Haider, Jörg#
* 26. 1. 1950, Goisern (Oberösterreich)
† 11. 10. 2008, Lambichl, Gemeinde Köttmannsdorf (Kärnten, Autounfall)
Jurist und Politiker
Der Sohn eines Angestellten besuchte das Gymnasium in Bad Ischl.
1969-1973 absolvierte er ein Jusstudium in Wien, daran schlossen sich
Studienaufenthalte in Frankreich und Belgien. 1967 war er Landesobmann
der Freiheitlichen Jugend in Oberösterreich und 1971-1975 Bundesobmann. Auch im Ring
Freiheitlicher Studenten stieg
Haider bis zum Bundesobmann auf. 1971 wurde
er in die Bundesparteileitung der FPÖ berufen. Mitte der 70er Jahre
wollte er eigentlich nach Amerika gehen, doch
Friedrich Peter
gewann
ihn für das Amt eines Landesparteisekretärs in Kärnten. In der
Gesetzgebungsperiode 1979-1983 war er FPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat,
ab 1983 Landesrat in Kärnten. Am Parteitag 1986 wurde er in einer
Kampfabstimmung gegen
Norbert Steger
zum Bundesparteiobmann gewählt.
Daraufhin löste die SPÖ die kleine Koalition mit der FPÖ, und Kanzler
Sinowatz
schrieb Neuwahlen aus.
Haider kehrte ins Parlament zurück, wurde
Klubobmann seiner Fraktion und konnte bei allen weiteren Wahlen für
seine Partei beachtliche Erfolge erringen. 1988 wurde er mit den Stimmen
der ÖVP zum Landeshauptmann von Kärnten gewählt, nach Äußerungen über
die "ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reich" 1991 wurde er
abgewählt. Nach Norbert Gugerbauers Rückzug aus der Politik übernahm er
1992 das Klubpräsidium der FPÖ im Nationalrat.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992