Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 24.05.2022, aktuelle Version,

Stoob

Marktgemeinde
Stoob
Wappen Österreichkarte
Stoob (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 17,38 km²
Koordinaten: 47° 32′ N, 16° 29′ O
Höhe: 265 m ü. A.
Einwohner: 1.359 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 78 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 7344, 7350
Vorwahl: 02612
Gemeindekennziffer: 1 08 22
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 72
7344 Stoob
Website: www.stoob.at
Politik
Bürgermeister: Bruno Stutzenstein (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(19 Mitglieder)
13
5
1
13  5  1 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Stoob im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Stoob im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Stoob (ungarisch Csáva, kroatisch Štuma) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland im Stooberbachtal. Stoob ist der einzige Ort in der Gemeinde. Zu Stoob zählt auch der Ortsteil Stoob-Süd, der an Oberpullendorf angebaut ist. Nachbargemeinden:

Neutal Unterfrauenhaid Raiding
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Großwarasdorf
Draßmarkt Steinberg-Dörfl Oberpullendorf

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Stoob dann in der Provinz Pannonia.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Csáva verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Marktgemeinde ist Stoob seit 1. Mai 1979.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bergkirche
Stoober Biri

Wirtschaft und Infrastruktur

Stoob ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt für sein Hafnerhandwerk. In einem Grundbuch des Feudalherrn Lippay de Zombor ist 1676 ein Thoma Paur als Hafner in Stoob verzeichnet. Zunftkrug aus 1619 und Zunfttruhe mit Bruderschaftsbuch und anderen Dokumenten aus 1846 sind erhalten. Gemäß einer amtlichen Zuschreibung der Zünfte aus 1851 fiel auf jedes vierte Haus ein Hafnermeister.[3]

1895 wurde die Esterházysche Tonwarenfabrik errichtet, seit 1893 gab es eine Tongewerbefachschule. 1903 bestand das Dorf aus 220 Häusern, wovon in 27 die Hafnerei betrieben wurde. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war Stoob durch eine Tonwarenfabrik und eine Tongewerbefachschule ein Zentrum des Hafnergewerbes.[3]

Mehrere Töpferbetriebe sowie die 1956 gegründete[4], 1959 als Neubau initiierte Landesberufsschule für Keramik[5] (nunmehr: Landesfachschule für Keramik und Ofenbau Stoob), die einzige dieser Art in Österreich, heben die ungebrochene Bedeutung dieses Handwerks für die Marktgemeinde hervor. Darüber hinaus werden für Interessierte Töpferkurse angeboten.

Wirtschaftssektoren

Von 1999 bis 2010 reduzierte sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Haupterwerb um die Hälfte, die der Betriebe im Nebenerwerb um zwei Drittel. Im Produktionssektor arbeiten beinahe zwei Drittel der Firmen im Baugewerbe, drei Viertel der Mitarbeiter dieses Sektors sind jedoch mit der Herstellung von Waren beschäftigt. Der größte Arbeitgeber ist der Dienstleistungssektor, hier vor allem der Handel (Stand 2011).[6][7][8]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige 2)
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 16 32 10 7
Produktion 38 30 396 466
Dienstleistung 96 78 475 462

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, 2) Erwerbstätige am Arbeitsort

Pendler

Von den 696 Erwerbstätigen, die in Stoob wohnen, arbeiten 213 in der Gemeinde und 483 Personen pendeln aus. Von anderen Gemeinden pendeln 668 Menschen zur Arbeit nach Stoob (Stand 2011).[9]

Bildung

  • In Stoob gibt es einen Kindergarten.[10]
  • Die Volksschule bietet Englisch als verbindliche Übung ab der ersten Klasse an.[11]
  • 1925 wurde die Hauptschule Stoob errichtet.[12] Seit dem Schuljahr 2009/2010 wird diese als Neue Mittelschule mit den Schwerpunkten Berufsorientierung, Sprachen und Neuer Lernkultur geführt.[13]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
68,99
(+4,53)
25,22
(−10,32)
5,79
(n. k.)
     
