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den Freiherrn nach Berlin. Schon war vollkommene Gefahrlosigkeit sicher.
Dennoch genoß Theodor liebevolle Behandlung. Ein schwerverletzter
Arbeiter, den man für den Aufrührer hielt, wurde rasch im Spital gesund
gepflegt. Er bekam sogar Wein, nachdem sein Wundfieber verschwunden war.
Die Anklage legte ihm Haus- und Landfriedensbruch zur Last und
Mordversuch.
Der Prozeß dauerte eine halbe Stunde. Der Arbeiter bekam acht Monate
Zuchthaus. Der Staatsanwalt saß am Abend mit Theodor Lohse und dem
Freiherrn im »Kaiserhof« bei einer Flasche Wein.
Eine Woche später nahm Theodor Abschied vom Gutshof. Er konnte seine
Rührung nicht unterdrücken, er dachte daran,daß der alte Freiherr bald
sterben werde, er dachte an die Abendstunden, den Gesang der Frösche und
der Grillen, die gemeinsamen Gefahren, die ihn mit dem Hause verbunden
hatten, und an die Heiligkeit der »Scholle«.
Dann marschierte er an der Spitze der fünfzig ab, zum Bahnhof. Sie sangen
auf der breiten Landstraße. Theodor beschloß, ihnen erst in Berlin die
Löhnung auszuzahlen. Der Freiherr hatte in der Stunde des Abschieds die drei
Tageslöhne nicht abgezogen.
Theodor gedachte es zu tun.
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Das Spinnennetz
- Title
- Das Spinnennetz
- Author
- Joseph Roth
- Date
- 1923
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 93
- Keywords
- Roman, Geschichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Kapitel 1 5
- Kapitel 2 10
- Kapitel 3 14
- Kapitel 4 17
- Kapitel 5 21
- Kapitel 6 24
- Kapitel 7 30
- Kapitel 8 32
- Kapitel 9 36
- Kapitel 10 39
- Kapitel 11 42
- Kapitel 12 44
- Kapitel 13 47
- Kapitel 14 50
- Kapitel 15 52
- Kapitel 16 54
- Kapitel 17 57
- Kapitel 18 59
- Kapitel 19 61
- Kapitel 20 64
- Kapitel 21 67
- Kapitel 22 69
- Kapitel 23 73
- Kapitel 24 76
- Kapitel 25 79
- Kapitel 26 81
- Kapitel 27 83
- Kapitel 28 86
- Kapitel 29 89
- Kapitel 30 92