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iit-Themenband – Digitale Souveränität 83
2.2 Privatheit und digitale Souveränität in der
Arbeitswelt 4.0
Wenke Apt, Julia Seebode, Stefan G. Weber
Der Einsatz digitaler Assistenzsysteme und cyberphysikalischer Technologien
lässt neue Formen der Arbeitsorganisation und der Arbeitsteilung entstehen.
Routinetätigkeiten können in vielen Bereichen automatisiert und die Prozess-
qualität verbessert werden. Durch den stetig wachsenden Einfluss von Daten
und digitalen Assistenzsystemen im Arbeitsalltag ergeben sich aber auch neue
Risiken für die Sicherung von Privatheit, Persönlichkeitsrechten und digitaler
Souveränität. Hier kommt es darauf an, zu einem fairen Ausgleich der Interes-
sen zu kommen.
Unternehmen und Organisationen erheben und verarbeiten auf unterschiedlichsten
Wegen eine Vielzahl personenbezogener Daten. Zu den klassischen Beispielen zäh-
len Systeme zur Arbeitszeiterfassung, Überwachungskameras zur Absicherung des
Betriebsgeländes oder auch die Kommunikation über E-Mails. Bereits aufgrund der
Daten digitaler Workflow- und Projektmanagementsysteme können weitreichende
und detaillierte Dokumentationen über die Beschäftigten und ihre tagtäglichen Ver-
richtungen entstehen. Ursprüngliches Ziel der Datenerfassung und -auswertung war,
Betriebskennzahlen wie Kosten, Produktivität oder Lieferzeit zu optimieren. Die
Erfassung von Beschäftigtendaten war dabei eher eine Begleiterscheinung der Opti-
mierung von betrieblichen Prozessen. Zwar wurden die technischen Arbeitsmittel seit
jeher „auch zur Überwachung der Beschäftigten verwendet, um das Transforma-
Digitale Assistenzsysteme
Zentrale Fähigkeiten gegenwärtiger digitaler Assistenzsysteme sind die Wahrnehmung der
Umgebung, reaktives Verhalten, die Steuerung der Aufmerksamkeit und Einschätzung der Situation.
Art und Umfang der adaptiven und individualisierten Unterstützung werden durch die sensorische
Erfassung des Kontextes und des Verhaltens einzelner Mitarbeiter bestimmt. Ziel ist eine personalisi-
erte Arbeitsunterstützung, zum Teil auch mit tutorieller Assistenz durch die Systeme. Dies reicht von
der einfachen Anzeige von Arbeitsanweisungen (Montage- oder Wartungsanleitungen, Qualitäts-
oder Sicherheitshinweise) über die Bereitstellung von Wissen am Arbeitsplatz (Prozesswissen,
Quali kationsmanagement), die individuelle Anpassung an ein Arbeitsumfeld (kontextsensitive
Informationsbereitstellung, Arbeitsplatzanpassung hinsichtlich Tischhöhe, Sprache, Bedienober-
äche) bis hin zu komplexen Mensch-Maschine-Kollaborationen oder auch elektronisch gestütztem
Lernen am Arbeitsplatz (BMWi 2015).
Textbox 2.2.1: Digitale Assistenzsysteme
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Titel
- Digitale Souveränität
- Untertitel
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 196
- Schlagwörter
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Kategorie
- Medien