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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
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240 unausgeführt gebliebener Fries fur die Universität m Athen gedacht. Wemi es den gedankenvollen, rhythmisch klar und schön bewegten Compositionen des Meisters auch bis- weilen an tieferer Lebenswahrheit mangelt, so umfließt sie dafür der Zauber und Goldglanz der farbigen Erscheinung, deren Geheimniß Rahl den Venetiancrn abzulauschen strebte und als ein bis dahin von der deutschen Kunst vernachlässigtes Element finnengefälliger Schönheit zu neuem Leben erweckte. Nahl war eine vielseitig gebildete Natnr von fcharfer Auffassungsgabe und feuriger Beredsamkeit, ein geborener Lehrer. Wie sein Schaffen auch auf christliche und romantische Stoffe sich erstreckte (Bilder in der griechischen Kirche und Piaristeukirche, Hagen, Manfred und Andere), wie er nicht minder auf die flach uud süßlich gewordene Porträ'tmalerei durch das Beispiel seiner großen Anschauung und gediegenen Stilistik erziehend zu wirken wußte, so war er anderseits besonders glücklich in der Ausbildung zahlreicher, den verschiedensten Kunstgebieten angehörender Schüler. Wir nennen den fein begabten, leider in der Kraft der Jahre dahingestorbenen Eduard Bitterlich, die Professoren August Eisenmenger und Christian Griepenkerl, die neuerdings in Budapest zu bedeutender Wirksamkeit gelangten Karl Lotz und Moriz Than, die Bildniß- maler Gustav Gaul und Ä. George-Mayer, den Landschaftsmaler Josef Hossmann, ferner Mantler, Ignaz Seelos und Romako. — Für die Weiterentwicklung der Monumental- malerei im Sinne Rahls fallen besonders Bitterlich, Eisenmenger und Griepenkerl ins Gewicht. Sie standen dem Meister bei der Ausführung feiner Compositionen als Hilfs- kräfte zur Seite; Bitterlich und Griepcnkerl haben unter Anderem die Entwürfe für das Opernhaus nach feinem Tode in Zeichnung uud Malerei allein durchgeführt und außerdem, ebenso wie Eisenmenger, eine Reihe selbständiger Arbeiten von schön bewegter, wohl durchdachter Composition und gesättigter Farbenschönheit geschaffen. Wir nennen die Decken- und Wandgemälde im Speisesaal des Grand Hotel (Bitterlich und Eisenmengcr), die Decorationen im Musikueremsgebäude (Eisenmenger), im früheren Palais Evstein (Bitterlich und Griepenkerl), im Palais W. Entmann (Bitterlich) und vornehmlich die jüngst vollendeten Friesbilder in den beiden Häufern des Reichsrathsgebäudcs (Eisen- menger und Griepenkerl). — Zu Eisenmengers Schülern zählt Julius Schmid, der Urheber eines gegenwärtig in der Ausführung befindlichen umfangreichen Gemäldecytlus für die Schottenkirche. Auch der uns jüngst auf der Höhe seiner Kraft durch einen zähen Tod entrissene Canon (Hans von Straschiriftka) erschien als vorübergehender Gast bisweilen in Rahls Atelier, um von den Lehren des Meisters Nutzen zu ziehen und an den Discnssionen thcilzunehmen. Wenn Canon auch nicht als Rahls eigentlicher Schüler zu betrachten ist, so hat er von diesem doch entschieden in technischer wie in geistiger Beziehung nachhaltige Impulse empfangen. Anch Canons Ideal war ein ausgesprochen malerisches, und Zwar
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Volume
1
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
16.13 x 22.72 cm
Pages
348
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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