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iit-Themenband – Digitale Souveränität 5
Vorwort
Die sich beschleunigende Digitalisierung hat binnen kurzer Zeit ganze Wirtschafts-
branchen komplett verändert. Sie hat Wertschöpfungsketten in nur wenigen Jahren
von Grund auf neu zusammengesetzt oder gar gänzlich aufgelöst, wie in der Musik
oder in der Fotografie. Ob in der Medien- und Nachrichtenwelt, dem Finanz- und
Immobiliensektor oder der Reisebranche: Wirtschaftliche Globalisierung und Digitali-
sierung haben sich gegenseitig verstärkt und beschleunigt. Einerseits hat die Globa-
lisierung durch weltweiten Handel und Vernetzung von Produktionsstandorten zu
einer verstärkten Nutzung von vernetzten digitalen Systemen zu ihrer Steuerung
geführt. Andererseits hat die Verfügbarkeit digitaler Systeme, insbesondere des Inter-
nets, für Unternehmen und Privatpersonen die Globalisierung in weiteren Aspekten
vorangetrieben.
Sämtliche Aspekte menschlichen Handelns sind einer Transformation unterworfen und
stehen auf dem Prüfstand. Das hat dramatischere Konsequenzen als noch zu Beginn
dieses Jahrhunderts augenscheinlich war. Den Menschen wird langsam bewusst, dass
das Veränderungstempo, hervorgerufen durch eine sich beschleunigende Digitalisie-
rung in fast allen Bereichen des Lebens, sie regelrecht schwindelig macht. Im weiteren
Verlauf der digitalen Transformation wird das Leben und Handeln wenig mit dem zu
tun haben, was Individuen, Vertreter von Unternehmen und Staaten noch vor wenigen
Jahren gekannt haben. Worin die Veränderungen münden, kann derzeit niemand vor-
hersagen. Das verunsichert Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft. Der rasante
Wandel im beruflichen Umfeld macht vielen Menschen Angst.
Sowohl im Privaten als auch in Wirtschaft und Politik benötigen wir eine umfassende
Handlungssouveränität, um das jetzige und künftige Leben in der digitalisierten
Gesellschaft gestalten zu können. Zwei Ursachen schränken diese Handlungssouve-
ränität ein. Die eine Ursache liegt in der beschleunigten Entwicklung von Technolo-
gien und ihrer anwachsenden Komplexität. Durch sie können Funktionsweisen von
digitalen Systemen und Infrastrukturen zwar genutzt, aber häufig nur noch unzurei-
chend verstanden werden. In der Folge sind die potenziellen Chancen und Risiken
beim Einsatz digitaler Systeme nicht mehr fundiert einschätzbar. Die andere Ursache
liegt in den einschränkenden Nutzungsbedingungen der Anbieter digitaler Systeme
und Dienste. Diese werden vom Nutzer hingenommen und im Privaten meist sogar
ungelesen per Klick akzeptiert.
Während die meisten Menschen wie unbedarfte Kinder mit großen Augen und stau-
nend neue digitale Welten für sich entdecken, geben sich die globalen Internet-Firmen
wie digitale Konquistadoren. Unbedarfte Nutzer überlassen den Konquistadoren ihren
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Titel
- Digitale Souveränität
- Untertitel
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 196
- Schlagwörter
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Kategorie
- Medien