Seite - 261 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Wenn du zum ersten Male einen menschlichen Embryo sähest und würdest die Vorstellungen, die du bei der Anschauung der Weltkörper anwendest, hier gelten lassen und anwenden1, wie würdest du dich gebärden, wenn man dir sagte: Siehe, dieser Embryo hier ist bestimmt, ein Mensch zu werden, siehe2, dieses stumme, dieses3 regungslose Pflanzenwesen soll einst lebendig starker, wollender, handelnder Mensch werden! Ach, welche trostlose unweise Einrichtung4! Warum enthält5 nicht auch dieses arme Wesen schon seinen Zweck0 in sich, warum liegt doch sein Zweck, sein Wesen, der Mensch, welcher es selbst einst werden soll, so unendlich weit von ihm entfernt1, daß das, was es an sich, der Möglichkeit nach schon ist und wozu es ist, noch nicht wirklich da ist und8 erst durch eine lange Reihe von Jahren, von Stufen und Arten des Seins, die es durchlaufen muß,9 zu erreichen ist? Wenn du dich nun nicht darüber wunderst und ärgerst, daß die Menschen als Embryone existieren, wie willst du, wenn du anders bei Vernunft bist, dich darüber ärgern und verwundern, daß auch die 1 0 Himmelskörper nur Em- bryone der Erde sind, daß dort oben noch die Natur in den Mutterschoß ihrer Schöpfungskraft verschlossen, nicht hervorgetreten ist an den lichten Sonntag lebendiger Bildungen 1 1. Gleichwie alles Dasein, so muß ja doch wohl auch die Erde ihre ihr Sein vermittelnden und möglich machenden Stufen und Glieder 1 2, muß doch auch ihren 1 3 Sinnlichen. Fehlt in B, wo mit dem folgenden auch kein neuer Absatz beginnt. In A Leerzeile vor dem nächsten Absatz. 1 und anwenden Fehlt nur in B. 2 Fehlt, mitsamt dem Komma dahinter, nur in B. 'J Fehlt nur in B. 4 „Einrichtung" nur B 5 Nur in B folgt Zusatz: denn 6 In B folgt Zusatz: verwirklicht 7 Fehlt in B. 8 Fehlt in B; statt dessen dort Komma. 9 , von Stufen . . . muß,: und Stufen B 10 II gestrichen 1 1 sind, daß . . . Bi ldungen H gestrichen 1 2 und Glieder H gestrichen 1 3 historischen Ziisaiz in H 22* 2Ö1