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St. Marein bei Knittelfeld: Vorbildliche Sanierung (Essay)#

Text und Bilder von

Hasso Hohmann

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von

ISG Magazin Heft 4 / 2001 (Internationales Städteforum Graz)


Die Kirche von Nordwesten gesehen., © Hasso Hohmann
Die Kirche von Nordwesten gesehen.
© Hasso Hohmann

Ein ausgesprochenes Kleinod der Baukunst ist die erst vor kurzem vorbildlich sanierte Pfarrkirche von St. Marein. An Stelle romanischer Vorgängerbauten wurde der heutige Sakralbau nach Plänen von Niklas Velbacher aus Admont in der ersten Hälfte des 15. Jh. errichtet. Ursprünglich stand hier das erste Augustiner Chorherren-Stift. Es handelt sich um eine zweischiffige Hallenkirche mit langem Chorgewölbe.

Sowohl der Übergang von der Zweischiffigkeit wie auch der sechsstrahlige Rautensternabschluss im Chor sind besonders reizvoll gestaltet. Die reiche Freskenausstattung des Innenraumes findet ihren Höhepunkt in den Gewölbefresken mit ihren für die Obersteiermark sehr typischen vegetabilen Blumen und Rankenmotiven. Aus vielen der Blüten schauen eigenartige Gesichter, Fratzen und andere Wesen, die man oft erst auf den zweiten Blick erkennt. Diese Malereien sind mit 1463 datiert. Die Schlußsteine treten vor und zeigen Wappen, Gesichter und andere Reliefs. Im Langhaus sind die Fresken weniger dicht und einfacher.

Die vielen hohen gotischen Fenster bringen viel Licht in das Kircheninnere und verleihen dem Bau eine erstaunliche Leichtigkeit. Viele kleine und größere Details an unerwarteten Stellen des Sakralbaues machen einen Besuch sehr lohnend. Teilweise gravierende Schäden hatten eine rasche Instandsetzung der Kirche notwendig gemacht.

Ein ursprünglich landwirtschaftliches Gebäude mit für die Steiermark typischen Ziegelgittern neben dem Friedhof wurde zu einer Aufbahrungshalle umfunktioniert. Die Sanierung des Ensembles und die Adaptierung des Wirtschaftsgebäudes wurden u.a. aus Mitteln des Bundesdenkmalamtes und des Revitalisierungsfonds des Landes Steiermark finanziert.


Bild unten Mitte: Deckenuntersicht im Chorbereich mit sechsstrahligem Rautensterngewölbe im östlichen Abschluß. Die Schlußsteine vortretend und durchgestaltet; die reichen Gewölbefresken mit für die Obersteiermark sehr typischen vegetabilen Blüten und Rankenmalereien. Aus vielen der Blüten schauen Gesichter, Fratzen und andere Wesen.

Der Chortrakt aus dem Hauptraum mit Wand- und Gewölbefresken sowie Altar und Predigerkanzel., © Hasso Hohmann
Der Chortrakt aus dem Hauptraum mit Wand- und Gewölbefresken sowie Altar und Predigerkanzel.
© Hasso Hohmann

Deckenuntersicht im Chorbereich., © Hasso Hohmann
Deckenuntersicht im Chorbereich.
© Hasso Hohmann

Das ehemalige landwirtschaftliche Gebäude mit Ziegelgittern, das zu einer Aufbahrungshalle adaptiert wurde., © Hasso Hohmann
Das ehemalige landwirtschaftliche Gebäude mit Ziegelgittern, das zu einer Aufbahrungshalle adaptiert wurde.
© Hasso Hohmann


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