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iit-Themenband – Digitale Souveränität 15
1.1 Social Bots in den sozialen Medien
Tobias Jetzke, Sonja Kind, Sebastian Weide
Souveränes Handeln, selbstbestimmt und ohne die Einmischung von anderen,
muss im Zuge der Digitalisierung neu ausgehandelt und verteidigt werden.
Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie Social Bots bereits genutzt werden,
welche Gefahren ein flächendeckender Einsatz für die digitale Souveränität
birgt und wie darauf reagiert werden könnte, um letztendlich ein souveränes
Handeln der Verwender von sozialen Netzwerken zu ermöglichen.1
Lebenswelten, die früher rein analog und im Privaten verortet waren, verlagern sich
zunehmend ins Digitale und damit auf eine Metaebene, die teilweise im Öffentlichen
und im Digitalen schwebt. Die neuen digitalen Lebenswelten realisieren sich vor
allem in Gestalt sozialer Netzwerke. Nicht nur private Kommunikation, sondern zum
Teil auch öffentliche Debatten, finden in Gruppen, Foren, Chats, auf virtuellen Pinn-
wänden oder durch Posten von Bildern auf Twitter oder Facebook statt.
Meist reicht ein Nutzerkonto, um Teil eines sozialen Netzwerks zu werden. Dieser
leichte Zugang birgt jedoch die Gefahr des Missbrauchs und der Täuschung. Häufig
lassen sich gefälschte Profile leicht anlegen. Darüber hinaus ist es inzwischen mög-
lich, menschliche Gesprächspartner mit Programmen vorzutäuschen. Solche Social
Bots können menschliches Verhalten nachahmen und sich zum Beispiel mit Foto und
Biografie als echte Person tarnen. Und einmal installiert, verbreiten diese Maschinen
weitgehend automatisch zu bestimmten Themen Informationen. Begünstigt wird der
Einsatz von Social Bots dadurch, dass soziale Netzwerke eine Programmierschnitt-
stelle haben, über die sich Funktionen der jeweiligen Plattform wie beispielsweise das
Posten, Liken, Teilen2 oder Löschen mittels externer Programme steuern lassen.
1 Dieser Artikel stützt sich im Wesentlichen auf die Ergebnisse und Erfahrungen einer Studie
zum Thema Social Bots für das Büro für Technikfolgenabschätzung im Auftrag des
Deutschen Bundestags (Kind et al. 2017).
2 Die hier verwendeten Begriffe orientieren sich am Netzjargon. Posten meint das Veröf-
fentlichen von Inhalten, Liken und Teilen, das Hervorheben und Sichtbarmachen von
Inhalten für andere Nutzer.
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Titel
- Digitale Souveränität
- Untertitel
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 196
- Schlagwörter
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Kategorie
- Medien