Sattler AG
- Bezeichnung der Firma
- Sattler AG
- Organisationsform
- AG
- Gründungsjahr
- 1875
- UID-Nummer
- ATU47424407
- Geschäftsbereich
- Herstellung von konfektionierten Textilwaren, Biogasspeichersystemen, textilen Architekturlösungen
- Adresse
- Sattlerstraße 458077 Gössendorf
- Bewertung
Unternehmensprofil#
Die Firma wurde 1875 von August Sattler als Handelsunternehmen (für den Handel mit Gummi- & Gutaperchaware) in Graz gegründet, bereits nach einigen Jahren wurde die eigene Produktion aufgenommen - zunächst in Graz-Thondorf und danach in Rudersdorf im Burgenland - beides sind auch heute noch die Produktionsstandorte in Österreich (der dritte ist Greven in Nordrheinwestfahlen, Deutschland).
1912 wurde die Firma in "August Sattler & Söhne" umbenannt, 1971 in die "Sattler Textilwerke OHG" und 1999 in die "Sattler AG"umfirmiert.
Bereits in den 1960er Jahren erfolgte die Umstellung auf synthetische Fasern und neue Ausrüstungs- und Beschichtungsverfahren, womit auch die Aufnahme der Exporttätigkeit und die Eroberung neuer Märkte verbunden war.
Ab den 1990er Jahren wurde das Wachstum durch Unternehmenskäufe verstärkt. So wurden die Marken und Vertriebsstrukturen so bekannter Markisenstoffhersteller - u.a. Fröhlich+Wolff (Deutschland), DFU (Norwegen), OSA (Schweiz), Gottschalk (Deutschland), Mehler (Deutschland) und tabella (Schweiz) übernommen; 1996 wurde mit dem Kauf der CENO-TEC GmbH (Deutschland) der Bereich der textilen Konstruktionen ausgebaut und 2006 durch die Übernahme des Umwelttechnikbereiches von TMB (Frankreich) ergänzt. 2010 wurde das Engagement in den USA durch den Kauf eines Vertriebs- und Produktionsstandortes in Hudson, North Carolina, ausgebaut.
Unterstützt wurde der Wachstumskurs mit der Entwicklung neuer Produktlinien, der Konstruktion von Geweben für den Outdooreinsatz und textile Konstruktionen mit einem hohem Anteil an Engineering.
Heute zählt die SATTLER Gruppe zur Spitze europäischer Hersteller technischer Textilien und ist weltweit führender Anbieter von Sonnenschutzgeweben. Jährlich werden mehr als 20 Millionen m² Gewebe für den Weltmarkt erzeugt - der Schwerpunkt sind Markisen und Beschattungsgewebe sowie technische Gewebe (diese dienen heute mannigfaltigen Einsätzen: von der Plane für LKWs und Zelte bis hin zu digital bedruckbarem Textil für den Innen- und Außeneinsatz in Werbung und Messebau).
Sie errichtete u.a. die Überdachung für das Fußball-Stadion in Sevilla oder für die Formel 1 - Rennstrecke in Istanbul.
Die Sattler Ag ist aber auch führend im Bereich Umwelttechnik und kann als einziges Unternehmen die Gesamtkompetenz von der Gewebeherstellung bis zu Errichtung von Biogasspeichern anbieten.
Das Unternehmen kann auf eine mehr als 135-jährige Geschichte zurückblicken und wird nunmehr bereits in der fünften Generation von der Familie geführt (-> Dkfm. Dr. Werner Tessar-Pfohl)
Heute ist die Firma weltweit in über 55 Ländern tätig; mit Standorten und Niederlassungen in 8 Ländern erwirtschaftete die Sattler Gruppe 2011 mit 675 Mitarbeitern 124 Mio Euro.
Erfolgsgeschichte - Strom aus Abwasser#
Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH SFG
Smog und Abwasserprobleme machen Mexiko City zu einer der am stärksten verschmutzten Städte der Welt. Ein steirisches Familienunternehmen macht diese Metropole bald ein bisschen sauberer.
In der Haupstadt Mexikos leben mehr Einwohner als in ganz Österreich. Und das auf engstem Raum. Die Stadt ist politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Mittelpunkt des Landes und der größte Verkehrsknotenpunkt. Das bringt Probleme mit sich: verpestete Luft, Probleme bei der Trinkwasserversorgung und der Abfallbeseitigung sind die Kehrseite der Medaille. Die Stadtverwaltung kämpft dagegen an und setzt auch auf High-Tech, oder besser gesagt: High-Tex aus der Steiermark. Die Sattler AG aus Graz-Thondorf sorgt dafür, dass aus den Abgasen von Kläranlagen Strom erzeugt werden kann.
Wie, das erklärt der Bereichsleiter Umwelttechnik, Christoph A. Schug: „Wenn man einem Becken mit Kläranlagenrückständen bestimmte, für uns Menschen harmlose Bakterien zusetzt und das Ganze leicht erwärmt, wandeln die Bakterien die Rückstände zu einem Gutteil in Methan um. Dieses Biogas wird auf der Oberseite des Beckens eingefangen und zu einem Gasspeicher weitertransportiert“. Und genau hier kommt die Sattler AG ins Spiel. Die Speicher werden von ihr geliefert.
Sieben Stück werden im Frühjahr 2012 am Gelände einer Kläranlage in Mexico City aufgebaut. Und die haben es – im wahrsten Sinne des Wortes - in sich: „Es sind sogenannte Doppelmembran-Gasspeicher. Die äußere, etwa 20 Meter hohe Membran in Kugelform besteht aus hochfestem, beidseitig PVC-beschichtetem Polyestergewebe. Darin befindet sich eine weitere, flexible Membran. Sie bläst sich auf und entleert sich wie ein Luftballon. Je nachdem, wieviel Gas in ihr gespeichert wird“, erklärt Schug.
Der große Vorteil dieser Art der Speicherung: Der normale Luftdruck in der Kugel ermöglicht es, das gespeicherte Gas leicht wieder aus dem Speicher zu bringen. Ganz ohne Pumpen und andere Hilfsmittel. Das Biogas kann entweder angereichert und in das Erdgasnetz als wertvoller Energieträger eingespeist werden, oder gleich an Ort und Stelle genutzt werden. Wie in Mexico City. Dazu Schug: „Es wird damit ein Gasmotor betrieben, der Strom erzeugt. Die Abwärme des Motors dient dazu, die Kläranlagenbecken auf Temperatur zu halten, damit sich die Bakterien wohlfühlen und fleißig Gas produzieren.“ Somit schließt sich der Kreis von der Stromerzeugung durch Abwasser.
Dieses Projekt ist eines der größten dieser Art, das jemals realisiert worden ist. Dass die Sattler AG den Zuschlag dafür erhielt, ist kein Zufall. Das Familienunternehmen aus Thondorf bei Graz gibt es seit fast 140 Jahren. In dieser Zeit ist man zu einem Global Player bei Technischen Textilien herangewachsen. 20 Millionen Quadratmeter Gewebe werden jährlich für Kunden in der ganzen Welt erzeugt. Als heimisches Untenehmen im Bereich der Umwelttechnik ist die Sattler AG auch ein sehr aktives Mitglied im Umwelttechnologiecluster Eco World Styria. Das bestätigt auch Schug: „Wir sind so oft wie möglich bei Events dabei und bringen uns auch gerne selbst ein. Und wir wünschen uns noch mehr Fachveranstaltungen, wo wir unsere Kompetenz einbringen können.“