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Von links: Eva Surma, Monika Lafer und Heinz Payer im Gleisorfer „Zeit.Raum“.
Von links: Eva Surma, Monika Lafer und Heinz Payer im Gleisorfer „Zeit.Raum“.

Trail, Protokoll #14: Raum und Zeit#

(Archipel Gleisdorf)#

von Martin Krusche

Der Titel des Protokolls - Raum und Zeit - verweist gerade nicht auf Albert Einstein oder die Quantenphysik, sondern auf Wissens- und Kulturarbeit abseits des Landeszentrums. Die im Sinn der Poetik des Aristoteles anzustrebende Einheit von Zeit und Ort, um ein Spiel beginnen zu lassen, kann man in Graz zu Fuß, per Fahrrad oder Straßenbahn, mühelos herstellen. Zwischen der Oststeiermark und der Südsteiermark ist der Aufwand dafür etwas erheblicher.

In Graz kann ich es mir noch gegen Mitternacht überlegen, nun einfach loszuziehen, und ich werde eventuell manche Lokale kennen, wo ich mit größter Sicherheit eine Person des Kulturvölkchens antreffe, deren Gesellschaft mir zusagt. In der Provinz ist dieser Modus völlig ausgeschlossen.

Das, was ich unter „Konferenz in Permanenz“ verstehe, ist folglich ein Prozeß, kein Moment. Es ist ein Verlauf im Wechselspiel zwischen Telepräsenz und realer sozialer Begegnung. Es paßt heute sehr gut zum Archipel Gleisdorf, daß wir mit solchen Verfahrensweisen viel Erfahrung haben.

Genau das ist hier auch mit „Trail“ gemeint. Autorin Eva Surma und Maler Heinz Payer, sind in meiner Zeit.Raum-Episode XXXIX „Gestrandet“ vertreten, was jetzt ein Anlaß war, diesen Ort real aufzusuchen; zugleich für uns eine Gelegenheit, an den gemeinsamen Tisch zu kommen, um über weitere Optionen zu reden. Ich bilde mit Malerin Monika Lafer und Fotograf Richard Mayr das „Kulturdreieck“ des „Archipel Gleisdorf“. Kürzlich hatte ich mit Surma und Payer einige Kommunikationsmomente, aus denen sich ohne jede Absprache etwas entwickelte, was sich plötzlich als „Lyrik-Trail“ manifestiert hat.

Von links: Heinz Payer, Richard Mayr, Eva Surma und Monika Lafer
Von links: Heinz Payer, Richard Mayr, Eva Surma und Monika Lafer
Von links: Monika Lafer, Eva Surma und Heinz Payer vor dem „Zeit.Raum“
Von links: Monika Lafer, Eva Surma und Heinz Payer vor dem „Zeit.Raum“

Gewissermaßen Poiesis im ursprünglichen Sinn. Ganz klar, daß wir sowas aufgreifen und weiterentwickeln. Dazu ist Teleworking hilfreich, aber die reale Begegnung unverzichtbar. Wir sahen uns dann auch gemeinsam ein Stück jenes Projektes der Kommune Gleisdorf an, das Anfang Mai 2024 offiziell gemacht wird, den „Kunsttrail Region Gleisdorf”.

So mag etwas deutlicher werden, weshalb dieses weitere Protokoll zum Bereich „Poetische Positionen“ gehört, die ich nun schrittweise auffächern will. Das bedeutet auch, es ist ein Modus, in dem sich etwas entwickeln darf. Es ist dabei kein Ergebnis vorgegeben, sondern eine Verfahrensweise.

Ein Versuchsfahrzeug der G-Klasse kreuzt den Trail.
Ein Versuchsfahrzeug der G-Klasse kreuzt den Trail.

Lustiger Zufall, auf unserem Rundgang kreuzte ein Werksfahrzeug der neuen G-Klasse unseren Weg, was zu meinem heurigen Schwerpunkt bei „Mythos Puch“ paßt: „50 Jahre Puch G: Ein Auto rollt durch zwei industrielle Revolutionen „.

Manche sagen gerne, hier käme ein „Erlkönig“ daher, wenn sie diese Art der Dazzle Camouflage an einem Wagen sehen. Ich habe mir von Profis erklären lassen, daß ich einen „Erlkönig“ nicht erkennen würde, sowas sei eher ein Versuchsfahrzeug zum laufenden Betrieb.