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Realismus#

Ein Stilmerkmal in Literatur und Kunst, das eine getreue Darstellung der Wirklichkeit bezeichnet und den Verzicht auf idealistische Verklärung impliziert. Kennzeichnend sind eine weitgehend unparteiische, objektive Beobachtung, Toleranz und Weltoffenheit; in der Literaturgeschichte die Periode von zirka 1850 bis 1885; im engeren Sinne spricht man in der deutschsprachigen Literatur auch vom "poetischen Realismus", da hier die Tendenz zu einer distanziert-resignativen Erzählweise vorherrscht. Die bedeutendsten österreichischen Vertreter sind Marie von Ebner-Eschenbach ("Das Gemeindekind", 1887) und F. von Saar ("Novellen aus Österreich", 1876), die in ihrem Werk ein eindringliches Bild der österreichischen Gesellschaft am Ausgang des 19. Jahrhunderts geben. Den Übergang zur naturalistischen Prosa markieren die Bauernromane Ludwig Anzengrubers ("Der Sternsteinhof", 1885). Eine Sonderstellung nehmen die späten Romane von Adalbert Stifter ein ("Witiko", 1865-67), die in ihrem Programm (das "sanfte Gesetz") einer klassisch-idealistischen Position verpflichtet sind. Im Zusammenhang mit der literarischen Erschließung der Provinz spielte die Heimat- und Mundartdichtung eine besondere Rolle, bahnbrechend wurde hier das Werk von Peter Rosegger. Einige deutsche Vertreter des Realismus wie Friedrich Hebbel und Heinrich Laube wirkten zeitweise auch in Österreich. Im Naturalismus entwickelte sich die Wirklichkeitstreue des Realismus zur Kopie von Wirklichkeit.


Weitere Vertreter:


--> Historische Bilder zu Realismus (IMAGNO)

Literatur#

  • S. Kohl, Realismus. Theorie und Geschichte, 1977
  • K. Rossbacher, Literatur und Liberalismus, 1992