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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 212 -
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1 Du sagst: die Persönlichkeit ist In-sich-Sein und Von- sich-Wissen. Aber was ist denn das, wovon dieses Wissen weiß? Du wirst doch wohl nicht das Von-sich-Wissen selbst wieder zum Gegenstand und Inhalt des Von-sich-Wissens machen. Was wäre das für eine leere und endliche Person, die in ihrem Wissen nichts enthielte als sich selbst, die von nichts weiter wüßte, als daß sie von sich weiß, oder in der das Wissen und das Gewußte nur sie selbst, die Person, wäre? Gott ist Person, ist Wissen, aber das, wovon er weiß, ist nicht wieder Wissen, ist nicht er selbst als Person; das, wovon er weiß, ist sein Wesen, seine Seele, in seinem Wissen ist er in sich und für sich, aber in seiner Seele und seinem Wesen ist er alles; das Gewußte, der Inhalt und Gegen- stand seines Wissens, ist daher nicht er als er selbst, sondern alles; indem Gott sich weiß, weiß er alles und ist alles. Gott unterscheidet sich darin von allem, daß er nicht etwas, sondern alles ist; seine Besonderheit ist Allheit, sein Unterschied Allgemeinheit. Er ist nicht darin und dadurch von allem, was du nur immer von ihm un- terscheiden magst, unterschieden, daß er auch ein Unter- sehiednes, d. h. ein Besondres, ist — so ist nur der Unter- schied des Endlichen —; sondern darin ist er ein Unter- schiedenes, daß er alles selbst ist, wovon er sich unter- scheidet; denn das, wovon er sich unterscheidet, indem er von sich weiß, ist nicht wieder sein Unterschied selbst, sondern ist sein Wesen, indem er alles ist. Er ist eins mit sich und eins für sich, in dem er eins mit allem ist. Aller- dings fällt der Unterschied Gottes nicht etwa bloß in sein Wissen, sondern auch in sein Wesen. Denn sein Wesen ist darin eben sein Wesen, eigenes Wesen, sein Sein darin sein Sein, eigenes Sein, daß sein Wesen und sein Sein alles Wesen und Sein ist, nicht Etwassein, Besonderssein, Einzelsein, wie das ist, was wir von Gott unterscheiden. Ein Gott, der nur darin etwas ist, daß er eben etwas ist, dessen Unterschied nur im Unterschied, dessen Fürsichsein nur im Fürsichsein besteht, ist nicht mehr Gott, sondern Götze; denn der Götze unterscheidet sich darin vom Gotte, daß der Götze etwas, Gott aber alles ist. Es ist dir alles 1 Der ganze folgende Absatz, Du sagst bis das Bewußtsein und umgekehrt., vgl. Seite 214, fehlt in B. 212
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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