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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
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354 gilt den Idealen der Humanität, den Helden der Kraft, der Kunst, des Gcdankeus. Nach plastischen Werken dieser Gattung aus der Metternich'schen Zeit in Wien zu suchen, wäre ein vergebliches Bemühen. Selbst der Führer aus den napoleonischen Freiheitskriegen, Karls und Schwarzenbergs, blieb man uneingedenk, bis die neueste Epoche diese Dankes- schuld abgetragen hat. Feinkorns Reiteldenkmal des Erzherzogs Karl auf dem äußeren Burgplatz (errichtet 1860 im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers) bezeichnet den Beginn des Aufschwungs: ein bewegtes Bild jugendlicher Kraft mit hochgeschwungener Fahne den Sieg verkündend. Anton Fernkorn (geboren in Erfurt 1613) kam von München nach Wien; seine früheren Werte, von denen das schöne Relief des heiligen Georg im Hofe des Palais Montenuovo in erster Linie zu nennen ist, tragen das Gepräge der romantischen Schule, welche damals in Lndwig von Schwanthaler ihren Hauvtvcrtreter hatte. Nicht nur deu Impuls zu seiner Stilrichtung, sondern auch die Technik des Bronzegusses brachte Ferntorn von dort nach Wien und erst seit dieser Zeit fand der Bronzeguß hier eine ergiebige Pflege. Zauner sah sich genöthigt, sein Josefs'Monument (1800 bis 1803) im ehemaligen Gußhause der Artillerie herstellen zu lassen, und bemühte sich fruchtlos um die Errichtung einer eigenen kaiserlichen Kunstgießerei. Was in den zunächst folgenden Decennien an größeren Erzguhwerten in Österreich entstand, mnßte in München, Lauch- Hammer oder Nürnberg gegossen werden. Um die Einführung des Eisengusses in Wien hatte Glanz, um die Förderung der Bronzeindustrie für decorative und gewerbliche Zwecke Hollenbach sich verdient gemacht. Jetzt kam der Erzguß für große küustlerifche Aufgaben dazu. Die k, k. Kunsterzgießerei auf der Wieden wurde begründet und bestand unter Fernkorns Leitung zunächst als Staatsanstalt lange Jahre, bis ihr neuerdings der staatliche Charakter benommen wurde; sie wird gegenwärtig als Privawnternehmen von Pönninger und Röhlich weitergeführt und hat seit der Zeit ihres Bestehens eine stolze Reihe zum Theil kolossaler Erzwerte zu Tage gefördert, von denen außer den Reiter- Monumenten auf dem äußeren Burgplatz und dem Schwarzenbcrgplatz nur noch das von Johann Schilling in Dresden nwdellirte Schiller-Denkmal in Wien, das Tcgetthoff- Denkmal in Pola und ein Theil der Figuren des Denkmals für Maria Theresia genannt sein mögen. Der andere Theil dieses eben seiner Vollendung entgegenreifenden riesigen Monuments wird in der Gießerei von Turbain ausgeführt, welche sich außerdem durch den Guß des Beethoven-Denkmals in Wien (siehe Abbildung Seite 129) bereits rühmlich hervorgethan hat. Die Kunstgeschichte lehrt, daß Zur vollen Entfaltung der plastifchen Schönheit stets der Gebrauch des edleu Marmormaterials neben dem Bronzeguß die wichtigste Vor- bedingung bildete. Sandstein, Terracotta und andere Stoffe von unschönem Korn uud
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Volume
1
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
16.13 x 22.72 cm
Pages
348
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild