Episode 56: Lagerhaus#
(Schnittstelle der Kommunikation)#
Von Martin Krusche#
Ich bleibe beim Themen-Strang „Natur, Technik, Kultur“. Das lateinische Wort cultura wird bei Pons primär mit Bearbeitung, Pflege, Bebauung, Anbau übersetzt. Die Agrikultur ist ein ursprünglicher Kontext, doch schon lange davor hat die Spezies Mensch symbolisches Denken entwickelt. Das ist radikal grundsätzlicherer Art und mit Sicherheit ein Fundament der Kunst. In all dem spielt Kommunikation eine zentrale Rolle.
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Sie sehen hier ein altes Element, das Teil der Gegensprechanlage eines Lagerhauses in Gleisdorf gewesen ist. Ich durfte diese Komponente demontieren, damit sie im kommenden Umbau nicht beim Schutt landet.
Ein Stück robuster Technik, das symbolisch für den Übergang von der alten agrarischen Welt zu neuen Arten der Produktivität gelten kann. Das hieß damals auch: Eine radikal verbesserte Ernährungslage der Bevölkerung bei gleichzeitiger Freisetzung von Arbeitskräften, wovon viele in der Industrie dringend gebraucht wurden.
Dafür steht das Lagerhaus in seiner Gesamtheit. Ein Lager, ein Umschlagplatz, ein Ort der Kommunikation mit komplexer Verkehrsanbindung. Dieser Modernisierungsprozeß mit seiner markanten Produktivitätssteigerung ist freilich längst Historie. Wir sind nun in der Vierten Industriellen Revolution angekommen.
Wurden je so viele Menschen in einer Epoche bei guter Gesundheit so alt, daß sie zwei umfassende technisch-wirtschaftliche Revolutionen gemeinsam erleben und bewältigen mußten? Das ist ein junges Phänomen. Das bedeutet unter anderem, innerhalb einer Lebensspanne persönlich enorme Lernschritte zu absolvieren, oder ökonomisch auf der Strecke zu bleiben. Auch dazu: das alte Lagerhaus als symbolische Schnittstelle.
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Weiterführend#
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