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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
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290 sich hinbcwegt, nimmt auf seinem Wege unter der dichtbevölkerten Stadt alle Ver- unreinigungen anf, die in den Boden eindringen, und so ist es begreiflich, daß mir wenige Hansbrunneu genießbares Wasser enthalten und für die Versorgung der Stadt in Betracht kommen konnten, Unter diesen Verhältnissen war für die Bevölkerung von Wien, welche im Jahre 1835 350,000 Seelen zählte, das Wasser bereits zn einem Luxusartikel geworden, als Kaiser Ferdinand, nm der öffentlichen Calamität abzuhelfen, den hochherzigen Entfchluß faßte, das ihm anläßlich der Huldigung in Nicderösterreich dargebrachte Krönungsgeschcnt zur Errichtung eines größeren Wasserwerkes zn widmen. So entstand die Kaiser Ferdinands- Wasserleitung in der Spittelau, welche auf dem Gedanken beruht, das Donaugrnnd- wasser zur Wasserversorgung zu benutzen. Das Wasser derselben hält in seiner Beschaffen- heit die Mitte zwischen Fluß- und Quellwasser, ein schwer wiegender Übelstand besteht aber in seiner hohen Temperatur znr warmen Jahreszeit und in der nicht genügenden Quantität, welche ungeachtet wiederholter Vergrößerung der Anlagen hinter dem steigenden Bedarfc stets zurückgeblieben ist. Die Surrogate und verschiedenen Provisorien, zu welchen Zuflucht genommen wurde, reichten nicht aus, da inzwischen die Einwohnerzahl auf 650.000 Seelen gestiegen war; die Noth an Trink- nnd Nutzwafser drang so sehr in das allgemeine Bewußtsein, daß die ganze Bevölkerung sich dieser Angelegenheit bemächtigte und von Berufenen und Unberufenen Projecte zur Abhilfe vorgebracht wnrdeu. Dem 1861 neu constitmrteu Gemeinderathe war es jedoch vorbehalten, diese wichtige Lebensfrage Wiens in Angriff zu nehmen und ein Werk zu schaffen, welches sich den Denkmälern jener culturgeschicht- lichen Epoche würdig anreiht. Noch im selben Jahre erließ der Gemeinderath eine öffentliche Concnrsansschreibung für die Wasserversorgung Wiens; in den zahlreich eingelaufenen Offerten waren alle denkbaren Systeme der Wafferbefchaffung in Vorschlag gebracht. Nuter diesen hatte die Idee einer Wasserleitung aus dem Gebiete des Steinfeldes bei Wiener-Neustadt, jenes großartige» Schotterbeckens, welches von dem Qnellwasser der Kalkalpen gesättigt ist und von welchem die „Ticfquellen" den natürlichen Abstuß bilden, mit Recht den meisten Anklang gefunden; um jedoch mit voller Beruhigung das Richtige zu wählen, entschloß sich der Gemeinderath, eine besondere Commission für das Studium dieser Frage einzusehen. Diese durchforschte iu weitem Umkreife alle Fluß- uud Quellengebicte, welche für die Wasserversorgung von Wien herangezogen werden können; sie schuf volle Klarheit über die Natur, deu Ursprung, die Beschaffenheit und den ursächlichen Zusammenhaun, der sichtbaren Quellen und der unterirdisch sich bewegenden Grundivässer nnd faßte die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in einem Berichte (Mai 1864) zusammen, welcher ein durchaus getreues Bild dieser verwickelten Verhältnisse gibt und für alle Zukunft die wissenschaftlichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien, Volume 1
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 1. Abteilung: Wien
Volume
1
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
16.13 x 22.72 cm
Pages
348
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Lage Wiens 3
  2. Zur Geschichte Wiens 5
  3. Wiens architektonische Entwicklung 51
    1. Römische Baudenkmale 51
    2. Mittelalterliche Baudenkmale 52
    3. Baudenkmale des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts 62
    4. Die Wiener Architektur des XIX. Jahrhunderts 70
  4. Wiener Volksleben 91
  5. Die Musik in Wien 123
  6. Die deutsche Literatur in Wien und Niederösterreich 139
  7. Das Wiener Schauspiel 169
  8. Malerei und Plastik in Wien 205
    1. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit 205
    2. Das XIX. Jahrhundert 228
  9. Wiener Kunstindustrie 263
  10. Voltswirthschaftliches Leben in Wien 277
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