Gemeindeamt Stoob [14]

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[15] 2012[16] 2007[17] 2002[18] 1997[18]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 703 68,99 13 662 64,46 12 647 66,16 13 547 57,58 11 519 60,63 12
ÖVP 257 25,22 5 365 35,54 7 318 32,52 6 384 40,42 8 240 28,04 5
FPÖ 59 5,79 1 nicht kandidiert nicht kandidiert 19 2,00 0 97 11,33 2
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 13 1,33 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1247 1241 1196 1138 1077
Wahlbeteiligung 86,45 % 87,35 % 86,20 % 89,02 % 89,04 %

Gemeindevorstand

Neben Bürgermeister Bruno Stutzenstein (SPÖ) und Vizebürgermeister Daniel Sommer (SPÖ) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Dietmar Hollweck (SPÖ), Bettina Koller (SPÖ) und Gisela Moser (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[19]

Zur Gemeindekassierin wurde Bettina Koller (SPÖ) und zum Umweltgemeinderat wurde Helmut Sturm (SPÖ) gewählt.[19]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2002 Bruno Stutzenstein (SPÖ). Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde er mit 71,65 % in seinem Amt bestätigt. Seine Mitbewerber Josef Stibi (ÖVP) und Martin Perl (FPÖ) erhielten 23,47 % bzw. 4,89 %.[15] Aufgrund des großen Vorsprungs der SPÖ stellt diese mit Daniel Sommer auch den Vizebürgermeister.[19]

Amtsleiter ist Jochen Krug.[20]

Chronik der Dorfrichter und Bürgermeister

von bis Dorfrichter[21]
1558 Egidius Varga
1715 Michael Glazer
1726 1728 Adam Pällisch
1736 1745 Georg Hassler
1737 1761 Jakob Nagy sen. und jun.
1751 1753 Matthias Rauchmann
1754 Paul Glazer
1762 1775 Paul Stix
1766 1769 Paul Wohlmutz
1771 Martin Kern
1772 1773 Matthias Kerstner
1781 Martin Kath
1798 1800 Josef Grabner
1802 Matthias Köppl
1807 1816 Paul Kath
von bis Dorfrichter[21]
1808 Josef Reßler
1847 Michael Paur
1848 Andreas Pinter
1852 Johann Gnadlinger
1861 1862 Johann Thumberger
1870 Johann Schrödl
1866 1886 Paul Tremmel
1889 Stefan Grabner
1890 1894 Johann Reingruber
1894 1899 Michael Stoiber
1900 Josef Koth
1903 1908 Josef Schrödl
1909 1912 Josef Kallinger
1912 1919 Michael Horvath
1920 1921 Josef Stibi
von bis Bürgermeister[21]
1921 1927 Josef Koth
1927 1931 Johann Reingruber
1931 1935 Regierungskommissär Knoll (Nachdem sich die
Gemeinde beim Ausbau der ersten Hauptschule finanziell
übernommen hatte und zahlungsunfähig war)
1935 1938 Stefan Grabner (Dieser bürgte mit einem Teil seines
eigenen Vermögens für die Gemeinde und machte diese
wieder unabhängig)
1938 1945 Paul Fasching
1945 Karl Stoiber (Er beherrschte als ehemaliger Kriegsgefan-
gener des Ersten Weltkriegs die russische Sprache)
1945 1950 Karl Schrödl
1950 1967 Karl Wohmuth
1967 1979 Franz Kallinger
1979 1982 Michael Sommer
1982 2002 Rudolf Taschner
seit 2002 Bruno Stutzenstein (SPÖ)

Wappen

Blasonierung: „Im roten Schild ein goldenes Gefäß (Plutzer), überhöht von zwei goldenen Sonnen.

Das Wappen soll als Sinnbild für Energie (Brennen des Tones) und einer blühenden Wirtschaft verstanden werden.[22]

Persönlichkeiten

  • Johann Wolmuth (1865–1942), Maurer- und Zimmermeister, Politiker
  • Heinz Kapaun (1929–2008), Politiker

Literatur

  • Ladislaus Finta (Hrsg.): Festschrift anlässlich des 750-Jahr-Jubiläums und der Erhebung zur Marktgemeinde. 19. Mai bis 27. Mai 1979. Marktgemeinde Stoob, Gemeindeamt Stoob, Stoob 1979.[24]
  • Ladislaus Finta (Hrsg.): 1925–1985. 60 Jahre Hauptschule Stoob. Ein Bericht über die Jahre 1975/76 – 1984/85, hrsg. mit Unterstützung des Elternvereines. Dir[ektion] der Hauptschule Stoob, Stoob 1985.[25]
  • Judith Schöbel, Petra Schröck, Ulrike Steiner: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Oberpullendorf. Österreichische Kunsttopographie, Band 56. Berger, Horn 2005, ISBN 3-85028-402-6.

