Zopforden
Der Zopforden, auch als Orden vom Zopf oder Orden von der Locke[1] bezeichnet, war ein kurzlebiger österreichischer Hof-Ritterorden, den Herzog Albrecht III. in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts gründete.
Geschichte
Der Zopforden gehörte gemeinsam mit dem Salamander-Orden,[2] dem Adler-Orden und dem Orden Albrechts VI. zu den mehrfach vergeblichen Versuchen, einen habsburgischen Hausorden zu etablieren. Sie sind als Vorstufen zum Orden vom Goldenen Vlies anzusehen.
Der Autobiographie des schwäbischen Ritters Georg von Ehingen zufolge ging der Ordensgründung eine Begebenheit voraus, die jedoch mangels urkundlicher Nachrichten historisch als nicht verifiziert gilt: Herzog Albrecht III. wurde von einer Dame ihr Zopf geschenkt. Ihr zur Ehre gründete er daraufhin den Ritterorden mit dem Zopf als Ordenszeichen. Die Identifizierung dieser Dame mit Beatrix von Zollern, von 1375 bis zu dessen Tode die zweite Frau Albrechts, wäre denkbar. Der Bericht von Ehingens würde eine Gründung vor das Jahr 1388 nahelegen, was jedoch nicht belegbar ist. Im Grazer Ausstellungskatalog wird „um 1377“ angegeben.[3] Als sicher gilt jedoch, dass der Orden mit dem Tod seines Gründers unterging. Das einzige noch erhaltene Ordensabzeichen befindet sich im Museum im Palais des Universalmuseums Joanneum in Graz.[4]
Der Zopforden bestand aus einem geflochtenen Zopf, der als Ring um ein eingelegtes Wappen gebogen war. Das Wappen zeigte die Montfortsche Kirchenfahne. Ein weiteres Wappen zeigte diesen Orden im Oberwappen, verkettet mit dem Wappenhelm und in der Ringmitte eine Ente. Alles über dem österreichischen Balkenwappen.[2]
Siehe auch
Literatur
- Das älteste Luzerner Stadtwappen mit dem Orden vom Salamander, am Rhyn, Luzern 1938
- Gregor Gatscher-Riedl: Herzogin Beatrix von Zollern und der Zopforden. In: Heimatkundliche Beilage [zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Mödling], 50. Jgg., F. 3, (Mödling 5. September 2015), S. 19f.
- Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien 2009, S. 33f.
- Eva Marko (Hrsg.): Die Kulturhistorische Sammlung. In: Museum im Palais. Universalmuseum Joanneum. Katalog Universalmuseum Joanneum, Graz 2011, ISBN 978-3-90209-534-3, S. 52–53.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Walter Kleindel: Die Chronik Österreichs. 1989, Original von University of Michigan, digitalisiert am 12. Febr. 2007, ISBN 3883790273.
- 1 2 Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Verlag Georg D.W. Callway, München 1978, ISBN 3-7667-0335-8.
- ↑ Eva Marko (Hrsg.): Zopforden, um 1377. In: Die Kulturhistorische Sammlung. Museum im Palais. Universalmuseum Joanneum. Katalog Universalmuseum Joanneum, Graz 2011, S. 52.
- ↑ Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter (PDF; 15,0 MB), Eva Bruckner, Dissertation, Universität Wien, 2009.
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| Herzog Albrecht III. (1349/50-1395), Sohn d. Albrecht II. von Habsburg, Profilbildnis mit dem Zopforden nach einem verlorenen Original | Kunsthistorisches Museum Wien, Bilddatenbank . | Anonym Unknown author | Datei:Albrecht Dritte Habsburg1.jpg | |
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| Zopforden, einer der ältesten, jedoch nicht mehr existierenden, Orden Österreichs. Dieses Stück wurde um 1377 geschaffen und ist das einzig bekannte, noch existierende, Originalabzeichen des Ordens. Es ist in Silber getrieben, ziseliert, graviert und vergoldet. Der Reifen des Ordens kann über ein Scharnier geöffnet werden. Auf der Rückseite der Locke befindet sich eine Kapsel mit einem in Papier gefaltenen kastanienbraunen Haarbündel. Die Herkunft des Haarbündels ist unbekannt.Ausstellungsstück im Museum im Palais , Graz, Österreich | Eigenes Werk | Gugganij | Datei:Zopforden Museum im Palais Graz 20120930.jpg |

