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Vincenz, Stanisław #


* 30.11. 1888, Słoboda Rungurska (heute Ukraine, Bezirk Kolomyia)

† 28. 01. 1971, Lausanne (Schweiz)


Schriftsteller

Stanisław Vincenz wurde am 30. November 1888 in Słoboda Rungurska in der Huzulen-Region in den Ostkarpaten geboren. Im Jahr 1906 absolvierte er seine Ausbildung am humanistischen Gymnasium in Kołomyja. Danach inskribierte er an der Universität Wien, wo er Biologie, Rechtswissenschaft, Slawistik und Sanskrit studierte, von 1911 bis 1914 auch noch Philosophie. Am 15. Juli 1914 verteidigte er seine Dissertation über "Hegels Philosophie der Religion und ihren Einfluss auf Feuerbach". Er bereitete sich auf eine wissenschaftliche Karriere vor, doch das Manuskript seiner Habilitationsschrift zum Thema "Hegel in Polen und in Russland", wurde 1915 bei einem Brand in der Bibliothek im Herrenhaus seines Großvaters, eines Erdöl-Pioniers, vernichtet.

Nach dem Studium ließ Vincenz sich in seiner alten Heimat in den Ostkarpaten nieder. Von dort besuchte er oft er oft Lemberg, wo er Kontakte mit den Literaten der Stadt hatte. Er reiste auch nach Österreich, England und in die Schweiz. In der Schweiz freundete er sich mit dem Philosophen Rudolf Maria Holzapfel an, der ihm vorschlug, die Geschichten und Erzählungen über die Bräuche und den Glauben der Huzulen, die in seiner engeren Heimat" lebten. Das führte wahrscheinlich zur Entstehung des ersten Bandes von „Na wysokiej połoninie – Prawdy starowieku“ ("Auf den Almen - Wahrheiten der alten Tage"), der im Jahr 1936 erschienen ist.

Flucht und Gefängnis#

Als er am 18. September 1939 die Nachricht hörte, dass die sowjetische Armee die Ostgrenze Polens überschritten habe, machte er sich auf den Weg durch die Berge, über den Tataren-Pass nach Ungarn, um die Möglichkeit zu prüfen, seine ganze Familie dort anzusiedeln. Bei seiner Rückkehr wurde er von sowjetischen Grenzsoldaten festgenommen und in ein NKWD-Gefängnis gebracht, wo er viele Male verhört wurde. Er wurde im frühen Frühjahr 1940 freigelassen, wonach die sowjetischen Behörden versuchten, ihn davon zu überzeugen, das polnische literarische Leben in Lemberg zu organisieren, das ja Teil der Sowjetunion geworden war.

Im Mai 1940 nahm er den gleichen Weg wie zwei Monate davor und brachte seine Familie nach Ungarn, wo er bis 1946 blieb. Während seines Aufenthalts in Ungarn half er verfolgten Juden, wofür er mit dem Titel "Gerechter unter den Völkern“ geehrt wurde.

Das Werk
Buchumschlag
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Vincenz beschrieb diesen Teil seiner Biographie in seinen Memoiren, "Dialoge mit den Sowjets", die 1966 in London erschienen. Die Aufsätze, die während seines Aufenthalts in Ungarn entstanden und in polnischen Zeitschriften veröffentlicht wurden, wurden von Stanisław Snopek gesammelt und 1994 als "Atlantis" veröffentlicht. Es muss auch in Ungarn gewesen sein, dass er den Roman "Sokrates‘ Nachkriegs-Wechselfälle" zu schreiben begann, weil im Jahr 1946 eines seiner Kapitel in der Monatszeitschrift "Salamander" erschien. Doch die Arbeit wurde nie beendet. Eine unvollendete Version ist 1985 in Krakau erschienen. Nach dem Zeugnis seines Sohnes Andrzej Vincenz arbeitete der Schriftsteller schon in Ungarn an einem Entwurf des letzten Bandes von "Auf den Almen". Dieser wurde vom Verlag “Poets’ and Painters’ Publishing House” 1979 in London veröffentlicht.

Als von der sowjetischen Besatzungsmacht mit der Rückführung in das Land seiner Kindheit und Jugend, das Teil der Sowjetunion geworden war, gedroht wurde, übersiedelte der Schriftsteller mit seiner Familie nach Südostfrankreich, wo er sich zunächst in Uriage-Les-Bains, später in Grenoble und schließlich in dem kleinen Bergdorf La Combe de Lancey niederließ.

In der Schweiz #

1964, an einer schweren Krankheit leidend, zog er nach Lausanne in der Schweiz, wo er am 28. Januar 1971 starb. In Frankreich und der Schweiz hatte Vincenz am zweiten und dritten Band von "Auf der hohen Karpatenalm" gearbeitet, die vom Verlag “Poets’ and Painters’ Publishing House“ im Jahr 1970 ("Disput") und 1974 ("Briefe aus dem Himmel") veröffentlicht wurden. Der umfangreiche Nachlass an Essays erschien in den folgenden Bänden: "An der Seite der Erinnerung" (Paris 1965), "Jüdische Themen" (London 1977), "Aus der Perspektive einer Reise" (Krakau 1979), "An der Seite des Dialogs. Band 1 und 2" (Warschau 1983).

Vincenz hinterließ ein riesiges Archiv von Notizen, Tagebüchern und Skizzen, von denen bis heute nur die Notizen von 1938-1944 veröffentlicht wurden ("Outopos", Breslau 1992).

Werke (Auswahl)#

  • cykl Na wysokiej połoninie:
  • ... cz. 1. Prawda starowieku (Warszawa 1938);
  • ... cz. 2. Nowe czasy (Zwada) (Londyn 1970); Nowe czasy (Listy z nieba) Londyn 1974;
  • ... cz. 3. Barwinkowy wianek (Londyn 1979);
  • Englische Ausgabe: "On the High Uplands. Sagas, Songs, Tales and Legends of the Carpathians". Translated by H.C. Stevens. London 1955)
  • O książkach i czytaniu (Budapeszt 1942)
  • Po stronie pamięci (Paryż 1965)
  • Dialogi z Sowietami (Londyn 1966)
  • Tematy żydowskie (Londyn 1977)
  • Z perspektywy podróży (Kraków 1980)
  • Po stronie dialogu (Warszawa 1983)
  • Powojenne perypetie Sokratesa (Kraków 1985)
  • Outopos. Zapiski z lat 1938-1944 (Wrocław 1992)
  • Atlantyda. Pisma rozproszone z lat II wojny światowej (Warszawa 1994)

Literatur#

  • Autor, Buchtitel, Jahr

Quellen#



Redaktion: P. Diem