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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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68 Hauptstrecke zwischen Gallizien und dem zentralen Umschlagplatz Wien an, wo der Transport des Rohstoffes aus Gallizien und des Fertigproduktes nach Wien reibungslos erfolgen konnte.318 1907/08 verkauften die Teilhaber die Raffinerie um 1,4 Millionen Kronen an die „Schodnica AG“, eine Großraffinerie, welche einen Sitz in Dzieditz in Polen hatte. Diese kam jedoch schon bald wegen der Umständlichkeit und beschwerlichen Bedingungen, ua aufgrund des Zerfalles der Monarchie, in Schwierigkeiten.319 1927 ging die Drösinger Raffinerie in den Besitz der Nova AG über, welche sie umgehend an die rumänische Firma „Creditul Minier, Österr.-Rumänische Petroleum Vertriebs-Gesellschaft“ verpachtete.320 Es kam zur Gründung einer Insichgesellschaft, der „Dobrol GesmbH“, die neben den aus Paraffin gewonnenen Haushalts-, Weihnachtskerzen und Fackeln, auch Schuhcreme in allen Farben, Boden-, Ofen- und Möbelpasta, Benzin, Vaseline und Motoröl, sowie Siegellack erzeugte. Als das Handelsministerium, dem Ansuchen der Nova AG willfährig, die Benützung der Drösinger Konzession für den Neubau einer Raffinerie in Schwechat gestattete, begann im Sommer 1937 die Demontage, welche bis Ende 1937 abgeschlossen war.321 Die Drösinger Firma wurde zu einem Zeitpunkt stillgelegt, als man in nächster Nähe, am Steinberg erdölfündig wurde, was aber die von fremdem Kapital gelenkten Firmen nicht interessierte. Die Nova AG übernahm mit wenigen Ausnahmen (ua Ferdinand Dietzl, welcher sich für den Verbleib der Konzession in Drösing eingesetzt, sich somit der Nova AG entgegengestellt hatte) die Belegschaft nach Schwechat. 322 1958 erwarben Anton Gass und Dr. Hans Beinhofer den gesamten Terrainkomplex mit den Gebäuden und errichteten die erste Grünfuttertrocknungsanlage in Österreich.323 Friedrich Tscherne gab viermal jährlich eine Waren-Preisliste heraus: „Waren-Preise bei F.Tscherne, Firma Jacob Cusolle´s Neffe, k. u. k. Hoflieferant, Linz, Franz-Josef-Platz 15, Transito-Magazine und Caferösterei: Urfahr, Rudolfstrasse Nr.8, per 50 Kilo in Kronenwährung“. Die Nr. 16, Jahrgang 1906 (s. Abb.), nennt zB seine Zuckerlager in Linz, Prag, Wien, Amstetten, Aurachkirchen, Böhmisch-Hörschlag, St. Valentin, Schärding, Kienberg-Gaming, Unterrohr, und Petroleumlager in Linz, Wien, Amstetten, Kienberg-Gaming und Enns.324 Er bot darin sorgfältige Verpackung, schnelle Expedition durch Fuhrleute oder Boten an, auch die Besorgung anderer, in seiner Liste nicht enthaltener Artikel, sowie auch Versand per Eisenbahn und Dampfschiff; er erklärte sich bereit, in gutem Zustand befindliches Verpackungsmaterial wie Fässer, Kisten, Säcke, etc zum verrechneten Preis zurückzunehmen.325 Was die Besorgung jener Artikel anbelangt, die nicht in seiner Preisliste geführt sind, können es nicht viele gewesen sein, da es schier unheimlich erscheint, wie vielfältig und reichhaltig sein Warenangebot war. 326 Interessant liest sich dabei ua die Seite mit dem Kaffeeangebot, das von London Import, Matschapi Java-Cafe, Hamburger Import, Brasil Import, über diverse Brennungen auch Hausmarken wie Cusolle extra feinst, etc, Cafe-Surrogate, Franck-Cafe, Mandelcafe, Kathrein Malz - Cafe reicht, und „in schönster, neuer großbohniger Ware“ offeriert wird, dazu „zum günstigst möglichen Preis“, in reicher Auswahl, täglich frisch gebrannt, auf Wunsch nach Belieben licht, halblicht, halbdunkel oder dunkel, mit oder ohne Glanz geröstet.327 318Dietzl, Drösing, 234 f. 319Dietzl, Drösing, 234 f. Umfüllen des am Praterspitz einlangenden Rohproduktes in Bahnzisternen, nachherige Abfüllung in Drösing mit Aufwärmen des Rohöles in den Bahnzisternen während der kalten Jahreszeit, etc, zweimalige Frachtstrecke Wien-Drösing-Wien, Probleme bei der Rohölbeschaffung, 1937 wegen Überalterung der Anlage, abseitigen Lage nach/seit Auflösung der Monarchie, eines Raffinerie – Neubaues in Schwechat, usw. 320Dietzl, Drösing, 235. 321Dietzl, Drösing, 236 f. 322Dietzl, Drösing, 237. 323Dietzl, Drösing, 237. Internet, Friedrich Tscherne, Drösing. Im Mai 2008 bot der Landwirt Otto Krönigsberger das Gelände samt dem aus dem 19. Jh stammenden Gebäude als mögliches Tourismuszentrum für die March-Auen, zum Kauf an: Bezirksblatt Gänserndorf, S.1. 324Kaar, PI, PA. 325Kaar, PI, PA. 326Kaar, PI, PA. 327Kaar, PI, PA.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Titel
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Untertitel
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.01 x 29.71 cm
Seiten
170
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. Abkürzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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