Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz
Die Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz ist eine städtische Wohnhausanlage im Bezirksteil Neu-Fünfhaus im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Die Anlage steht unter Denkmalschutz und ist von der Stadt Wien als bauliche Schutzzone definiert.[1]
Baubeschreibung
Die Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz wurde während des Ersten Weltkriegs als Arbeiterwohnbau am westlichen Rand des ehemaligen Exerzierplatzes Schmelz geplant. Die Umsetzung verzögerte sich, und somit wurde der südliche Teil (Mareschsiedlung) erst 1920 nach Plänen des Architekten Hugo Mayer als Gemeindebau der Stadt Wien fertiggestellt. Insgesamt wurden vier Wohnblöcke mit 42 einstöckigen Häusern und kleinen Nutzgärten gebaut.
Die großen Innenhöfe, welche in den Zeiten der Lebensmittelknappheit als Gemüsegärten verwendet wurden, bilden heute eine Kleingartenoase inmitten der Siedlung.
Die zweite Baustufe wurde in den Jahren 1921 bis 1924 verwirklicht, seitdem besteht die Anlage aus 765 Wohnungen. Es wurden mehrere dreigeschossige Häuser im nördlichen Teil errichtet, z. B. der so genannte Hufeisenbau. Ebenso wurde ein Planschbecken als Teil der Infrastruktureinrichtungen gebaut. Heute ist das Kinderfreibad verschwunden und nur noch ein Brunnen und eine große Gartenlaube sind übrig.
Diese Anlage veranschaulicht den Übergang von einer schlichten Arbeitersiedlung (einstöckiges Haus) zu einer urbanen Wohnanlage (mehrstöckiger Wohnblock).
Erster Gemeindebau
Die Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz konkurriert mit dem Gemeindebau Metzleinstaler Hof um den Titel erster Wiener Gemeindebau. Beide wurden während des Ersten Weltkriegs geplant und in den Jahren 1919/20 fertiggestellt. Das Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie liefert diesbezüglich keine Entscheidung.[2][3]
Berühmte Bewohner
In den Jahren 1921 bis 1925 wohnte der spätere Bundespräsident Adolf Schärf im Planschbeckenbau, der nach einem ehemaligen Kinderfreibad im Innenhof benannt wurde. Eine Gedenktafel am Haus Possingergasse 25, gestiftet vom Kulturverein Fünfhaus, erinnert daran.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Karte der Schutzzone
- ↑ Mareschsiedlung. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- ↑ Metzleinstaler Hof. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
Literatur
- Hans Hautmann, Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934. Schönbrunn, Wien 1980, ISBN 3-8536-40631-0.
- Inge Podbrecky: Rotes Wien. gehen & sehen. 5 Routen zu gebauten Experimenten. Von Karl-Marx-Hof bis Werkbundsiedlung. Falter-Verlag, Wien 2003, ISBN 978-3-85439-295-8, (Falter's city walks 4).
Weblinks
- Gemeindebau Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)
- Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- Website eines Mieters und Hausgärtners der Siedlung Schmelz
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Blick in die Mareschgasse in der städtischen Wohn- und Siedlungsanlage Schmelz, Wien 15. | Eigenes Werk | Architect: Hugo Mayer (1883-1930) Photographer : Wolfgang Glock | Datei:Schmelz Mareschgasse 01.JPG | |
Gemeindebau Wickhoffgasse 14-26, Wien 15. | Eigenes Werk | Architect: Hugo Mayer (1883-1930) Photographer : Wolfgang Glock | Datei:Wickhoffgasse 14-26.JPG |