Film

  • Formen und Figuren – Das Töpferdorf Stoob. Dokumentarfilm, Österreich, 2013, 24:54 Min., Buch und Regie: Walter Reiss, Produktion: ORF, Landesstudio Burgenland, Reihe: Erlebnis Österreich, Erstsendung: 14. April 2013 bei ORF 2, Inhaltsangabe von ORF.
Commons: Stoob  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bgld LGBl 36/1979
  2. Infonet Austria; abgerufen am 3. Sep. 2012
  3. 1 2 Schöbel et al.: Kunstdenkmäler, S. 618.
  4. 30 Jahre Landesfachschule für Keramik und Ofenbau Stoob, Burgenland. Landesfachschule für Keramik und Ofenbau, Stoob 1987, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  5. Bgld LGBl 6/1960
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Stoob, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Stoob, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Stoob, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Stoob, 5.3 Pendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  10. Kindergarten. Abgerufen am 26. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
  11. Volksschule. Abgerufen am 26. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
  12. Ladislaus Böhm: 30 Jahre Hauptschule Stoob. Hauptschule, Stoob 1955, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  13. Neue Mittelschule. Abgerufen am 26. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
  14. Bis 1938 Evangelische Schule — siehe: Christus-Kirche.
  15. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stoob 2017 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  16. Land Burgenland: Wahlergebnis Stoob 2012 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  17. Land Burgenland: Wahlergebnis Stoob 2007 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  18. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stoob 2002 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  19. 1 2 3 Marktgemeinde Stoob: Gemeinderat (abgerufen am 3. Jänner 2018)
  20. Marktgemeinde Stoob: Jochen Krug (Amtsleiter) (abgerufen am 3. Jänner 2018)
  21. 1 2 3 Marktgemeinde Stoob: Richter bzw. Bürgermeister (abgerufen am 25. Jänner 2017)
  22. Marktgemeinde Stoob: Wappen (abgerufen am 3. Jänner 2018)
  23. Schöbel et al.: Kunstdenkmäler, S. 619.
  24. Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek
  25. Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Wappen der Marktgemeinde Stoob Eigenes Werk Harald Hoffmann
Public domain
Datei:AUT Stoob COA.svg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section SW (später 4957/3). Kobersdorf, Ober Petersdorf, Ritzing, Neckenmarkt, Horitschon, Drassmarkt, Stoob, Lackenbach, Weppersdorf, St. Martin, Neudorf, Landsee, Kaisersdorf, Groß Warasdorf im Burgenland, Österreich und Westungarn. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
Public domain
Datei:Aufnahmeblatt 4957-3 Kobersdorf Lackenbach Neckenmarkt.jpg
Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Austria adm location map.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Compass card with German wind directions Eigenes Werk User:Madden
Public domain
Datei:Compass card (de).svg
Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Stephan Baum
Public domain
Datei:Disambig-dark.svg
Karte des österreichischen Bundeslandes Burgenland, Oberpullendorf hervorgehoben Eigenes Werk AleXXw
Public domain
Datei:Karte A Bgld OP.svg
Pfarrkirche Stoob Eigenes Werk Nxr-at
CC BY-SA 4.0
Datei:Pfarrkirche Stoob 01.JPG
nur ein roter Punkt Eigenes Werk Ttog
Public domain
Datei:Reddot.svg
Die röm.-kath. Bergkirche von Stoob . Ein romanischer Rechteckbau aus dem 13. Jahrhundert mit eingezogener Halbkreisapsis, in der Wandmalereireste aus den Jahren um 1220/1230 freigelegt wurden, die Christus und die 12 Apostel darstellen. An der südlichen Außenwand befindet sich eine Kreuzigungsgruppe (Gekreuzigter und die zwei Schächer) aus Holz; eine Grödentaler Holzschnitzarbeit aus dem Jahr 1891. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 3.0 at
Datei:Stoob - Bergkirche.JPG