Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Grüne Biotechnologie zur Gewinnung von hochwertigen Rohstoffen aus Holz#

In dem Pilotprojekt Holz.Aktiv erproben WissenschafterInnen der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) und der Fachhochschule Salzburg innovative Techniken zur Gewinnung und Veredlung neuer Materialien aus Holz und anderen Pflanzenteilen mit Hilfe von biotechnologischen und gentechnik-freien Prozessen. Das Projekt wird vom Land Salzburg mit rund 250.000,- Euro gefördert.#

Abbildung 1: Makrostruktur einer Dämmplatte aus Tannin
Abbildung 1: Makrostruktur einer Dämmplatte aus Tannin
Foto: Dr. Thomas Schnabel
Abbildung 2: Mikrostruktur von Sporopollenin eines Pollenkorns
Abbildung 2: Mikrostruktur von Sporopollenin eines Pollenkorns
Foto: Dr. Heidi Pertl-Obermeyer

Pflanzen produzieren im Laufe ihres Lebens eine große Menge an unterschiedlichen Materialien, die als nachwachsende Rohstoffe von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind und eine nachhaltige Produktion ermöglichen. Rohstoffe wie Holz können auf vielfältige Weise direkt als Baustoff oder in chemisch-biologischen Prozessen, z.B. zu Papier, weiterverarbeitet werden. Die Produktion komplexer Materialien aus den Rohstoffen ermöglicht eine höhere ökonomische Wertschöpfung und den Einsatz des Rohstoffes in unterschiedlichen Anwendungen.

Diese „Grüne Biotechnologie“ nutzt neben Holzabfällen auch Mikroalgen und Pollenkörner zur Produktion von hochwertigen Rohstoffen. An der Uni Salzburg untersucht Dr. Gerhard Obermeyer biologische Verfahren zur Gewinnung von Sporopollenin aus Blütenpollen und aus Mikroalgen, die in Bioreaktoren kultiviert werden. Dieses Sporopollenin ist eines der widerstandsfähigsten biologischen Polymere und kann als Schutzschicht auf Oberflächen diese gegen Verwitterung schützen. Außerdem kann Sporopollenin durch seine antimikrobiellen und nicht immunogenen Eigenschaften als Komponente in Wundauflagen oder als Transporthülle für Pharmaka genutzt werden.

Die WissenschafterInnen um Dr. Thomas Schnabel (FH Salzburg, Holztechnologie & Holzbau) isolieren mit Hilfe von biologischen, umweltfreundlichen Prozessen unter anderem Tannin und Lignin aus Holzreststoffen für die Herstellung neuartiger Baustoffe, die z.B. zur Wärmeisolierung von Gebäuden eingesetzt werden können.

Die beiden Forschergruppen werden von Dr. Heidi Pertl-Obermeyer vom Salzburg Centre of Smart Materials unterstützt. In Zukunft ist eine weitergehende Kooperation mit Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen in Salzburg und angrenzenden Regionen für den Ausbau einer nachhaltigen Grünen Biotechnologie für eine umweltschonende Produktion geplant.

Kontakt:#

aoProf. Dr. Gerhard Obermeyer
Membrane Biophysics, Dept Biosciences
Tel: +43-662-8044 - 7230
email: gerhard.obermeyer@sbg.ac.at
www.uni-salzburg.at/biophys |www.obermeyerlab.org