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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
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128 spielen. Später wird ihm Josef II., der große Kaiser und gute Musiker, ein aufrichtiger Beschützer. Auf seine Anregung schreibt Mozart für Wien die „Eutführung aus dem Serail" und wird damit der eigentliche Schöpfer der deutschen Oper; Wieu aber, das gleich den übrigen deutschen Residenzen bishin die Oper nur in italienischer Sprache cultioirt hatte, der Ausgangspunkt der nationalen deutschen Operumusik. Vergessen wir auch nicht, was sein talentvoller, wenngleich miuder bedeutender Zeitgenosse, der Wiener Karl von Dittersdorf im heiteren Singspiel geleistet; „Doetor uud Apotheker" hatte sich als Lieblingsoper bald in ganz Deutschland festgesetzt. Die kurze Lebenszeit von zehn Jahren, die unserem Mozart seit seiner bleibenden Ausiedlung hier (1781) noch vergönnt war, widmete er vollständig seinem geliebten Wien, das er mit dem ganzen Reichthum seiner unerschöpflichen Production — Operir, Symphonien, Kirchen- uud Kammermusik — überschüttete.. Nach der „Entführung" machten von Wien aus „Figaros Hochzeit", „<ÜoL, ldu wtw", die „Zauberflöte" ihren Weg in die Welt. Seiue Clavierconcerte spielte Mozart zuerst in Wien, in den Akademien, die er als fleißiger Üoncertgeber theils im Augarten, theils im Gasthaus zur „Mehlgrubcn". im Trattner'schen Saal am Graben oder auch im Nurgtheater gab. Er war der erste große Virtuose, der das Fortepiano in der durch Andreas Stein concertfähig gewordenen Form regelmäßig benutzte und dadurch ganz eigentlich die Ära öffentlicher Clavierconcerte im großen Stil begründete. Im November 1792 rückte der 22jährige Ludwig van Beethoven in Wien ein. Ein österreichischer Erzherzog, Sohn der großen Maria Theresia. Kurfürst Max Franz in Bonn, hatte den talentvollen Jüngling zur weiteren Ausbildung in der Mnsik nach Wien geschickt, ein österreichischer Caualier, Graf Waldstcin, hatte für ihn die Mittel zur Reise und zum Aufenthalt in Wien erwirkt. In Beethovens frühesten Anfängen find fomit, ehe er noch Österreichs Boden betrat, schon österreichische Mächte schützend und fördernd thätig gewesen. Wien besaß damals in Josef Haydn den größten Tondichter seiner Zeit, in Johann Georg Albrechtsberger den berühmtesten Musittheoretiker — unter den Augen dieser Meister dachte der junge Beethoven einige Studienjahre zuzubringen. Aber die magische Anziehungskraft Wiens bewährt sich auch an ihm; sie halt ihn fest, nm ihn nicht wieder loszulassen aus dem Bauu des Stefansthurmes Anfangs wurde er hier als Virtuose höher geschätzt denn als Compouist, Wie in den Achtziger-Jahren Mozart, so ist in den Neunziger-Jahren Beethoven das glänzende Meteor unter den Wiener Clavierspielern. Bald erhebt sich der Tondichter zu noch viel erstaunlicherer Höhe. Wien hat alle seine großen Werte zuerst besessen und genossen. So fest wurzelte Beethoven im Wiener Boden, daß er zeitlebens keine Anstalt machte, seine Vaterstadt Bonn wiederzusehen. Er liebte Österreich und die Österreicher, unter denen er volle 35 Jahre gelebt hat und denen er angehört mit seiner Kunst. Diese Beethoven'sche Kunst, in noch viel strengerem Sinne deutsch als
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Volume
1
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
16.13 x 22.72 cm
Pages
348
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild