Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)#
Neuzuwanderer
Der Asiatische Marienkäfer stammt aus Südostasien und wurde ursprünglich zur biologischen Schädlingsbekämpfung ausgesetzt, da sie, wie auch heimische Marienkäfer, Blattläuse fressen. In den USA wurden sie zu Beginn des 20. Jahrhundert ausgesetzt und in den 80er Jahren hatten sie sich etabliert. Zu der Zeit wurden sie in Europa eingeführt, wo sie sich auch rasch ausbreiteten.
Auffällig sind die unterschiedlichen Färbungen der Tiere wobei die Tiere mit schwarzen Flügeln und zwei roten Flecken, sowie die orangen mit 19 schwarzen Flecken am häufigsten sind (Kowarik 2010). Die Tiere fressen neben Blattläusen auch andere Insekten und besitzen eine hohe Fortpflanzung und Ausbreitungsfähigkeit.Inzwischen sind sie fast in ganz Europa zu finden, teilweise in großen Zahlen.
Sie überwintern an geschützten Stellen, Mauern und in Ritzen. Die asiatischen Marienkäfer können lästig werden, z.B. wenn tausende Tiere in Gebäuden überwintern wollen, außerdem sind sie Schädlinge im Weinbau, da sie den Geschmack des Weines verderben. Sie stellen aber auch eine Bedrohung für die Biodiversität dar, können beißen und sogar allergische Reaktionen hervorrufen (Nentwig et al. 2011).
In der freien Natur lassen sie sich derzeit kaum bekämpfen, ein weiterer Einsatz als Nützling ist zu vermeiden, ansonsten können Insektizide zum Teil helfen. Rund ums Haus ist es möglich Überwinterungsritzen zu verschließen und die Tiere wegzusaugen.
Der Asiatische Marienkäfer ist damit ein gutes Beispiel für schlechte biologische Schädlingsbekämpfung: Es hätte absehbar sein müssen, dass sich die Art etablieren würde, da ihre Biologie darauf hinweist: Die Tiere sind aggressiv, anspruchslos, eine Nahrungsspezialisierung fehlt...
Neobiota und Invasive Arten (Allgemeine Einführung)
Literatur#
- (Nentwig 2011) Nentwig Wolfgang (Hrsg.): Unheimliche Eroberer – Invasive Pflanzen und Tiere in Europa. , Haupt Verlag, 2011 S. 65ff
- (Kowarik 2010) Kowarik Ingo: Biologische Invasionen – Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. Mit Beiträgen von Wolfgang Rabitsch, 2. wesentlich erweiterte Auflage, Eugen Ulmer Verlag, 2010, S.358ff