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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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Seite - 97 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz

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97 1824wegen des Zuzugs der jungen Familie Kuchelbacher erheblich vergrĂ¶ĂŸert worden, da das aufgenommene Darlehen den Wert des Hauses erreicht hatte. Dabei war auch eine neue HaustĂŒre eingesetzt worden, die entweder die Initialen der beiden Namen A(tzelsberger) und K(uchelbacher) oder nur den der A(nna Maria) K(uchelbacher) erhielt. Tscherne hatte diese, ua aufgrund seiner Forschung und aus PietĂ€t und Ehrfurcht vor dem alten Objekt beibehalten. Wann genau das MoserhĂ€usl bzw sein VorgĂ€ngerbau erbaut oder bezogen wurde, liegt, zumindest bis zum derzeitigen Wissens- und Forschungszustand, bzw Zeitpunkt, in Ermangelung von Quellenmaterial wie Urbaren476 etc (ein Teil des öffentlich abgelegten Urkundenmaterials mag beim großen Brand von Linz am 15. August 1800 vernichtet worden sein, ein weiterer, „privater“, bei der Zerstörung von Schloss Hagen 1963) zwar nicht mehr im völligen Dunkel, aber doch noch in der DĂ€mmerung, wie dies bei vielen UntertanenhĂ€useln der Fall war. Wohl findet man in einer Taufauflistung aus dem Jahre 1484 einen „prey“ (Braumeister) namens Josephus Mosser und seinen Sohn Fridericus angefĂŒhrt, nicht aber deren, möglicherweise nach ihnen benannte WohnstĂ€tte.477 Das MoserhĂ€usl könnte möglicherweise ein vom Landgut aufgegebenes, - vielleicht einst wegen des Weinanbaues errichtetes - WirtschaftsgebĂ€ude gewesen sein, welches an Untertanen abgegeben worden war, wie derlei Handhabung auch in anderen Herrschaften, ua in Puchenau vorkam (s.o.). Eine historische Legende berichtet denn auch von „Vyner“, welcher den Weingarten, der sich vom Sitz des „Hausmanningers“ bis zum „Voffer“ erstreckte, betreut und die Reihen der Weinstöcke mit Steinen aus der Wend eingefasst hatte. Im „Wynerhoeffl“ soll auch lange Zeit hindurch der Schwanzknochen des Hausmanninger Drachens aufgehoben worden sein, bis er schlussendlich der KuriositĂ€tenkammer des Gutes „zu den Haken“ einverleibt wurde.478 Der Begriff „WeinberghĂ€usel“ bzw „WeinbauernhĂ€usl“ und die Lage an der Berglehne des Pöstlingbergs erinnert an die Beschreibung eines Weinbergs in einem alten Schulbuch: „Oben auf der Höhe stehen WeinbergshĂ€uschen.....von der Höhe aus genießt man eine herrliche Aussicht, ringsum Weinberge, unten der freundliche Fluß, begrenzt von Wiesen und GĂ€rten, und in der Ferne eine Stadt mit hochaufragendem Turme.“ 479 Im Theresianischen GĂŒltbuch mit den beiden letzten fĂŒr die Berechnung der Besteuerung herangezogenen Vertrags-Datenangaben 1684 und 1733 angefĂŒhrt, befand sich das MoserhĂ€usel in der Einlage des Landgutes Hagen unter der Zahl Tom I/79.Es war jedenfalls dem Landgute Hagen untertĂ€nig und dienstbar. Laut TscherneÂŽs Aufzeichnungen und Ludwig PruschaÂŽs Recherchen, im Schlossarchiv gab es dort eine Planskizze mit Situierung und Bezeichnungen der einzelnen HĂ€user samt Besitzernamen. Bei diesem soll der Hausname „WeinbauernhĂ€usl und Moosß“ angefĂŒhrt gewesen sein. Auf der Westseite befand sich, wie noch in PlĂ€nen im Stadtbauarchiv Linz zu sehen, ein großes Tor in den Keller, mit einer Fassrutsche, welche erst beim Umbau nach dem 2. Weltkrieg beseitigt wurde. Seine frĂŒhe Entstehungszeit (als WeinbauernhĂ€usel) wurde von den o.g. Forschern und dem Schlossbesitzer Josef WeingĂ€rtner in jene frĂŒhe Zeit angedacht, als der Weinbau noch bis zur Donau hinabreichte.480Weinanbau im Hagen war noch bis in seine spĂ€te Zeit, vor dem 2. Weltkrieg, bekannt. Er wurde im kleinen Ausmaß auch an der UrfahrwĂ€nd betrieben. Bei dieser handelte es sich um die steile Felswand, welche zur Herrschaft Hagen gehörig, unweit des Donauufers verlief. Wie aus KaufvertrĂ€gen etc hervorgeht, fand ua bezĂŒglich Haus 476 Vgl Dopsch, Lf Urbare, CCXI: Die Anlage von Urbaren diente dazu, sich durch die Verzeichnung des Besitzstandes gegen Ă€ußere und innere Bedrohung zu schĂŒtzen, durch Fixierung der Zinse andererseits einer Minderung des Einkommens vorzubeugen. Die Habsburger benutzten sie in Österreich bis in die Theresianische Zeit. 477OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 7, dat. 4. April 1484. Abschriftl. Kopie aus dem Schlossarchiv Hagen. 478 Ehem. SA Hagen, As fol. 24. Auch Reder, Mitter, Heine, Ströbinger (via Pruscha bzw Lernstoff in der Schule). PI, Ströbinger 22. JĂ€nner 1998. 479 Walther, Anschauungsunterricht, 4. 480 Ströbinger, PI, 30. MĂ€rz 1997.HĂŒttner Ludwig, PI, 4. MĂ€rz 1998. Reder Walter, PI, 24. JĂ€nner 2002.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Titel
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Untertitel
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Autor
Hanna und Herbert SchÀffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.01 x 29.71 cm
Seiten
170
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. EhrenÀmter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. AbkĂŒrzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928