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Notiz 036: Der Lepoix-Faktor#

von Martin Krusche

Ich bin schon öfter auf die Frage gestoßen, wer für das Design des Hafi verantwortlich zeichnet. Es scheint, diese Arbeit dürfe als Teamwork gelten. Damals eine ganz übliche Praxis, zumal es seine eigene Entwicklung hat, daß sich im Industriedesign einzelne Persönlichkeiten durchgesetzt und etabliert haben, um schließlich eigene Büros aufzumachen, in denen verschiedene Marken bedient wurden.

Pinzgauer-Details aus der Zeit. (Grafik: WIGL-Design)
Pinzgauer-Details aus der Zeit. (Grafik: WIGL-Design)

Was das angeht, habe ich von Alfred Urleb, einem Grazer Industriedesigner, ein paar sehr aufschlußreiche Hinweise bekommen. Die sind hier nachzulesen: Markante Linienführung (Wer ist der Designer des Steyr-Puch Haflinger?) In der Notiz 029: Formenspiele habe ich das Thema auch aufgegriffen. Von generellerer Art ist der Beitrag Eine Frage der Form (Überlegungen zum Thema Design)

Zurück zu Alfred Urleb und Willi Gang. Die sind zusammen WiGL-Design. Ihre Berufslaufbahn begann in Thondorf. Aus den Tiefen ihrer Archive ist da nun eine imposante Explosionszeichung aufgetaucht, das digitale Echo einer Arbeit aus dem Jahr 1985. Urlebs Kommentar dazu: „Von uns gezeichnet. Die Originale haben wir leider nicht mehr.“

Ausschnitt aus dem Buch. (Foto: Lepoix-Archiv)
Ausschnitt aus dem Buch. (Foto: Lepoix-Archiv)

Doch das beleuchtet noch nicht die Ursprünge solcher Formgebung. Was das Pinzgauer-Design angeht, war ich schon zeitig in der opulenten Monographie über die Arbeit von Louis Lucien Lepoix fündig geworden, als ich dem Puch Maxi auf der Spur gewesen bin.

Er hat an mehreren Projekten der Steyr-Daimler-Puch AG mitgearbeitet. Während etwa die Mitwirkung von Porsche Design an der Puch Cobra dokumentiert ist, kommt Lepoix kaum wo zur Sprache.

Ein privates Album aus dem Hause Rudolf macht den Pinzgauer-Aspekt greifbarer. Markus Rudolf, Sohn des vormaligen Werksdirektors Egon Rudolf, hat darin bekannte und wenig bekannte Bilder zusammengefaßt. Darunter eine Blatt aus dem Büro von Lepoix. Der belgische Industriedesigner hat übrigens auch das Fahrmobil gezeichnet, das in seiner Formensprache definitiv zwischen Haflinger und Pinzgauer steht, von dem allerdings keine große Stückzahl produziert wurde. (Es ist von etwa tausend Einheiten die Rede.)

Pinzgauer-Entwurf im privaten Rudolf-Album. (Grafik: Lepoix-Archiv)
Pinzgauer-Entwurf im privaten Rudolf-Album. (Grafik: Lepoix-Archiv)

Die Werke von Industriedesigner Louis L. Lepoix. (Foto: Martin Krusche)
Die Werke von Industriedesigner Louis L. Lepoix. (Foto: Martin Krusche)


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