik ergibt sich aus den Unterschieden im Wortschatz, in der Aussprache und auch in der Morphologie. Die Ursachen für diese sprachlichen Unterschiede sind wahrscheinlich in der Siedlungsgeschichte des Ortes zu suchen. Vermutlich habe sich die ersten Siedler aus dem Ostfränkischen (dem heutigen Bayern) in Piringsdorf niedergelassen und sich hier ihre ursprünglichen Sprachformen weitgehend erhalten. Es gibt jedoch keine Dokumente aus der Frühzeit des Ortes.

Im Piringsdorfer Dialekt sind alte Wortformen erhalten geblieben, die im deutschen Sprachraum bereits im 16. Und 17. Jahrhundert verschwunden sind. Beispiele dafür sind: foläsch=falsch; Foaränga=Farbe; Bearänga=Gebirge.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Piringsdorf
  • Katholische Pfarrkirche Piringsdorf Hll. Johannes der Täufer und Koloman
  • Heilquelle „Sulz“
  • Flechtmuseum
  • Mariensäule im Ort

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
62,00
(+2,34)
38,00
(−2,34)
   
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 15 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[4] 2012[5] 2007[6] 2002[7] 1997[7]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 403 62,00 9 383 59,66 9 447 61,57 10 463 64,85 10 427 59,14 9
ÖVP 247 38,00 6 259 40,34 6 252 34,71 5 222 31,09 5 251 34,76 5
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert 11 1,52 0 29 4,06 0 44 6,09 1
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 16 2,20 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 853 863 872 851 824
Wahlbeteiligung 84,41 % 87,25 % 87,50 % 90,13 % 95,27 %

Gemeindevorstand

Neben Bürgermeister Thomas Hauser (SPÖ) und Vizebürgermeister Michael Böhm (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Josef (ÖVP), Astrid Fraller (SPÖ) und Eduard Paller junior (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[8]

Umweltgemeinderätin Martina Treiber.[8]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 9. Dezember 2016 Thomas Hauser (SPÖ). Nach dem Rücktritt von Stefan Hauser (SPÖ), der seit 1996 dieses Amt innehatte, wurde Thomas Hauser vom Gemeinderat als neuer Ortschef gewählt.[9] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Thomas Hauser mit 63,44 % in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Michael Böhm (ÖVP) kam auf 36,56 %.[4]

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Michael Böhm (ÖVP) zum Vizebürgermeister gewählt.[8]

Amtsleiter ist Franz Stifter.[10]

Wappen

Am 5. Mai 1998 wurde von der burgenländischen Landesregierung der Gemeinde Piringsdorf das Recht zur Führung eines offiziellen Gemeindewappens verliehen.[11]

Den Mittelpunkt bildet ein Spezifikum von Piringsdorf, das goldgelbe „Simperl“, als Symbol für die traditionelle Hausindustrie, aber auch für das Korbflechterdorf. Drei goldgelbe Ähren sprießen aus dem Simperl, als Symbol für die aufstrebende Gemeinde, für aktive Gewerbebetriebe und aktives Vereinsleben, aber auch als Symbol für Wachstum und Ursprung des Simperls. Die Wellen und die Farbe blau symbolisieren das reichhaltige Mineralwasservorkommen.
Als Gemeindefarben wurden blau und gold festgelegt.

Gemeindepartnerschaften

Commons: Piringsdorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Univ.-Prof. Dr. Rudolf Muhr: Sprachinsel Piringsdorf. Hrsg.: Mitglieder des Projekts "Sprachinsel Piringsdorf". Edition Lex Liszt 12, Oberwart, Austria 2017, ISBN 978-3-99016-132-6.
  2. Landesgesetzblatt für das Burgenland 44/1970: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (PDF-Dokument; abgerufen am 1. Jänner 2018)
  3. Landesgesetzblatt für das Burgenland 44/1970: Verordnung der Burgenländischen Landesregierung vom 12. Dezember 1990 über die Trennung der Gemeinde Piringsdorf-Unterrabnitz (PDF-Dokument; abgerufen am 1. Jänner 2018)
  4. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Piringsdorf 2017 (abgerufen am 1. Jänner 2018)
  5. Land Burgenland: Wahlergebnis Piringsdorf 2012 (abgerufen am 1. Jänner 2018)
  6. Land Burgenland: Wahlergebnis Piringsdorf 2007 (abgerufen am 1. Jänner 2018)
  7. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Piringsdorf 2002 (abgerufen am 1. Jänner 2018)
  8. 1 2 3 Gemeinde Pririgsdorf: Gemeinderat (abgerufen am 1. Jänner 2018)
  9. BVZ vom 14. Dezember 2016: Neuwahl: Dritter Hauser-Ortschef (abgerufen am 1. Jänner 2018)
  10. Gemeinde Pririgsdorf: Gemeindeamt-Verwaltung (abgerufen am 1. Jänner 2018)
  11. Gemeindewappen. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (deutsch).