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SORGER GmbH & Co KG

Bezeichnung der Firma
SORGER GmbH & Co KG
Organisationsform
GmbH & Co KG
Gründungsjahr
1985
Auszeichnungen
Best of Production
Geschäftsbereich
Metallverarbeitung
Adresse
Hauptstraße 1808282 Loipersdorf bei Fürstenfeld
Kontakt
http://www.schlosserei-sorger.at

Metallene Verläufe#

Die Entwicklung dieses Betriebes verlief, wie bei einem Paarlauf, Schritt für Schritt mit der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Im Jahr 1956 gründete Anton Sorger mit seiner Frau Helene eine Schlosserei, die mit einem Landmaschinenhandel und einer Fahrrad-Reparatur verbunden war. Das ist die Zeit, in der die Mechanisierung der Landwirtschaft begann und die Volksmotorisierung Österreichs bald eine Ikone erhalten sollte.

Am Anfang standen zum Beispiel Fahrradreparaturen. (Foto: Martin Krusche)
Am Anfang standen zum Beispiel Fahrradreparaturen. (Foto: Martin Krusche)

Anno 1957 kam in Graz der Steyr-Puch 500 auf den Markt, nach dem Krieg der erste PKW aus österreichischer Produktion. Ein Jahrzehnt davor, 1947, war der erste Steyr Traktor ausgeliefert worden, der zweizylindrige Steyr 180.

Kraftfahrzeuge blieben in Anschaffung und Erhalt nach wie vor sehr teuer, aber Fahrräder bildeten eine weit verbreitete Basis individueller Mobilität. Diese Feld veränderte sich vorteilhaft, als 1954 die Puch MS 50 auf den Markt kam. Ein bahnbrechendes Moped, die sogenannte „Stangl-Puch“.

Zur frühen Phase der Firma „Anton Sorger“ gehörten ausdrücklich „Reparaturen aller Art“. So wird deutlich, daß jemand, der diese Servicebereiche zur Zufriedenheit der Kundschaft abdecken konnte, im Geschäftsleben jener Jahren beste Erfolgchancen hatte. Mechanisierung und Motorisierung zu Beginn der Zweiten Republik veränderten die heimische Wirtschaft fundmental. Wer sich in diesen Prozessen als Dienstleister bewährte, konnte es weit bringen.

Die Mechanisierung der Landwirtschaft beschleunigte nach dem Zweiten Weltkrieg. (Foto: Martin Krusche)
Die Mechanisierung der Landwirtschaft beschleunigte nach dem Zweiten Weltkrieg. (Foto: Martin Krusche)

Bei Sorger hat das noch einen interessanten Aspekt, der heute in Betrieben nicht mehr selbstverständlich ist: „Seit der Gründung im 1956 wurden 56 Lehrlinge ausgebildet.“ Gute Fachkräfte fallen ja nicht vom Himmel. Da sich der Markt ständig ändert, kann man nicht über sechs Jahrzehnte das Gleiche machen und damit ökonomischen Erfolg haben.

Sorger zeigt, wie sich ein Betrieb entwickeln mag, indem man auf solche Veränderungen zu reagieren versteht. Heute gehören Balkone, Vordächer, Stiegengeländer, Zäune und Tore zum Standard-Angebot. Das bildet ab, was in jenen zurückliegenden rund 60 Jahren von weiten Bevölkerungsteilen an Eigenheimen geschaffen werden konnte.

Man mag sich daran erinnern, aber die Arbeitswelt hat sich völlig verändert. (Foto: Martin Krusche)
Man mag sich daran erinnern, aber die Arbeitswelt hat sich völlig verändert. (Foto: Martin Krusche)

Das Thema „Reparaturen aller Art“ kommt zwar langsam wieder, war aber zwischenzeitlich ziemlich abgekommen; Stichwort „Wegwerfgesellschaft“. Solche Verschiebungen von Konsumgewohnheiten der Bevölkerung muß ein Familienbetrieb erst einmal verkraften.

Daraus wurde in diesem Fall das Thema Sonderanfertigungen. Da geht es um Güter wie Barhocker, Couchtische, Fahrradständer, Garten-Deko oder Zimmerbrunnen, die nach individuellen Wünschen angefertigt werden.

So kann man an einem derartigen Betrieb ein Stück der Sozialgeschichte unseres Landes ablesen und eine Ahnung bekommen, wie wichtig dieser Unternehmenstyp für das Gedeihen eines konkreten Lebensraumes ist.